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Was du nicht weißt: Roman (German Edition)

Was du nicht weißt: Roman (German Edition)

Titel: Was du nicht weißt: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claus Beling
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Und ein paar alte Gerichtsakten werden das leicht beweisen. Ich selbst habe die zwei nämlich vor zwölf Jahren wegen gemeinschaftlicher Schlägerei zu einer Geldstrafe verdonnert.«
    An schönen Sommertagen war an den Stränden von Jersey eine Menge los. Sobald sich die Sonne zeigte, spielten alle ein bisschen Karibik. Das war das Englische an Jersey. Selbst wenn die Luft eigentlich viel zu kühl war für sommerliche Kleidung, zogen Männer ihre Shorts an und Frauen ihre dünnsten Kleider mit Spaghettiträgern. Jeder tat so, als sei eine Hitzewelle ausgebrochen.
    Überall vor der Küste sah man Windsurfer und Kiter, vor allem in der langen Bucht von St. Ouen und am Strand zwischen St. Aubin und St. Helier. Erst kurz vor Sonnenuntergang kamen die Jugendlichen mit ihren Surfbrettern unter dem Arm wieder an Land.
    Als erfolgreicher Windsurfinglehrer wusste Shaun Flair, dass er die Mädels vor allem dann rumkriegte, wenn sie noch eine Gänsehaut hatten. Er war der Neffe von Alex Flair, und er hatte von seinem Onkel vor allem eines gelernt: Es kam auf den richtigen Augenblick an.
    Jetzt, mit dreiunddreißig, kannte er alle Knöpfe, die man bei den Sprachschülerinnen aus Frankreich und Deutschland drücken musste, damit sie auch nachts von ihren Karibikgefühlen hingerissen wurden.
    Meistens nannte er die Mädchen zärtlich Jersey Lily . Während seine Finger romantisch über ihre Haut streichelten, erzählte er ihnen mit betörend leiser Stimme die berühmte Geschichte der schönen Lillie Langtry, einer Pfarrerstochter aus St. Saviour, die im 19. Jahrhundert von Jersey aus zur umschwärmten Schönheit der Londoner Gesellschaft aufgestiegen war und bis heute bewundert wurde. Im Museum hing ein Bild von ihr.
    In dieser Nacht hatte Shaun die neunzehnjährige Jeanette zu seiner Lily erkoren. Er war so scharf auf sie, dass er den ganzen Nachmittag an nichts anderes hatte denken können, als sie flachzulegen. Sie kam aus Bordeaux und machte auf Jersey ihren Surfschein, gleichzeitig wollte sie Englisch lernen. Sie war dunkelhaarig, hatte lange Beine und war mit einem schlanken Körper gesegnet, der sich auf dem Surfbrett biegen konnte wie ein Zweig im Wind. Auch sonst entsprach sie genau Shauns Vorstellungen von einer Frau. Nur ihr Mund war nach seinem Geschmack etwas zu schmal, aber dieses Manko glich sie aus durch wunderschöne, beinahe mandelförmige dunkle Augen.
    Eigentlich hatte er an diesem Abend mit seinem Motorradfreund Tim Sousa etwas vorgehabt. Sie wollten der alten Harley einen neuen Auspuff verpassen. Doch Tim hatte kurzfristig abgesagt. Es hatte wohl damit zu tun, dass Mrs. Bloom in letzter Zeit kaum noch im Laden war und Tim sie andauernd vertreten musste. Das hatte er nun von seiner Gutmütigkeit.
    Für die romantische Nacht in den Dünen hatte Shaun Flair wie immer gut vorgesorgt: zwei Flaschen Rotwein, zwei kalte halbe Hummer und eine Dreierpackung Kondome. Er war optimistisch. Jeanette war so weich und nachgiebig, dass er auf eine lange Nacht hoffte. Er wusste, dass er mit seinen dunkelblonden Haaren und seinem muskulösen Körper der geborene Verführer war und dass er leichtes Spiel haben würde. Jeanette himmelte ihn an.
    Sie enttäuschte ihn nicht. In der Art, wie sie sein Gesicht hielt, wie sie ihn küsste und ihm ihre Zunge in den Mund drängte, daran konnte er erkennen, dass sie bereit war. Während sie knutschend auf der Decke hin und her rollten, begannen sie sich auszuziehen.
    Ungeduldig halfen seine Finger mit, Jeanette den fliederfarbenen Slip von den Füßen zu streifen. Seine Finger suchten den Weg zwischen ihren Beinen, fuhren zart über den schmalen dunklen Streifen Schamhaar und wanderten tiefer. Zu seiner Überraschung wartete Jeanette nicht lange. Sie spreizte ihre Beine und zog ihn leidenschaftlich an sich.
    Während er in sie eindrang, bog sie den Kopf nach hinten und keuchte. Dieser Moment machte ihn jedes Mal verrückt. Ungeduldig stieß er zu. Sie klammerte sich an ihn, als gingen sie zusammen auf eine lange Reise, während sie sich lustvoll auf die Unterlippe biss und ihre Augen ihn nicht mehr sahen.
    Plötzlich spürte er einen scharf stechenden Schmerz in seinem Hoden, als hätte ihm jemand einen Nagel ins Fleisch getrieben. Es war nicht auszuhalten. Panisch ließ er Jeanette los, sodass sie nach hinten fiel.
    Erschrocken hob sie den Kopf.
    »Was ist?«
    »Scheiße, da ist was unter der Decke!«
    Er ließ sich zur Seite rollen. Ohne, dass Jeanette es mitbekam, untersuchte er dabei

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