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Voyager 023 - Endspiel

Voyager 023 - Endspiel

Titel: Voyager 023 - Endspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diane Carey
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ob es von dort aus vielleicht
    einen Weg nach Hause gab…«
    »Sie haben mich daran gehindert, wenn ich mich recht
    entsinne«, erwiderte Kim.
    Janeway nickte und erinnerte sich auch an die Stimme der
    Vernunft. »Damals wussten wir nicht, was wir heute wissen.«
    »Unsere Technik ist besser geworden, aber…«
    »Es geht mir nicht um Technik, sondern um Personen. Um
    Personen, die nicht so viel Glück hatten wie Sie und ich.«
    Kims Gesichtsausdruck wies darauf hin, dass er ins Wanken
    geriet. Er hatte ebenso wenig eine Pokermiene im Repertoire
    wie Reg. Sicher, er war jetzt ein Captain, aber wenn er mit der
    Frau konfrontiert wurde, die über viele Jahre hinweg sein
    Captain gewesen war… Nun, er saß noch nicht lange genug im
    Kommandosessel, um den Schulbubenkomplex überwunden zu
    haben.
    Und es gab noch mehr. Kim wusste, dass sie die gleiche
    Entscheidung getroffen hätte, wenn er einer der Unglücklichen
    gewesen wäre. Angesichts der vielen vom Zufall bestimmten
    Verluste und einer tief in ihnen verwurzelten Unzufriedenheit
    konnte Kim kaum über die Lauterkeit von Janeways Motiven
    hinwegsehen. Ja, es gab Gefahren, aber das war immer der Fall.
    Harrys Absicht bestand nicht darin, die ganze Föderation vor
    einem großen Risiko zu schützen. Er wollte ein Mitglied seiner
    Familie darin hindern, auf die verkehrsreiche Straße
    zurückzukehren, von der sie mit knapper Not entkommen
    waren.
    Diesen Umstand konnte Janeway für sich nutzen. Niemand
    von ihnen war mit seinem oder ihrem Leben zufrieden genug,
    um zu rechtfertigen, dass Harry sie aufhielt.
    »Sie meinten eben, der Doktor und Sie hielten es für besser,
    wenn diese Sache in der Familie bleibt«, sagte Janeway. »Aber
    unsere Familie ist nicht mehr komplett, oder?« Sie ließ einige
    Sekunden verstreichen und ihre Worte auf Kim einwirken. Jeder
    von ihnen wusste, was dem anderen durch den Kopf ging. Auf
    gewisse Dinge brauchte nicht extra hingewiesen zu werden. »Ich
    bitte Sie, mir zu vertrauen, Harry – ein letztes Mal.«
    In Kims Augen veränderte sich etwas. Janeway kannte ihn gut
    genug, um es zu erkennen. Außer ihr hätte es vermutlich
    niemand bemerkt.
    »Ich vertraue Ihnen nicht nur«, sagte er. »Ich helfe Ihnen.«
    Als Kim seinen Entschluss einmal gefasst hatte, blieb er ohne
    irgendwelche Einschränkungen dabei. In seinem Gesicht deutete
    nichts auf Reste von Zweifel hin, als er sich zusammen mit
    Janeway an Bord des Shuttles beamte. Sie verzichteten darauf,
    sich von Besatzungsmitgliedern der Rhode Island helfen zu lassen, montierten den temporalen Deflektor allein an der
    Außenhülle des kleinen Raumschiffs und verbanden ihn mit
    dem Energieversorgungssystem. Sie sprachen nicht mehr über
    Risiken.
    »Wenn Starfleet Command herausfindet, dass ich etwas damit
    zu tun habe, werde ich degradiert und wieder zum Fähnrich«,
    sagte Kim, als sie sich wieder im Innern des Shuttles befanden
    und die notwendigen Rejustierungen der internen Systeme
    vornahmen.
    Ein recht ironischer Kommentar, wenn man die Umstände
    berücksichtigte.
    »Sie machen sich zu große Sorgen, Harry«, sagte Janeway.
    »Dadurch wachsen Ihnen graue Haare.«
    »Koraths Apparat erzeugt zu viel tachyokinetische Energie.
    Auf dem Weg zu Ihrem Ziel brennt er vielleicht aus.« Kim
    wandte den Blick vom Monitor ab, der ihm diese Informationen
    zeigte. »Dann könnten Sie nicht zurückkehren«, fügte er hinzu.
    »Ich bin immer davon ausgegangen, dass es keine Rückkehr
    gibt.«
    Janeway hatte Frieden mit ihrer Entscheidung geschlossen,
    doch in Kims blasser Miene zeigte sich neuerliche Besorgnis. Er
    wies nicht erneut darauf hin, dass es keine Garantie für das volle Funktionspotenzial des Geräts gab. Vielleicht hatte sich Korath
    geirrt und der vermeintliche temporale Deflektor war in
    Wirklichkeit eine besonders exotische Waschmaschine – oder
    ein Instrument, das die Zellen lebender Organismen in ihre
    atomaren Bestandteile zerlegte. Möglicherweise verhielt es sich
    ähnlich wie mit den ersten Transporter-Experimenten –
    vielleicht vertraute Janeway ihr Leben einer Art technischem
    Voodoo an.
    »Sind Sie für eine letzte Überprüfung bereit?«, fragte Kim.
    »Es kann losgehen.«
    »Aktivieren Sie Monitor vier.«
    Eine rotierende Darstellung des Shuttles erschien auf dem
    Bildschirm. Der temporale Deflektor saß so auf dem kleinen
    Raumschiff wie der Hut auf einem Kaninchen.
    »Und ich kann Ihnen diese Sache bestimmt nicht ausreden?«
    Kim lauschte dem Klang der

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