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Wie ein Prinz aus dem Maerchen

Wie ein Prinz aus dem Maerchen

Titel: Wie ein Prinz aus dem Maerchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa McClone
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sich. Ihre Körper schmiegten sich aneinander, und ihm wurde unerklärlich heiß.
    „Wir haben es geschafft!“
    „Ja.“ Ihr Haar roch verführerisch. Sie hob den Kopf, und er konnte ihr ins Gesicht sehen. Ihr Mund war seinem ganz nah, die Lippen einladend geöffnet. Er wollte sie küssen, so sehr, wie er sich noch nie nach einem Kuss gesehnt hatte. Er musste sie kosten, herausfinden, wie sie schmeckte. Sie zog ihn unwiderstehlich an!
    Und sie schien seine Gefühle zu erwidern. Mit ihren Blicken, mit jedem Atemzug lud sie ihn ein, sie zu liebkosen.
    Dennoch zögerte er. Er dachte an Juliana, die darauf wartete, ihn zu heiraten. Isabel war zwar noch seine Frau, doch einem anderen versprochen.
    Mit einem Kuss würden sie zwei Menschen verletzen! Daher ließ er sie langsam los und trat einen Schritt zurück.
    Isabel sah ihn überrascht und enttäuscht an. Dann reichte sie ihm das Telefon. „Es tut mir leid, ich habe mich von meiner Erleichterung mitreißen lassen.“
    „Du musst dich nicht entschuldigen.“
    Vorsichtig sah sie sich um. „Wenn uns jemand gesehen hat …“
    „Du bist meine Frau, wir haben uns umarmt. Das ist kein Verbrechen.“
    „Es war nur eine Umarmung, nichts Wichtiges.“
    „Genau.“ Doch schon jetzt vermisste er die Wärme ihres Körpers, ihre Nähe.
    „Ich muss los, Juliana will mir beibringen, wie ich mich als Prinzessin zu verhalten habe.“
    „Auf mich wartet auch ein Berg Arbeit.“ Dass sie ihn körperlich anzog, konnte Nikolas nicht länger leugnen, doch darauf einzugehen hieße, die Dinge unnötig zu komplizieren. Das konnte er sich nicht leisten.
    „Dann mache ich mich jetzt auf die Suche nach meinen Schuhen. Sehen wir uns später?“
    „Das weiß ich noch nicht.“ Vielleicht ließ sich Juliana im Anschluss an den Segeltörn von ihm zum Dinner einladen. Das würde ihn von Isabel fernhalten und gleichzeitig ablenken. „Ansonsten treffen wir uns morgen beim Frühstück.“
    Zwei Stunden später stolzierte Isabel durch die Bibliothek, ein Buch auf dem Kopf. Nach drei Schritten fiel es laut krachend zu Boden. Sie war unkonzentriert, was nicht am Schlafmangel lag, wie sie sich einzureden versuchte, sondern an Nikolas. Ihre Gedanken kreisten um die Umarmung im Garten, und sie wünschte sich nichts mehr, als ihn zu küssen.
    „Wozu soll das gut sein!“, schimpfte sie.
    „Für eine aufrechte Haltung, wie sie einer Prinzessin geziemt“, erklärte Juliana geduldig.
    „Bald bin ich keine Prinzessin mehr!“ Wütend betrachtete sie das Etikette-Buch, das sie auf dem Kopf balanciert hatte. Was Juliana ihr beizubringen versuchte, war nicht mehr von Belang. „Ich werde Boyd heiraten und nach Amerika zurückkehren. Dort wird nicht mehr an gutem Benehmen verlangt, als dass man sich beim Essen eine Serviette auf den Schoß legt!“
    „Du bist eine Prinzessin, wo immer du lebst, und das setzt ein gewisses Auftreten voraus.“
    Erschöpft seufzte Isabel auf. Die Ereignisse der letzten Tage hatten sie stark mitgenommen. Sie war verwirrt und frustriert, weil sie sich immer stärker zu ihrem baldigen Exmann hingezogen fühlte, während gleichzeitig die Hochzeit mit ihrem alten Freund näher rückte. „Ich will nach Hause fahren“, stöhnte sie erschöpft auf.
    „Du tust mir so leid! Glaub mir, ich weiß genau, wie du dich fühlst“, sagte Juliana mitleidig.
    Das bezweifelte Isabel, doch sie wollte nicht unhöflich sein. „Danke. Es geht schon wieder. Wenigstens darf ich bestimmen, wen ich heirate.“
    „Ja, du hast Glück gehabt.“ Juliana wollte noch etwas hinzufügen, schwieg dann jedoch und zog ein noch schwereres Buch aus einem der Regale. „Versuch es noch einmal hiermit und denk daran: Schultern zurück, Kinn hoch und lächeln.“
    Gehorsam legte Isabel sich das Buch auf den Kopf. „Dann werde ich eben die Automechanikerin mit der besten Haltung in ganz North Carolina!“
    „Das ist die richtige Einstellung!“ Nach einem kurzen Blick auf ihre Armbanduhr sagte Juliana: „Ich bin mit Nikolas zum Segeln verabredet. Möchtest du nicht mitkommen?“
    Das fünfte Rad am Wagen wollte Isabel nicht sein. Außerdem hatte sie moralische Bedenken: Sie betrachtete Juliana als die beste Freundin, die sie je gehabt hatte, und sehnte sich gleichzeitig danach, deren Verlobten zu küssen – ein Ding der Unmöglichkeit! „Das ist lieb von dir, aber ich übe lieber noch ein wenig und ruhe mich danach aus.“
    „Du könntest an Bord schlafen. Anschließend gehen wir zum Essen aus, das wird

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