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Zitadelle des Wächters

Zitadelle des Wächters

Titel: Zitadelle des Wächters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas F. Monteleone
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ih­nen könn­ten das Cha­os durch­sto­ßen und bis zu den an­de­ren Trup­pen im Nor­den vor­drin­gen.
    Die Zeit ver­ging, und noch im­mer wa­ren kei­ne Ver­stär­kun­gen ein­ge­trof­fen. Die Ri­ken-Trup­pen schie­nen zu spü­ren, daß die Nach­schub­quel­len der Ver­tei­di­ger sich er­schöpf­ten, und ver­stärk­ten ih­ren Druck noch. Hef­ti­ger wur­den die Ener­gie­schir­me in Be­dräng­nis ge­bracht und in gan­zen Ab­schnit­ten die Men­schen aus­ge­löscht, aber die Ge­non-Sol­da­ten blie­ben stand­haft. Es blieb ih­nen auch kei­ne an­de­re Wahl, denn die Ri­ken nah­men kei­ne Ge­fan­ge­nen, lie­ßen nie­mals Gna­de wal­ten und er­war­te­ten sol­ches auch nicht von der Ge­gen­sei­te.
    Die­ser Krieg war wahr­haf­tig ei­ne End­zeit­schlacht. Al­le, die hin­ter den Ku­lis­sen die Fä­den zo­gen, wuß­ten das – auf bei­den Sei­ten. Kei­nem wür­de Par­don ge­ge­ben, kein Kom­pro­miß ge­schlos­sen wer­den. Fast schi­en es, als schwäm­men al­le Köp­fe von al­len Stäm­men die­ser Welt auf der glei­chen Wel­le und hät­ten sich hier ver­sam­melt, um den Ul­ti­ma­ten Kon­flikt aus­zu­tra­gen. Der Hö­he­punkt der De­struk­ti­vi­tät stand un­wei­ger­lich be­vor, be­reit, die Mensch­heit in tiefs­te Dun­kel­heit zu stür­zen, ganz gleich, wel­che Sei­te den Sieg er­rin­gen wür­de. Je­de Schlacht, die bis­lang in der lan­gen Ge­schich­te mensch­li­cher Aus­ein­an­der­set­zun­gen ge­schla­gen wor­den war, war nur ein Vor­spiel auf die­ses letz­te Tref­fen hin ge­we­sen, nur ei­ne mat­te Pro­be zum jet­zi­gen Auf­tritt.
    Die Ri­ken führ­ten einen Zer­mür­bungs­krieg, op­fer­ten be­den­ken­los Men­schen­mas­sen, um Ge­bie­te in ih­re Hand zu brin­gen – bis zu die­sem Tag, da sie vor den Mau­ern der Zi­ta­del­le stan­den. Von die­sem Mo­ment an schi­en es nur noch ei­ne Fra­ge der Zeit und des um­sich­ti­gen Ein­sat­zes der Kriegs­tech­no­lo­gie zu sein, bis die Be­fes­ti­gun­gen ge­stürmt und der Wäch­ter be­zwun­gen wer­den konn­te.
    Der Zeit­punkt rück­te im­mer nä­her, da der Wäch­ter vor der Fra­ge ste­hen wür­de, al­les auf ei­ne Kar­te zu set­zen, die „äu­ßers­te“ Stra­te­gie an­zu­wen­den, um den Ri­ken die Tho­ri­um-La­ger zu ver­sper­ren.
    In den fünf­e­cki­gen Zim­mern der Zi­ta­del­le kau­er­ten sich die Über­le­ben­den von Haa­gen­daz zu­sam­men. Sie be­völ­ker­ten die Woh­ne­be­nen wie Bie­nen ih­ren Stock. Meist wa­ren es nur Frau­en, Kin­der und Al­te, die dort den Aus­gang der Schlacht ab­war­te­ten.
    Schließ­lich war die Ver­tei­di­gungs­macht aus dem Weg ge­räumt. Der Wäch­ter saß hilf­los in den un­te­ren Eta­gen, als die Ri­ken-Hor­den in die Zi­ta­del­le hin­ein­ström­ten und al­les ver­nich­te­ten, was ih­nen vor das Ge­wehr kam: das Per­so­nal der Zi­ta­del­le, die un­ter­ge­ord­ne­ten ky­ber­ne­ti­schen An­ge­stell­ten, die Tech­ni­ker, die Ky­borgs und so­gar die Ro­bo­ter. Der Wäch­ter konn­te nichts tun – nur war­ten.
    Als dann end­lich der Mo­ment kam, als die Zi­ta­del­le voll von den dunklen Ri­ken-Uni­for­men war, ak­ti­vier­te der Wäch­ter den letz­ten Plan. Die Ri­ken-Ge­ne­ra­li­tät wuß­te das und be­or­der­te des­halb ih­re bes­ten Tech­ni­ker und Wis­sen­schaft­ler in die­sen Raum. Dort soll­ten sie ver­su­chen, den Irr­gar­ten der Ge­heim­co­des zu knacken, um die Ver­tei­di­gungs­an­la­gen der Tho­ri­um-Mi­nen zu de­ak­ti­vie­ren. Aber kei­ne Son­den und kei­ne Ver­hand­lun­gen schie­nen zu ei­nem Er­folg zu füh­ren. Der Wäch­ter stand un­ter ei­nem Pri­mär­be­fehl, der nicht mehr auf­ge­ho­ben wer­den konn­te. Da die Ri­ken nicht über das er­for­der­li­che Know-how ver­füg­ten, um die KI lahm­zu­le­gen und den Ver­nich­tungs­co­de zu de­ak­ti­vie­ren, wa­ren sie in ei­ne Sack­gas­se ge­ra­ten. Vor den Kon­so­len des Wäch­ters ver­sam­mel­te sich ein Groß­teil des Ri­ken-Ge­ne­ral­stabs.
    „Du ris­kierst dei­ne Ver­nich­tung, wenn du nicht mit uns zu­sam­men­ar­bei­ten willst“, sag­te ein Oberst.
    ICH FÜRCH­TE MEI­NE SELBST­ZER­STÖ­RUNG NICHT. JE­DER PHY­SI­SCHE KON­TAKT MIT EI­NER MEI­NER

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