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Zigeunerprinz

Titel: Zigeunerprinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Blake
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es gibt ein Problem mit den Zimmern.«
    »Ja?« fragte Mara.
    Luca schaute verlegen zu Boden.
    »Anscheinend wohnt sie, wenn sie in Paris ist, normalerweise in den Zimmern, in denen Mademoiselle - also, es ist so, daß -«
    »Ach, ich verstehe«, erlöste ihn Mara. »Dann müssen meine Sachen in ein anderes Zimmer gebracht werden.«
    Zugleich meldete sich Juliana zu Wort.«Es gibt noch mehr Zimmer in diesem Flügel; mir ist jedes recht, solange ich nur ein Kissen finde, auf das ich meinen Kopf betten kann.«
    Roderic schüttelte den Kopf. »Welcher Edelmut. Ich wäre gerührt, wüßte ich nicht, daß das Kissen mit Seide überzogen und möglichst mit einem Monogramm bestickt sein muß.«
    Ohne auf seinen Kommentar einzugehen, sagte Mara: »Ich wollte Ihren Platz nicht einnehmen.«
    »Noch eine edelmütige Dame«, erklärte Roderic Luca.
    »Ich Ihren auch nicht«, erwiderte Juliana fest.
    »Ich versichere Ihnen -«
    Juliana wandte sich an Luca. »Sagen Sie meiner törichten Magd, sie soll sich nicht den Kopf zerbrechen und meine Sachen ins erste passende Zimmer räumen lassen.«
    Luca deutete eine Verbeugung an. »Ich werde einen Dienstboten rufen, der Ihre Botschaft überbringt.«
    »Edelmut auf zigeunerische Art«, murmelte Roderic.
    »Ach«, sagte Juliana, nachdem sie einen langen, nachdenklichen Blick auf den großen, dunkelhaarigen Mann geworfen hatte, der so leichthin über ihre Anordnungen weggegangen war. »Was für eine ungewöhnliche menage du führst, Roderic. Eine Geliebte, die keine ist, und ein Gast, der sein Bett im Hof aufgeschlagen hat!«
    »Nicht zu vergessen eine Verwandte, die man immer wieder an ihre guten Manieren erinnern muß.« Heiter stellte er seine Schwester dem Zigeuner vor.
    Juliana reichte Luca die Hand. »Die lange Reise hat mich dumm gemacht. Werden Sie meine Entschuldigung annehmen?«
    Ihr Lächeln war warm und freundlich, ihr Benehmen ohne jede Herablassung. Luca hob ihre Hand an die Lippen, blickte in ihre klaren blauen Augen, und seine Miene wirkte plötzlich verklärt, als hätte man ihm einen schweren Schlag versetzt. »Aus tiefstem Herzen, Hoheit«, antwortete er.
    Erst jetzt fiel es Mara wie Schuppen von den Augen, daß die junge Frau, die so vertraulich und natürlich mit ihr ge-sprachen hatte, eine Prinzessin war. Zweifellos hätte sie knicksen müssen, als sie einander vorgestellt wurden. Inzwischen war es allerdings zu spät.
    Juliana unterhielt sich weiter mit dem Zigeuner. »Vielleicht könnte ich Sie dazu überreden, mich zu meinen Räumen zu begleiten? Nicht daß ich mich vor Straßenräubern in unseren Gängen fürchten würde, aber es ist schrecklich dunkel. Der Wind hat die Hälfte der Kerzen in den Kronleuchtern ausgeblasen, und wie in allen alten Häusern war ohnehin nur die Hälfte angezündet.«
    »Ich stehe Ihnen zu Diensten«, sagte Luca und vollführte eine möglichst elegante Verbeugung.
    »Aber Sie lassen sich nichts befehlen?« Juliana schenkte ihm einen freundlichen Blick unter ihren Wimpern hervor.
    »Niemand befiehlt mir.«
    »Oh, eine starke Erklärung. Ich bewundere Männer mit Willenskraft.«
    Sie waren bereits zur Tür hinaus. Roderic rief ihnen nach: »Einen Augenblick!« Zu Mara sagte er gedämpft: »Wenn der Preuße kommt, können wir uns glücklich schätzen, falls wir ihm kein Zigeunermesser aus dem Rücken ziehen müssen.«
    Mara stimmte ihm zu, aber in Gedanken war sie ganz bei Roderic, der ihre Hand an den Mund hob und ihr einen Kuß auf die Handfläche drückte.
    »Auf jeden Fall«, fuhr er fort, »scheinen Sie Ihren Schatten, Ihren cavaliere servitore verloren zu haben. Bedauern Sie das?«
    »Das war er kaum.«
    Luca und Juliana warteten auf sie, unterhielten sich und lachten, ohne irgend etwas von dem wahrzunehmen, was um sie herum vorging.
    »Aber fast. Er ist empfänglich für Frauen, unser Luca. Und damit steht er nicht allein; ich scheine empfänglicher für Sie zu sein, als gut für Sie ist.«
    »Warum denn?« Er hielt ihre Hand in warmem, festem Griff. Der Blick in seinen Augen war genauso. Er würde sie fortschicken. Sie wußte es.
    »Ihnen ist eine Unschuld zu eigen, die man Ihnen nicht nehmen darf. Sie würden mich hassen, wenn Sie Ihre Erinnerung wiederfänden und entdeckten, daß Sie eine geliebte Verlobte oder Ehefrau sind.«
    Er würde sie nicht bei sich behalten, weil er glaubte, sie wüßte nicht, wer sie war, und wenn sie ihm die Wahrheit sagte, würde er sie augenblicklich fortschicken. Die Situation war von einer

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