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Wut im Quadrat - Mannheim-Krimi

Wut im Quadrat - Mannheim-Krimi

Titel: Wut im Quadrat - Mannheim-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. Braun Telefonbuchverlage GmbH & Co. KG
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zeigte.
    Â»Das glaube ich jetzt nicht!« Selten in ihrem Leben war sie so erstaunt gewesen wie in diesem Augenblick. Moritz notierte sich die Adresse des Wohnblocks.
    Â»Und genau da fahren wir jetzt hin«, forderte er Olivia auf.

    Lukas saß vorne im Taxi und dirigierte den Fahrer durch das Wohnviertel in Weinheim, in dem die Lehmanns lebten. Er konnte es kaum erwarten, endlich seine Mutter wiederzusehen. Als das Taxi vor ihrem Haus hielt, drückte er dem Mann den Umschlag mit dem Geld in die Hand und wartete nicht, was er zurückbekommen würde. Er riss die Tür auf, war aber so aufgedreht, dass er sich im Gurt verhedderte und beinahe aus der Beifahrertür auf die Straße gefallen wäre. Eilig befreite er sich vom Gurt, vergaß die Beifahrertür zu schließen und rannte zur Eingangstür seines Elternhauses.
    Elisabeth Lehmann saß mit dem Team des Fahndungsdezernats in ihrem Wohnzimmer. Einer der Techniker hatte ein neues Telefon besorgt, das er nun verkabelte und an die Leitung anschloss. Sie hatte bei der ganzen Sache kein gutes Gefühl und machte sich schwere Vorwürfe, weil sie befürchtete, die Geldübergabe vermasselt zu haben, indem sie zur Polizei gegangen war. Vielleicht hatte Thomas doch recht gehabt?
    Plötzlich klingelte es an der Haustür. Sie zuckte zusammen. Ihr Puls flatterte. Wer konnte das jetzt sein?
    Die Polizisten schauten sich kurz an und zogen sich in die Nebenzimmer zurück. Einer bat sie, die Tür zu öffnen, und versicherte ihr, dass immer einer des Teams in ihrer Nähe sei und sie keine Angst zu haben brauche.
    Elisabeth nickte. Das hatte sie nun mehrfach gehört und trotzdem hatte sie Angst. Und trotz all der Leute war ihr Lukas noch nicht wieder zurück. Sie öffnete die Tür und konnte ihren Augen kaum glauben. Vor ihr stand ihr Sohn, wohlbehalten und unverletzt. Freudentränen schossen ihr über das Gesicht, und ihr Herz schlug vor Freude so heftig, dass sie einen Druck in der Brust verspürte. Sie umarmte Lukas drückte ihn mit aller Kraft an sich und zog ihn ins Haus.
    Â»Hallo Mama!«

    Thomas Lehmann hatte die Nacht auf der Couch in seinem Büro verbracht. Er hatte seine Wohnung in so großer Hektik verlassen, dass er keine Sachen zum Übernachten hatte mitnehmen können. Zum Glück gab es in seinem Büro eine Zahnbürste, denn manchmal arbeitete er so lange, dass er nicht mehr nach Hause fuhr und hier übernachtete. Von dieser Angewohnheit profitierte er an diesem Morgen, dem der tägliche Akt des Zähneputzens wenigstens ein kleines Stück Normalität verlieh.
    Sein Büro befand sich in einem großen Gebäudekomplex, der in den letzten Jahren nahe dem Hauptbahnhof in Mannheim entstanden war. Viele kleinere und jüngere Firmen hatten hier ihren Sitz, meist hatten sie etwas mit dem Internet zu tun, und Thomas schüttelte bisweilen den Kopf über sie, weil er nicht verstand, womit sie eigentlich ihr Geld verdienten. Sein Geschäft waren nach wie vor Immobilien. Mit nichts kannte er sich besser aus und mit nichts anderem hatte er jemals richtig Geld verdient. Mit seinen Immobiliengeschäften war ihm der soziale Aufstieg gelungen, ihm hatte er seinen Reichtum zu verdanken, und zwar richtig großen Reichtum. Er erinnerte sich noch gut an den Tag, als er zu Elisabeth nach Hause kam und sagte: »Ab jetzt können wir uns alles leisten, was wir möchten.« Damals war er sehr stolz auf sich und die Möglichkeiten gewesen, die er Elisabeth und dem Jungen jetzt bieten konnte.
    Â»O Gott, der Junge.« Schlagartig überfiel ihn der Gedanke an den verschwundenen Lukas, als er vor dem Spiegel im Duschraum seines Büros stand. Seine Gedanken wanderten in die Zeit zurück, in der er Elisabeth kennengelernt hatte. Das waren romantische Zeiten! Er war so glücklich mit ihr, wie er mit keiner anderen Frau je gewesen ist. Dabei hatte es vor allem in seiner Jugend sehr viele Frauen gegeben, sogar so viele, dass er trotz der schlimmen Situation kurz in sein Spiegelbild grinste.
    Wenige Tage, nachdem sie sich damals kennengelernt hatten, hatte ihm Elisabeth ihren einjährigen Sohn Lukas vorgestellt. Ihm war zunächst etwas unwohl bei der Sache gewesen, doch der Junge hatte ihm gefallen und so war er trotzdem bei Elisabeth geblieben und hatte sie schließlich geheiratet. Als Lukas kleiner gewesen war, hatte er ihm viel beigebracht und versucht, ihm ein guter Vater

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