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Wassergeld

Wassergeld

Titel: Wassergeld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gmeiner-Verlag
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in der Pressekonferenz wird mit Sicherheit nur belangloses oder oberflächliches Zeug gesagt. Aber egal, vielleicht schreibe ich einen Enthüllungsbericht über die Grundstückssituation bei Altrip. Da kommen mit Sicherheit einige Leute ziemlich ins Schwitzen.«
    »Herr Becker, ich mache Ihnen einen Vorschlag. Es ist noch Zeit bis zur Pressekonferenz. Kommen Sie vorher vorbei, sagen wir mal in einer halben Stunde, dann können Sie mir über Ihre Recherchen berichten und nach Diefenbachs Pressekonferenz dürfen Sie mich exklusiv über den Fall befragen. Na, was sagen Sie dazu?«
    »Ist das Ihr Ernst?« Becker schien vor Freude Luftsprünge zu machen.
    Nach dem Telefonat suchte ich mir in der Küche ein paar Nahrungsmittel zusammen, die geschmacklich nicht unbedingt harmonierten, danach machte ich mich auf den Weg zur Arbeit, den Urlaub in greifbarer Nähe sehend.
    Dietmar Becker saß bereits mit Gerhard zusammen in Juttas Büro. Wahrscheinlich fragten sie ihn am Empfang nicht einmal mehr nach seinem Namen und ließen ihn gleich zu den Büros durch. Ich würde mich nicht wundern, wenn KPD ihm sogar einen entsprechenden Ausweis zur Verfügung gestellt hätte.
    Mit einem »Hallo, unser informeller Mitarbeiter ist auch schon da« begrüßte ich die Runde und setzte mich zu den anderen an den Besprechungstisch.
    »Von wegen informeller Mitarbeiter«, warf sich der Student in die Brust. »Ihr Chef hat mir sogar die Notfallpläne für den Katastrophenschutz in Kopie ausgehändigt. Zum Beweis dafür, dass alles bestens im Sinne der Bevölkerung geregelt ist.«
    So verdreht war die Welt. Ich durfte nicht einmal meine Frau über den Inhalt der Pläne informieren, aber KPD gab Kopien an einen Journalisten weiter.
    »Selbstverständlich werde ich die Notfallpläne in meinen Krimis nicht im Detail beschreiben«, fuhr er fort. »Das heißt, wenn es einen nächsten Krimi geben wird.«
    »Irgendetwas wird Ihnen bestimmt einfallen«, fügte Gerhard hinzu. »Wenn es Ihnen nicht zu viel Mühe macht, könnten Sie mal unseren Kaffee erwähnen. Dieser Sekundentod ist in der Welt bestimmt einmalig.« Während er sprach, schenkte er sich eine Tasse des zähflüssigen Getränkes ein. »Reiner, du solltest auch mehr davon trinken. Das ist gut gegen Erkältung und Stress.«
    »Hilft es auch gegen eingewachsene Fußnägel?«
    »Könnt ihr nicht mal ernst bleiben?«, mischte sich Jutta ein. »Herr Becker wollte uns gerade erklären, warum er hier ist.«
    »Das kann ich dir auch sagen, Jutta. Er ist hier, weil ich ihn hergebeten habe. Er will uns über seinen Erfolg berichten.«
    »Erfolg? Was für einen Erfolg?«, fuhr Gerhard dazwischen.
    »Warte ab, mein Junge. Herr Becker, würden Sie bitte beginnen?«
    Der Student hatte sich wie Gerhard etwas Sekundentod eingeschenkt, die Tasse aber zu zwei Dritteln mit Milch aufgefüllt.
    »Gerne, Herr Palzki«, begann Dietmar Becker, nachdem er sich die Zunge verbrannt hatte. »Im Auftrag von Herrn Diefenbach bin ich im Rhein-Pfalz-Kreis einer riesigen Schweinerei auf die Spur gekommen. Den absoluten Beweis habe ich dafür leider noch nicht, aber die Steinchen passen wie ein Puzzle haargenau zusammen. Alles andere hätte keinen Sinn.«
    »Dann machen Sie es nicht so spannend«, meinte Jutta. »Auch wenn es offensichtlich nur Vermutungen sind.«
    Becker hob seine Stimme. »Aber was für Vermutungen! Die Grundstücke rund um den Campingplatz ›Auf der Au‹ werden zwar von Johanna Kocinsky und Hieronymus Windler aufgekauft, dies geschieht aber nicht aus Eigennutz, sondern im hochoffiziellen Auftrag des Betreibervereins Rheinauen.«
    »Wie bitte?«, unterbrach ich ihn. »Ich dachte, die Kreisverwaltung ist froh, wenn sie ihre Anlage los ist?«
    »Das stimmt auch. Der Campingplatz soll weg, das Gelände aber im Besitz des Kreises bleiben. Ich weiß, das ist schwer zu verstehen. Die Kreisverwaltung und der Verein wollen den Platz schließen, warum das so ist, erzähle ich Ihnen gleich. Aber das geht nicht so einfach, niemand will sich direkt mit den vielen Campern, die auch Wähler sind, anlegen. Deshalb wird die Anlage an das Unternehmen von Johanna Kocinsky verkauft. Sofort nach dem Verkauf werden die Pachtzinsen stark erhöht, gleichzeitig angeblich größere Umbauarbeiten, die sich über Jahre erstrecken sollen, bekannt gegeben. Ziel ist es, möglichst viele Camper zum freiwilligen Kündigen ihrer Parzellen zu überreden. Sobald das passiert ist, meldet Frau Kocinsky Insolvenz an. In dem Kaufvertrag wird es

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