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Zerstörter Traum vom Ruhm

Zerstörter Traum vom Ruhm

Titel: Zerstörter Traum vom Ruhm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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vorfinden, um in der notwendigen Stille die durchschlagenden Werke zu schreiben. Außerdem werde ich in den Film 7.000 Mark investieren.«
    »Was wirst du?« fragte Poltecky.
    »Ich gebe dir 7.000 Mark für deinen Film! Vor vier Monaten ist mein Bausparvertrag zugeteilt worden und liegt auf Abruf bereit. Ich kann die Einlage verwenden, wie ich will. Ich kann sie morgen holen.« Martina Schneewind sah Poltecky ein wenig ängstlich an. »Bist du mir böse, wenn ich dir jetzt einen rein geschäftlichen Vorschlag mache?«
    »Nein.« Poltecky schüttelte den Kopf. Siebentausend Mark dachte er. Nun habe ich die Summe für Walker zusammen. Es gibt jetzt nur noch eins: an das eigene Glück glauben.
    »Wir machen einen Vertrag, Franzi«, sagte Martina. Sie schob ihm ein Blatt Papier über den Tisch zu. Verwundert sah Poltecky, daß das Schreiben in einzelne Absätze eingeteilt war, über denen das Zeichen § stand.
    »So förmlich?«
    »Es ist ein Geschäft, Franzi. Nimm es mir nicht übel. Keiner weiß, was in den Monaten geschehen kann.« Sie beugte sich zu ihm. »Ich schlage dir vor, daß ich für meine 7.000 Mark an deiner Einnahme mit 40 Prozent beteiligt bin.« Sie lächelte, als Poltecky die Augen zusammenkniff, und legte beruhigend die Hand auf seinen Arm. »Es bleibt ja doch in der Familie.«
    Poltecky nahm den Vertragsentwurf, faltete ihn und steckte ihn in die Rocktasche. »Darüber wollen wir nachher in aller Ruhe sprechen. Nicht hier. – Was machen wir nur mit Meyer?«
    »Das regele ich.«
    »Du?«
    »Ich werde für dich lügen.«
    Herr Meyer war nicht mehr verwundert, als er den dritten Anruf an diesem Tage bekam, der sich mit Franz Schuster beschäftigte. Nur, daß dieser letzte Anruf aus Hamburg kam, war ihm unerklärlich.
    »Hier ist Station VI des Hafenkrankenhauses«, hörte Herr Meyer. »Wir müssen Ihnen mitteilen, daß ein Herr v. Poltecky bei uns eingeliefert worden ist. Herr v. Poltecky hat uns gebeten, Ihnen zu sagen, daß er durch seine Erkrankung – es ist eine plötzliche Herzschwäche mit Kreislaufstörungen – erst in frühestens vierzehn Tagen wieder zum Dienst kommen kann. Ein Attest wird Ihnen zugeschickt.« Und ehe Herr Meyer etwas antworten konnte oder Fragen stellte, sagte die Stimme: »Guten Tag.« Dann schwieg der Apparat.
    »In Hamburg!« sagte Herr Meyer verblüfft. »Und wieder eine Frau!« Er wußte dafür keine Erklärung mehr und trank einen Kognak zur Beruhigung.
    Herwig Walker empfing Poltecky mit ausgestreckten Armen, als dieser drei Tage später im Büro der Astoria-Film erschien. Er hielt seine Aktenmappe eng an sich gedrückt, als habe er Angst, man könne sie ihm wegreißen. Walker schielte auf diese Tasche, als er Poltecky zu einem der Sessel führte und ihn in die Polster drückte.
    »Wir könnten noch in dieser Woche anfangen«, sagte er und reichte eine Kiste Zigarren zu Poltecky. »Die Finanzierung ist soweit klar. Schade, daß Sie nicht mit eingestiegen sind.«
    »Wieso bin ich nicht mit eingestiegen?« Poltecky setzte die Aktentasche vorsichtig auf den Boden. »Wir haben noch nicht endgültig darüber gesprochen.«
    »Ich dachte, Sie hätten die Mittel nicht.« Walker stieß den Rauch seiner Zigarre gegen die Decke. Er blies kunstvoll Kringel und sah ihnen nach, wie sie zur Decke stiegen. »Unser Finanzplan ist abgeschlossen.«
    »Aber ich habe das Geld ja bei mir!« rief Poltecky entsetzt. »Hier!« Er öffnete seine Aktentasche und nahm ein Bündel Hundertmarkscheine heraus. »Sogar in bar! 14.000 Mark!«
    »In bar!« Herwig Walker legte seine Zigarre in den Aschenbecher zurück. »Es tut mir aufrichtig leid«, sagte er gedehnt.
    »Aber das ist doch nicht Ihr Ernst«, stotterte Poltecky. »Ich habe alles versucht, um dieses Geld zu bekommen. Ich habe …« Er schluckte. Drei Frauen habe ich für dieses Geld auf mich genommen, dachte er. Ich habe meinen Charakter verloren, meine Moral, meinen Beruf als Drogist. Ich habe gemein gehandelt. Ich bin ein Schwein geworden – und jetzt will er das Geld nicht einmal haben!
    »Ich kann nicht alles wieder umwerfen«, sagte Walker. Er hatte seine dicke Hand auf das Bündel Hundertmarkscheine gelegt und spielte mit den Fingern an den einzelnen Blättern. »Wenn auch 14.000 Mark eine Bereicherung sind – sie sind ja nur ein Bruchteil der Kosten! Das halbe Honorar eines zweitklassigen Stars! Aber immerhin.«
    »Versuchen Sie, das Geld irgendwie einzubauen. Ich bitte Sie darum, Herr Direktor!« Poltecky griff in die Aktentasche

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