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Vorsicht Niemandsland

Vorsicht Niemandsland

Titel: Vorsicht Niemandsland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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über­zeugt? Ich über­leg­te.
    Wo­mit hat­te sie ihn über­zeugt? Das war beim Chef gar nicht so ein­fach. Dr. Tan­ta­ly Ne­on er­schi­en mir ge­heim­nis­vol­ler als je zu­vor.
    »Von ihm wer­den wir kaum et­was er­fah­ren kön­nen«, mein­te sie mit ei­nem Blick zum Kran­ken­raum. »Kos­ter­na hat et­was er­lebt, das wir auf dem si­che­ren Bo­den des Pla­ne­ten Er­de nie­mals er­grün­den wer­den. Ich möch­te wis­sen, wie das al­les en­den soll. Sie soll­ten mir et­was Ver­trau­en schen­ken, Ma­jor HC-9!«
    Ich wich ih­rem kla­ren Blick aus.
    »Ge­hen wir«, sag­te ich. Plötz­lich sehn­te ich mich nach fri­scher Luft und dem Ge­nuß ei­ner Zi­ga­ret­te. »Drau­ßen wer­den wir die Schutz­an­zü­ge doch wohl ab­le­gen kön­nen, oder?«
    »Erst des­in­fi­zie­ren, Ma­jor!«
    »Schon wie­der?« stöhn­te ich. »Nur das nicht.«
    »Be­ru­hi­gen Sie sich, jetzt ist es harm­los. Der Test mit Ih­nen diente nur dem Zweck, zu er­fah­ren, wo die Gren­ze liegt. Un­se­re D-Säu­re hat sich als idea­les Mit­tel er­wie­sen. Die Dämp­fe ver­nich­ten je­den Er­re­ger, so­gar sol­che, die nicht auf un­se­rer Er­de ent­stan­den sind. Dort hin­ein, die Ka­bi­ne reicht für zehn Per­so­nen.«
     
     

4.
     
    Die Leu­te, die in dem kreis­för­mig ge­stal­te­ten Raum sa­ßen, wa­ren vor achtund­vier­zig Stun­den in Schutz­haft ge­nom­men wor­den. Das be­deu­te­te, daß sie das GWA-Zen­trum nicht eher ver­las­sen durf­ten, bis die Mög­lich­keit ei­nes un­ge­woll­ten Ver­ra­tes aus­ge­schal­tet war.
    Da wir nicht wuß­ten, mit wel­chen Geg­nern wir es zu tun hat­ten, blieb uns kei­ne an­de­re Wahl, als zu die­ser un­er­freu­li­chen Maß­nah­me zu grei­fen.
    Es gab je­doch nie­mand, der sich da­ge­gen auf­ge­lehnt hät­te. Die Si­tua­ti­on war zu ernst.
    Na­tür­lich stand es den Frau­en und Män­nern je­der­zeit frei, mit ih­ren Dienst­stel­len und For­schungs­zen­tren per Bild­sprech in Ver­bin­dung zu tre­ten. Vor­sichts­hal­ber muß­ten wir nur ver­hin­dern, daß sie vor der Lö­sung un­se­rer Pro­ble­me das Zen­trum ver­lie­ßen. Sie hat­ten be­reits zu viel von dem ge­plan­ten Ein­satz er­fah­ren. Es wä­re mehr als ge­fähr­lich ge­we­sen, sie zu ent­las­sen.
    Ich sah mich in dem großen Raum um. Au­ßer den be­kann­ten Wis­sen­schaft­lern ent­deck­te ich zahl­rei­che Ge­heim­dien­st­of­fi­zie­re aus Großasi­en, Eu­ro­pa und Afri­ka. Auch die Rus­sen wa­ren ver­tre­ten. Wir hat­ten ei­ne Welt-Ab­wehr­zen­tra­le un­ter dem Vor­sitz von Ge­ne­ral Re­ling ge­schaf­fen.
    Die Män­ner, die die­sem Gre­mi­um an­ge­hör­ten, be­sa­ßen weit­rei­chends­te Voll­mach­ten. Ich wuß­te mich in ih­rer Ob­hut gut auf­ge­ho­ben, zu­mal wir nun einen Fall zu be­wäl­ti­gen hat­ten, den es seit Be­ste­hen der Mensch­heit noch nie­mals ge­ge­ben hat­te!
    Un­ser Chef hat­te sich be­reit er­klärt, die an­de­ren Ab­wehr- und Ge­heim­dien­st­of­fi­zie­re in un­ser Pla­nungs­sys­tem ein­zu­wei­hen und in­fol­ge­des­sen den kom­men­den Ein­satz mit den füh­ren­den Leu­ten aus al­len Erd­tei­len ge­mein­sam be­spro­chen.
    Ich wuß­te noch nichts, da man wie­der ein­mal nach dem Grund­satz han­del­te, die ak­ti­ven Agen­ten erst dann mit den Da­ten zu be­las­ten, wenn al­le Ne­ben­säch­lich­kei­ten aus­ge­schie­den wa­ren. Das war nun an­schei­nend ge­sche­hen, oder wir wä­ren nicht in die Schalt­zen­tra­le des Ro­bot­ge­hirns be­foh­len wor­den.
    Dr. Tan­ta­ly Ne­on saß dicht ne­ben mir. Drü­ben, un­mit­tel­bar vor dem sicht­ba­ren Teil des po­sitro­ni­schen Ge­hirns, stand Ge­ne­ral Re­ling auf der Iden­ti­fi­zie­rungs-Platt­form.
    Die End­be­rech­nun­gen des Ro­bo­ters wä­ren be­reits vor ei­ner hal­b­en Stun­de fäl­lig ge­we­sen. Im letz­ten Au­gen­blick hat­te der Chef einen drin­gen­den An­ruf aus Kon­go-Ci­ty er­hal­ten. Nach der ge­flüs­ter­ten Mel­dung ei­nes afri­ka­ni­schen Ver­bin­dungs­of­fi­ziers war der Al­te aus dem Raum ge­stürzt.
    Kurz da­nach hat­te uns der Lei­ten­de In­ge­nieur der Ro­bo­ter­zen­tra­le in sehr va­ger Wei­se an­ge­deu­tet, wir hät­ten min­des­tens noch ei­ne hal­be Stun­de

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