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Zeitreise ins Leben (German Edition)

Zeitreise ins Leben (German Edition)

Titel: Zeitreise ins Leben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Berger
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nicht aus Hass verzichten muss ! Glaubt mir, so sehr es jetzt schmerzt … es ist und bleibt ein G e schenk!“
                  „Ich halte wirklich viel von Euch, Hanna. Doch habt Ihr keine Ahnung, was in meinem I n neren schlummert und wie weit das von Edelmut und Ritterlichkeit in diesem Moment en t fernt ist.“
                  „Glaubt Ihr wirklich , dass ich das nicht weiß?“, antworte sie und zog dabei unverschämt ihre linke Augenbraue in die Höhe. Friedrich blinzelte kurz und wunderte sich über das Au s maß des Verstehens, das er in ihren grauen Augen erkennen konnte. Diese Frau war eine Hexe, durch und durch und er nicht gewillt, sich so sehr in sein Innerstes blicken zu lassen. Also lenkte er ihr Int e resse von sich ab und konzentrierte sich auf etwas anderes.
                  „Wie wollt Ihr Elisabeths Tod verhindern?“, fragte er müde.
                  „Sie wird nur dann sterben, wenn sie das Kind zur Welt bringt! Oder besser gesagt, wenn sie es hier zur Welt bringt “, antwortete Hanna und blinzelte dabei listig.
                  „Ihr meint, Ihr werdet sie gegen ihren Willen nach Hause schicken?“
                  „Ja, wenn es sein muss. Doch ich werde vielleicht Eure Hilfe dazu brauchen. Eure oder die vom Herzog. “ Und das war dann doch zu viel geforderter Edelmut für Friedrich. Aufgebracht schnappte er nach Luft und öffnete den Kragen seines Hemdes.
                  „Ja natürlich! Reißt mir das Herz heraus, verbrennt es und lasst es mich anschließe nd selbst begraben “, fauchte er. Zuerst sollte er dankbar verzic h ten und dann sogar edelmütig helfen, um alles zum Besten zu wenden. Wie konnte diese Hexe das von ihm verlangen?
                  „Nun vielleicht ist es durchaus in Eurem Interesse, wenn Elisabeth in ihre Zeit zurüc k kehrt, meint Ihr nicht? Aus Drei mach Zwei “, ergänzte sie keck .
                  „Was meint Ihr nun wieder? Zuerst wollt Ihr mir einreden, dass der Verzicht aus Liebe ein Geschenk ist und nun bietet Ihr mir den Herzog auf einem Silbertablett an, nur um Eure El i sabeth zu retten?“ Frustriert schüttelte er den Kopf und Hanna musste lach en .
                  „Ja, ja, das mag ein wenig verwirrend sein, aber das mit der Zukunft ist so eine Sache ! M anchmal raten die Karten nicht einzugreifen und den Dingen ihren Lauf zu lassen. Doch ein anderes Mal ist genau das Gegenteil gefragt! Die Zukunft ist etwas sehr L ebendiges und Formbares , wenn auch stets mit bestimmten Eckpunkten, die unausweichlich bleiben. Die Zukunft, wie sie hier auf dem Tisch liegt , kann also durch unsere Handlung durchaus noch verändert werden .“ Friedrich schüttelte frustriert den Kopf.
                  „Was Ihr aus Eurer Zukunft letztendlich macht, liegt an Euch ! Der Verzicht aus Liebe wäre sicher etwas Wünschenswertes , a ber das liegt an Euch. Meine Aufgabe wird es lediglich sein, El i sabeth zu retten, egal ob sie will oder ob ihr es wollt, mein König. “ Hanna nahm nun keine Rücksicht mehr auf Friedrichs Befindlichkeiten, denn schon in Tsor hatte sie gewusst, was ihre Au f gabe sein würde.

32 . Kapitel
     
     
     
    Die Arbeiten als Burgherrin hatte ich komplett u n terschätzt. In meiner Vorstellung hatten die Herrschaften ständig einen herrlichen Lenz, hausten zwar in einem gewissen Maß an Dreck, waren dafür aber glücklich, faul und zufri e den. Nun, dem war nicht ganz so. Schon am ersten Tag konnte ich mir ein Bild davon machen, wie hart die Menschen hier arbeiten mussten. Für mich war es ein Segen, lesen und schreiben zu können, denn so musste ich nicht selbst kö r perlich schuften, sondern die Buchhaltung des „Unternehmens Burg“ übernehmen. Lage r stand, Rationen, Schwund und all das Zeug waren ab nun meine Themen. Der Küchenmei s ter, der mich in diese Arbeit einführen sollte, war ausgesprochen missmutig , aber zumindest bemüht. Er hieß Hannes und bildete beim Sprechen Speichelblasen, die in regelmäßigen A b ständen aus seinem Mund hervor lugten und dann glucksend zerplatzten. Nach zwei Stu n den seines Vortrags drückte er mir zwei  Bücher in die Hand und meinte in seiner krit i schen Art, dass ich mir die erst einmal zu Gemüte führen sollte. Damit schob er mich etwas aus seinem Bereich und fuchtelte wild mit den Händen , weil er für das Fest noch viel vorbereiten

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