Wächter der Macht 04 - Exil
helfen, werde ich Ihnen genau dazu verhelfen.«
»Reden Sie weiter.«
»In einigen Tagen wird ein Treffen von KonföderationsKriegsschiffen stattfinden. Aus verschiedenen Systemen. Ihre Führer kommen zusammen, um einen gemeinsamen Anführer zu bestimmen, und dann werden sie gegen ein gemeinsames Ziel zu Felde ziehen. Ich muss bei diesem Treffpunkt sein, um herauszufinden, wer dort ist. Wer ein Verräter ist.«
»Greifen Sie die Flotte einfach aus dem Hinterhalt an und sortieren Sie sie aus, wenn sie tot sind.«
Er tat ihren Vorschlag mit einer Handbewegung ab. »Was wird es mich kosten, dass Sie mich dorthin bringen?«
»Ich werde es nicht tun. Man kann Ihnen nicht trauen. Sie sabotieren Hypertriebwerke.«
Ein Aufblitzen von Zorn glitt über sein Gesicht. »Ihr Hyperantrieb hat versagt.«
»Natürlich hat er das. Und ich habe viele, viele Stunden geglaubt, ich würde einsam und allein im Weltall sterben. Wenn man bedenkt, dass mir außerdem gerade mein Schiff gestohlen worden war - von Ihnen —, war das kein guter Tag. War's wirklich nicht.«
Jacen schloss die Augen und schien lautlos zu zählen. Schließlich öffnete er sie wieder. »Ganz gleich, auf welchen Preis wir uns einigen, ich werde Sie in voller Höhe bezahlen, im Voraus. Sie oder jemanden Ihrer Wahl. Ohne die Möglichkeit, die Credits wieder zurückzubuchen.«
»In Ordnung.« Lavint brauchte nicht lange darüber nachzudenken. »Ich will die Breathe My Jets zurück.«
»Das ist mir in dem Zeitrahmen, der uns zur Verfügung steht, nicht möglich. Das Schiff wurde überholt, wieder in Betrieb genommen und als Transporter in den Dienst der Galaktischen Allianz gestellt. Es würde Wochen oder gar
Monate dauern, es von seiner gegenwärtigen Mission abzuziehen, es hierherzubringen und die Besitzurkunden zu ändern.« Er dachte einen Moment lang darüber nach. »Wie wäre es stattdessen mit einem mittelgroßen Gallofree-Yards-Frachtraumer, zwölf Jahre alt, auf Corellia beschlagnahmt, gerade in den Coruscant-Werften generalüberholt und repariert, aber noch nicht zugewiesen? Ich kann ihn für die GGA anfordern und werde ihn Ihnen überlassen. Die Besitzrechte sind klar und eindeutig.«
»Ich bin eimerstanden. Vorausgesetzt, das Schiff ist voll betankt, bewaffnet, mit Proviant versehen - und wurde nicht sabotiert.«
»Verstanden. Sonst noch etwas?«
»Ich werde einige Credits investieren müssen, um die Informationen zu kaufen, die Sie brauchen. Fünfzehn-, zwanzigtausend.«
»Sicher.«
»Und ich möchte, dass Sie Ihren Eltern eine Nachricht von mir überbringen.«
»Wie bitte?«
»Das können Sie doch, oder?«
»Was für eine Nachricht?«
»Ich will, dass sie mir irgendwie mitteilen, wie ich sie erreichen kann, ganz gleich, wie. Bloß für eine Übertragung.«
»Kennen Sie sie?«
»Nein.«
»Warum wollen Sie dann.«
»Das geht Sie nichts an. Ich schwöre, dass es nichts mit Ihnen zu tun hat. Sie haben damit nichts zu schaffen, und es wird Ihnen nicht schaden.« Sie sah ihn unbeirrt an.
Er dachte darüber nach, dann sagte er: »In Ordnung. Ich
werde einen Weg finden.«
Sie lächelte ihn an. »Das ist alles.«
»Ich hatte erwartet, dass Sie eine Menge mehr von mir verlangen würden. Wegen Ihrer verletzten Gefühle.«
»Der Trick bei Verhandlungen - und das würden Sie wissen, wenn Ihr Vater Sie richtig großgezogen hätte - besteht darin, niemals so viel zu verlangen, dass Ihr Geschäftspartner Sie lieber umbringt anstatt den Deal wie besprochen durchzuziehen.«
Jacen sah sie einen langen Moment an. Dann sagte er einfach: »Vielen Dank.« Und ging.
Noch immer lächelnd, streckte Lavint sich auf dem Bett aus. Sie musste sich erst mal darüber klar werden, was sie gerade alles erreicht hatte. Versteckte sich Alema hier irgendwo, würde der letzte Teil der Absprache die Solos das Leben kosten. Dann war Lavint frei - sofern Alema nicht beschloss, sie ebenfalls zu töten, wovon Lavint allerdings bei der verrückten Twi'lek ausging. Doch falls Alema diese Unterhaltung nicht mit angehört hatte, könnte ihr Gespräch mit den Solos vermutlich Alema den Tod bescheren, und diesen Ausgang der Sache bevorzugte Lavint eindeutig.
»Hey, verrücktes Mädchen«, sagte sie, »wo steckst du?«
Sie erhielt keine Antwort.
Lavint entspannte sich, schloss die Augen, und keine zwei Minuten später schnarchte sie vor sich hin.
17.
ZIOST
Jeden Morgen erwachte Ben mit dem Nachhall der Stimmen in seinen Ohren. Ein Teil seines Verstandes versuchte, ihnen
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