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Wächter des Mahlstroms

Wächter des Mahlstroms

Titel: Wächter des Mahlstroms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward E. Smith
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gelassen zu Wort. »Gute Arbeit, mein Junge; Sie haben Ihre Position eindeutig klargestellt.«
    »Und was machen wir jetzt?« brach Joe Mackay das verlegene Schweigen.
    »Wir warten«, sagte Vesta ruhig. »Wir warten hier, bis wir etwas Neues erfahren.«
    Und das taten sie. Sie warteten, während die Spannung stieg. Doch ehe es unerträglich wurde, traf die Meldung ein. Cloud las die ultrasonische Nachricht, die in Vestas Gehirn eingegeben wurde, sofort mit und gab sie an die anderen Tellurier weiter.
    Der Mörder und seine vier Leibwächter betraten in diesem Augenblick ein Theater, das weniger als eine Straßenkreuzung entfernt war ...
    »Das ist doch nicht möglich ...« wandte Helen ein. »So dumm kann doch niemand sein!«
    »Erstaunlich«, meldete sich Joan. »Vermutlich halten sich die Leute für ausgesprochen schlau. Sie halten das wohl für ein sicheres Versteck am Anfang, während sich die erste Aufregung legt, ehe sie die geplante Flucht antreten. Dabei haben sie natürlich nicht bedacht, daß sie Außenweltler sind und daß die Veganer mit ihrem erstklassigen Geruchssinn jede Spur aufnehmen können. Wahrscheinlich sind unsere Kandidaten keine Aldebaranier und Tellurier mehr, oder?«
    »Nein, die fünf posieren jetzt als Centralianer. Sie wirken ganz unschuldig. Sie bilden sich ein, ihre Strahlpistolen wären unter den langen überhängenden Hemden gut versteckt – doch von Zeit zu Zeit offenbart sich eine Ausbuchtung. Das Theater ist ziemlich voll, aber die fünf Freunde wollen beisammen sitzen. Der Geschäftsführer hält das durchaus für möglich, indem er ein paar andere Leute umsetzt ... gleich nehmen sie Platz. Wir müssen langsam los. Tschüs, Joanie – halte dich im Hintergrund, ja?« Im nächsten Augenblick lag das Mädchen in seinen Armen.
    »Wie wär's, Helen?« fragte Joe. »Du willst doch deinem Porthos sicher einen Abschiedskuß geben, oder?«
    »Aber ja,
m'enfant!
« rief sie und kam seiner Bitte begeistert nach. »Wenn es nach mir geht, bist du eher Aramis, der auch alle Leute geküßt hat.«
    »Na, dann wären nur noch wir beide übrig.« Bob griff nach Babs und zog sie an sich.
    Barbara errötete. »Aber Bob, ist die Mission denn wirklich gefährlich?« flüsterte sie.
    »Ich weiß es nicht. Wahrscheinlich nicht. Jedenfalls hoffe ich es nicht. Aber Strahlpistolen sind keine Spielzeuge. Warum fragst du – würde ich dir wirklich fehlen?«
    »Das weißt du doch, Bob.« Ihr Kuß fiel inbrünstiger aus, als sie und Bob es noch eben für möglich gehalten hätten. Schließlich lachte sie zittrig und errötete von neuem.
    Die Männer eilten in Vestas Begleitung aus dem Gebäude und gingen über die ungewöhnlich ruhige Straße zum Theater. Wortlos wurden sie eine kurze Treppe hinaufgeführt.
    »Moment noch, Vesta!« dachte Cloud. »Wir können ja überhaupt nichts sehen! Wir müssen ein paar Minuten warten.«
    Sie warteten und informierten sich unterdessen, wo die Gegner saßen. Ausführlich besprachen sie die Einzelheiten des Angriffs.
    »Ich sehe noch immer nicht gut genug, um sicher zu schießen. Kann uns der Geschäftsführer nicht ein bißchen Licht verschaffen?«
    Das war kein Problem. Fast unmerklich hellte sich das Dunkel des Theatersaals auf. »Genug.« Die Beleuchtung veränderte sich nicht mehr.
    »Fertig?« Vestas Stimme war ein wildes Knurren, das tief aus der Kehle kam.
    »Fertig.«
    »Dann still jetzt.«
    Sie gingen nach vorn zur Brüstung, lehnten sich hinüber und blickten in die Tiefe. Unmittelbar unter Vesta saß ein Mann in centralianischer Kleidung – vier andere saßen hinter und vor ihrem Chef.
    »Jetzt!« brüllte Vesta und sprang.
    Auf dieses Kommando hin rissen vier Veganer vier centralianische Hemden auf, ergriffen vier Hüftholster mit Strahlpistolen und begannen vor Freude zu jaulen. Aber die Freude war verfrüht. Denn der wirklich schnelle Griff nach der Waffe führte nicht zur Hüfte, sondern funktionierte aus dem Ärmel; und es handelte sich um vier der rücksichtslosesten und schnellsten Killer im ganzen Boskonischen Reich. So traten nun alle vier in Aktion, noch ehe sie aufgestanden waren.
    Aber das gleiche galt für Sturm Cloud; seine schwere Waffe war schußbereit. Er wußte sofort, was diese Hände zu tun im Begriff waren; sein DeLameter flammte dreimal hintereinander so schnell auf, daß es aussah, als habe er nur einmal kurz geschossen. Er mußte ein wenig zur Seite treten, ehe er den vierten Wächter aufs Korn nehmen konnte – Vestas sich windender

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