WAKE - Ich weiß, was du letzte Nacht geträumt hast (German Edition)
hinter sich ab und nimmt ihre Hand. »Ich verstehe es nicht«, sagt er flehend. »Ich verstehe es einfach nicht. Warum hast du mir das angetan?« Er ist niedergeschlagen.
Sie auch. »Ich kann es erklären«, sagt Janie, vergräbt das Gesicht an seiner Brust und weint. »Bring mich nur nach Hause.«
Sie lassen sich aufs Bett fallen und halten einander fest.
Mehr tun sie nicht.
Bis es Zeit wird, nach Hause zu gehen.
14:00 Uhr
Janie und Carl sitzen wieder in der letzten Reihe. Vor ihnen sitzen Melinda und Carrie. Neben ihnen, auf der anderen Seite des Gangs, flirten Savannah und Kyle miteinander. Janie denkt sich, sie sollte Wetten auf solche Dinge abschließen.
Vor Savannah und Kyle ist Shay, oder zumindest ihr Gepäck. Shay strengt sich heftig an, Janie zu ignorieren. Sie versucht, sich mit Carl zu unterhalten, indem sie sich neben ihm in den Gang setzt. Carl tut kühl und ein wenig desinteressiert.
Shay versucht es umso stärker.
Carrie und Melinda wenden sich um, um zu plaudern. Carl macht Small Talk und Scherze, während Janie aus dem Fenster sieht. Er nimmt ihre Hand.
Die beiden anderen Mädchen bemerken es.
Carrie zwinkert.
Melinda sieht Carrie mit glühenden Augen an.
Shay rutscht auf dem Gang herum, lehnt sich an Carls Bein, klimpert heftig mit den Wimpern. Geradezu furchterregend.
Im vorderen Teil des Busses laufen die Schüler herum, lachen, singen, schwatzen. Wach und aufgekratzt.
Janie versinkt dankbar in eine Art Koma, den Kopf gegen das Fenster gelehnt.
19:31 Uhr
Zurück an der Fieldridge Highschool. Carl rüttelt Janie sanft wach. Sie setzt sich auf und fragt sich, wo sie sind. Carl grinst sie an. »Du hast es geschafft«, flüstert er. Er nimmt ihre Taschen und folgt ihr aus dem Bus zu Carries Auto.
»Komm schon, Carl, lass mich dich nach Hause fahren«, bietet ihm Carrie an. »Es sei denn, du willst mit Shay … oh, da kommt sie ja!« Carrie kichert, mit funkelndem Blick.
Carl macht große Augen und hechtet auf den Rücksitz. »Bring mich bloß hier weg. Saublöde Cheerleader!«
Carrie lacht. Sie parkt aus, erreicht die Straße noch vor der Meute und wendet sich an Carl. »Wo wohnst du denn?«
»Waverly. Zwei Straßen östlich von euch. Aber wenn es dir nichts ausmacht, laufe ich von Janie aus heim. Janie ist abergläubisch, was meine Straße angeht.«
»Was?«, schnaubt Carrie.
Janie lacht. »Nichts! Halt die Klappe, Carl!«
Carrie parkt vor ihrem Haus. Es ist kühl draußen. Frisch. Der Herbstmond glänzt orangerot auf Ethels Dach in der Einfahrt der Hannagans. Gähnend nimmt Carrie ihre Sachen. »Ich hau mich hin. Wir sehen uns später!« Sie stapft zur Haustür, schließt auf, winkt, als sie die Tür schließt.
Janie nimmt ihre Tasche und winkt Carrie zu. Sieht Carl an. Es ist ein merkwürdiges Gefühl, mit ihm in ihrer Einfahrt zu stehen. Sie gehen zur Tür. »Möchtest du kurz hereinkommen?«, fragt Janie, bemüht, nicht ängstlich zu klingen.
»Klar«, erwidert er erleichtert. »Ich … hm, ich glaube, wir sollten uns mal unterhalten. Sind deine Alten nicht da?«
»Meine Mutter liegt wahrscheinlich in ihrem Zimmer. Und hier wohnen nur wir beide.«
»Cool«, meint er, sieht sie jedoch verständnisvoll an.
Sie gehen hinein. Von Janies Mutter keine Spur, außer einer fast leeren Wodkaflasche auf dem Küchentresen und einer Spüle voller Geschirr. Janie wirft die Flasche in den Müll. »Sorry wegen der Unordnung«, entschuldigt sie sich leise. Es ist ihr peinlich. Als sie es gestern Morgen verlassen hat, war das Haus pieksauber.
»Vergiss es. Wir können ja später aufräumen, wenn du willst.«
Janie winkt ihn ins Wohnzimmer. »Nun, das ist es«, sagt sie.
»Du schläfst hier?«, fragt er. Es ist kein Scherz.
»Nein, ich habe ein Zimmer. Komm mit.« Sie zeigt es ihm. Es ist schlicht und ordentlich.
»Hübsch«, meint er. Er sieht das Bett an, wendet sich dann abrupt um und sie gehen ins Wohnzimmer zurück.
»Hunger?«
»Mir knurrt der Magen«, gibt er zu.
»Mal sehen, ob wir etwas dahaben.« Janie durchsucht die Küchenschränke und den Kühlschrank, kommt aber mit leeren Händen zurück. »Meine Güte«, sagt sie schließlich. »Tut mir leid, da ist gar nichts.«
Sie dreht sich um und stellt fest, dass er sie beobachtet hat.
»Vielleicht könnten wir eine Pizza essen.«
»Hört sich gut an.«
»Willst du ausgehen?«
Seufzend kratzt sich Janie am Kopf. »Eigentlich nicht.«
»Gut, dann lassen wir uns eine bringen.«
Janie sucht die Nummer von
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