Voyager 023 - Endspiel
von der
Königin höchstpersönlich. Vielleicht sind Sie in der Lage, eine
oder zwei zu beschädigen, doch wenn Sie sich die dritte
vornehmen, gibt es bereits eine Anpassung.«
Captain Janeway war verärgert, machte aber nicht den Fehler,
wichtige Informationen zu ignorieren. »Vielleicht gibt es eine
Möglichkeit, mehrere Verteilerkomponenten gleichzeitig zu
zerstören.«
»Von wo aus? Vom Innern des Transwarp-Zentrums? Man
würde die Voyager wie ein lästiges Insekt zerquetschen.«
Chakotay ergriff das Wort, bevor Janeway antworten konnte.
»Wie wäre es, wenn wir den Tunnel zum Alpha-Quadranten
nehmen und dann versuchen, die Anlage von dort aus zu
vernichten?«
»Das Zentrum befindet sich hier«, sagte die Admiralin
kategorisch. »Im Alpha-Quadranten gibt es nur
Tunnelöffnungen. Während Sie hier herumstehen und über
taktische Szenarien phantasieren, analysiert die Königin ihre
Scans unserer Panzerung und der Waffen. Wahrscheinlich ist
das ganze Kollektiv damit beschäftigt, nach
Neutralisierungsmöglichkeiten zu suchen.
Fliegen Sie in den Nebel zurück und nach Hause, bevor es zu
spät ist.«
Bevor sie noch etwas hinzufügen konnte, streckte Janeway die
Hand aus und griff nach dem Arm ihres älteren Selbst. »Finden
Sie eine Möglichkeit, das Transwarp-Zentrum zu zerstören«,
wies sie Chakotay, Seven und Tuvok an. Und an die Admiralin
gerichtet fügte sie hinzu: »Machen wir einen kleinen
Spaziergang.«
»Ich möchte wissen, warum du mir nichts davon gesagt hast«,
fragte Janeway und ging wieder zum Du über.
Äußerlich reagierte Admiral Janeway nicht auf die Frage. Sie
blieb einfach nur an Janeways Seite, als sie das astrometrische
Labor verließen. Seven und die anderen blieben mit einer
schwierigen Aufgabe zurück.
»Weil ich mich daran erinnere, wie stur und selbstgerecht ich
gewesen bin«, erwiderte die Admiralin. »Deshalb habe ich
befürchtet, du könntest auf dumme Gedanken kommen.«
»Wir haben die Möglichkeit, den Borg einen sehr
empfindlichen Schlag zu versetzen«, sagte Janeway scharf.
»Damit könnten wir Milliarden Leben retten!«
»Ich habe die letzten zehn Jahre nicht deshalb nach einer
Möglichkeit gesucht, die Crew dieses Schiffes eher nach Hause
zu bringen, damit du diese Chance durch eine selbstaufopfernde
Mission vergeudest.«
Janeway blieb stehen und wandte sich voller Abscheu ihrem
älteren Selbst zu. Diese Frau schien vergessen zu haben, warum
anständige Leute Raumschiffe bauten – und warum nur eine
Hand voll von ihnen das Kommando über sie bekam.
»Vielleicht sollten wir zur Krankenstation zurückkehren«,
sagte sie rau.
»Warum? Damit du mich dort betäuben kannst?«
»Ich würde den Doktor gern bitten, mir noch einmal deine
Identität zu bestätigen. Ich kann einfach nicht glauben, dass ich
jemals so zynisch werde wie du.«
Die Admiralin ließ sich davon nicht beleidigen. »Bin ich die
einzige, die hier ein Déjà-vu erlebt?«
»Wie meinst du das?«
»Vor sieben Jahren hättest du mit Hilfe der Phalanx des
Beschützers in den Alpha-Quadranten zurückkehren können.
Aber du hast sie zerstört.«
Janeway wich einen Schritt zurück. Musste sie ihre Gründe
wirklich erklären? Musste sie diese arme Seele daran erinnern,
dass die Pflicht des Captains vor allem darin bestand, das
größere Ziel im Auge zu behalten und dass alle Mitglieder der
Crew geschworen hatten, ihr Leben dem Wohl derjenigen zu
opfern, die sie mit so großer Macht und Autorität ausgestattet
hatten? Hatte die Admiralin vergessen, dass ein Raumschiff kein
Spielzeug war, mit dem man nach Belieben verfahren konnte?
»Ich habe getan, was ich für richtig hielt«, erwiderte sie.
»Du hast dem Leben von Fremden größere Bedeutung
beigemessen als dem deiner Crew«, sagte die Admiralin.
»Diesen Fehler darfst du nicht wiederholen.«
Janeway konnte nicht fassen, dass diese Worte von ihr
stammten, von einer sechsundzwanzig Jahre älteren Janeway.
Das Leben von Fremden? Was sollte das heißen? Kein
Raumschiff existierte nur deshalb, um das Leben der Personen an Bord zu schützen!
Sie presste die Lippen aufeinander und widerstand der
Versuchung, ihrem älteren Selbst eine Ohrfeige zu versetzen.
»Du hast die Voyager nach Hause gebracht«, sagte sie. »Das bedeutet, mir wird es ebenfalls gelingen, auch wenn es noch
einige Jahre dauert…«
»Seven of Nine wird sterben.«
»Was?«
»In drei Jahren. Sie wird bei einem Außeneinsatz
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