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Wallander 06 - Die fünfte Frau

Wallander 06 - Die fünfte Frau

Titel: Wallander 06 - Die fünfte Frau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henning Mankell
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sehr eilig. Um fünf nach zwei waren sie zurück im Präsidium. Sie sammelten ihre müden Kollegen zusammen. Martinsson suchte auf seinem Computer nach dem Hansgården. Er brauchte länger, als er geglaubt hatte. Erst kurz vor drei hatte er ihn gefunden. Sie suchten ihn auf der Karte. Er lag am Rande von Vollsjö.
    »Sollen wir bewaffnet sein?« fragte Svedberg.
    »Ja«, antwortete Wallander. »Aber denkt daran, daß Katarina Taxell da ist. Und ihr Baby.«
    Nyberg kam ins Sitzungszimmer. Mit struppigen Haaren und |524| blutunterlaufenen Augen. »Auf der einen Tasse haben wir gefunden, was wir suchten«, sagte er. »Der Fingerabdruck paßt. Zu dem auf dem Koffer und auf der Zigarettenkippe. Weil es kein Daumen ist, kann ich nicht sagen, ob er auch zu dem Abdruck vom Vogelturm paßt. Das komische ist übrigens, daß der später dorthin gekommen zu sein scheint. Als wäre sie noch einmal dagewesen. Wenn sie es nun ist. Aber das dürfte sie wohl sein. Wer ist sie?«
    »Yvonne Ander«, sagte Wallander. »Und jetzt holen wir sie. Wenn nur Bergstrand von sich hören läßt.«
    »Müssen wir darauf eigentlich warten?« fragte Martinsson.
    »Eine halbe Stunde«, sagte Wallander. »Länger nicht.«
    Sie warteten. Martinsson verließ das Zimmer, um zu kontrollieren, ob die Wohnung in der Liregatan weiter bewacht wurde.
    Nach zweiundzwanzig Minuten kam Bergstrands Anruf. »Yvonne Ander arbeitet morgen früh auf einem Zug von Malmö nach Norden«, sagte er.
    »Dann wissen wir das«, sagte Wallander einfach.
    Um Viertel vor vier verließen sie Ystad. Der Sturm hatte jetzt seinen Höhepunkt erreicht.
    Wallander führte noch zwei Telefongespräche. Eins mit Lisa Holgersson, das andere mit Per Åkesson.
    Keiner erhob Einwände.
    Sie mußten sie so schnell wie irgend möglich festnehmen.

|525| 36
    Um kurz nach fünf hatten sie sich um den Hof, der Hansgården hieß, verteilt. Der Wind war stark und böig, sie waren alle durchgefroren und hatten jetzt das Haus umstellt, Schatten gleich. Nach kurzer Diskussion hatten sie entschieden, daß Wallander und Ann-Britt Höglund hineingehen sollten. Die anderen hatten so Position bezogen, daß sie zumindest mit einem der anderen engen Kontakt hatten.
    Die Wagen hatten sie außer Sichtweite des Hofes abgestellt und waren das letzte Stück zu Fuß herangekommen. Wallander bemerkte sofort den roten Golf vor dem Haus. Während der Autofahrt nach Vollsjö hatte er befürchtet, sie könne schon aufgebrochen sein. Aber ihr Wagen stand da, also war sie noch nicht fort. Das Haus war dunkel und still, nichts bewegte sich. Wallander hatte auch keine Wachhunde entdeckt.
    Alles ging sehr schnell. Sie nahmen ihre Positionen ein. Dann bat Wallander Ann-Britt Höglund, über das Walkie-Talkie den anderen mitzuteilen, daß sie noch ein paar Minuten warten wollten, bis sie hineingingen.
    Warten worauf? Sie hatte nicht verstanden, warum. Wallander hatte auch keine Erklärung gegeben. Vielleicht mußte er sich selbst vorbereiten? Eine innere Verlagerung abschließen, mit der er noch nicht fertig war? Oder hatte er das Bedürfnis, sich selbst einen Freiraum zu schaffen und während einiger Minuten alles, was geschehen war, noch einmal zu überdenken? Er stand da und fror, und alles kam ihm unwirklich vor. Einen Monat lang hatten sie einen ungreifbaren und sonderbaren Schatten gejagt. Jetzt standen sie am Ziel, an einem Punkt, an dem das Treiben die Jagd abschließen sollte. Es war, als müsse er sich vom Gefühl der Unwirklichkeit befreien, das ihn angesichts alles dessen, was geschehen war, befallen hatte. Nicht zuletzt im Verhältnis zu der |526| Frau, die sich im Haus befand und die sie jetzt festnehmen würden. Für all dies brauchte er eine Atempause. Deshalb sagte er, daß sie warten wollten.
    Er stand mit Ann-Britt Höglund im Windschutz einer verfallenen Scheune. Die Haustür war ungefähr fünfundzwanzig Meter entfernt. Die Zeit verging; bald Morgendämmerung. Sie konnten nicht länger warten.
    Wallander hatte gesagt, daß sie sich bewaffnen sollten. Aber er wollte, daß alles ruhig verlief. Vor allem, weil Katarina Taxell und ihr Baby im Haus waren.
    Nichts durfte schiefgehen. Am wichtigsten war, daß sie die Ruhe behielten.
    »Jetzt los«, sagte er. »Gib Bescheid.«
    Sie sprach leise ins Walkie-Talkie. Bekam eine Reihe Bestätigungen, daß sie sie verstanden hatten. Sie zog ihre Pistole. Wallander schüttelte den Kopf.
    »Steck sie in die Tasche«, sagte er. »Aber denk dran, in welche.«
    Das Haus war

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