Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zyklus der Erdenkinder 02 - Ayla und das Tal der Pferde

Zyklus der Erdenkinder 02 - Ayla und das Tal der Pferde

Titel: Zyklus der Erdenkinder 02 - Ayla und das Tal der Pferde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
Vom Netzwerk:
erreichten die höchste Stelle der Wand, die das Sims
bildete, das sich vor ihrer Höhle erstreckte, und traten ein. Ayla
entfachte das halb mit Erde bedeckte Feuer wieder zu neuem
Leben und fing an, ein paar Körner zu kochen. Das Füllen fraß
jetzt Gras und Getreide und war nicht mehr auf besonders
hergerichtetes Fressen angewiesen; dennoch kochte Ayla ihm ab
und zu einen Brei, weil Winnie ihn mochte.
Sie trug zwei Kaninchen, die sie früher am Tag erlegt hatte,
nach draußen, um sie abzubalgen, solange es noch hell war,
brachte sie dann wieder hinein, um sie zu kochen und rollte die
Felle zusammen, bis sie Zeit fand, sie zu bearbeiten. Sie hatte
bereits einen ganzen Vorrat von Tierfellen angelegt: Kaninchen
und Hasen, Hamster – was immer ihr vor die Schleuder kam.
Zwar war sie sich noch nicht darüber im klaren, wofür sie sie
verwenden wollte, doch sorgte sie dafür, daß sie alle haltbar
blieben und nicht vermoderten. Vielleicht fiel ihr im Winter
etwas ein, wofür sie sie gebrauchen konnte. Falls es zu kalt
wurde, brauchte sie sie nur um sich herum aufzuschichten. Der Gedanke an den Winter beschäftigte sie, als die Tage
kürzer wurden und die Temperaturen fielen. Sie hatte keine
Ahnung, wie streng oder lang er sein würde, und das
beunruhigte sie. Ein plötzlicher Anfall von Angst trieb sie dazu,
ihre Vorräte zu sichten, obwohl sie genau wußte, wieviel sie hatte. Sie sah Körbe und Rindenbehältnisse voll Trockenfleisch, Früchten und Gemüsen, Samen, Nüssen und Körnern durch. In der dunklen Ecke, die am weitesten vom Höhleneingang entfernt war, untersuchte sie Bündel ganzer, gesunder Wurzeln und Früchte, um sicherzugehen, daß sie keine faulen Stellen
aufwiesen.
An der Rückwand hatte sie Holz, getrockneten Pferdedung
und Bündel getrockneten Grases gestapelt. In der
gegenüberliegenden Ecke hatte sie noch Körbe mit Getreide für
Winnie nebeneinandergestellt.
Ayla ging zurück zum Feuer, um nachzusehen, wie es mit den
Körnern stand, die in dem enggeflochtenen Korb kochten, und
das Kaninchengericht umzurühren; dann ging sie an ihrer
Lagerstatt und ihren persönlichen Habseligkeiten an der Wand
daneben vorüber, um Kräuter, Wurzeln und Rinden zu
untersuchen, die von einem Gestell herunterhingen. Die Pfosten
dafür hatte sie in die festgestampfte Erde des Höhlenbodens
nicht allzu weit von der Feuerstelle entfernt eingegraben, damit
die Gewürze, Tees und Heilkräuter beim Trocknen von der
Hitze profitierten, gleichwohl jedoch nicht all zu nahe beim
Feuer lagerten.
Sie hatte keinen Clan, um den sie sich kümmern mußte, und
brauchte gewiß nicht alle Heilkräuter, doch hatte sie Izas
Heilkräutersammlung immer gut bestückt gehalten, nachdem
die alte Frau zu alt geworden war. Sie war es also gewohnt, diese
nicht stehenzulassen, wenn sie Eßbares suchte. Auf der anderen
Seite der Kräuterdarre lagerte ein Vorrat aller möglichen
Materialien: Holzklötze, Stecken und Zweige, Gräser und
Rinden, Felle, Knochen, etliche Felsbrocken und Steine und
sogar ein Korb Sand vom Flußufer unten.
Sie dachte nicht gern an den langen, einsamen Winter vor ihr, da sie zum Nichtstun verurteilt sein würde. Aber immerhin war sie sich darüber im klaren, daß es keine Feiern mit Fasten und Geschichtenerzählen geben würde, keine Babys, die erwartet wurden, weder Getuschel noch Geplauder oder ernste Unterhaltungen, weder Gespräche über Fragen der Heilkunst mit Iza oder Uba, noch Zuhören, wenn die Männer sich über Vorgehensweisen bei der Jagd unterhielten. Sie hatte sich deshalb vorgenommen, ihre Zeit mit dem Herstellen von Dingen hinzubringen – je schwieriger und zeitraubender, desto
besser –, um sich so gut wie möglich beschäftigt zu halten. Sie besah sich die Holzstücke, die sie für diesen Zweck
beiseitegelegt hatte. Da lagen größere und kleinere, um Näpfe
und Schalen unterschiedlicher Größe herstellen zu können. Das
Ausmessen des Fassungsvermögens sowie das Aushöhlen mit
dem Messer und der als Meißel verwendeten Handaxt, dann das
Glätten mit Hilfe von Sand und einem runden Stein – all das
konnte Tage dauern. Sie nahm sich vor, mehrere Gefäße dieser
Art herzustellen. Ein paar von den kleineren Fellen sollte zu
Handlingen, Beinlingen und Futter für die Füßlinge verarbeitet
werden; andere galt es zu enthaaren und so gut zu walken, daß
sie anschmiegsam und weich wurden wie Babyhaut, außerdem
aber auch noch saugfähig.
Ihr Vorrat von Palmlilienblättern, Schilfblättern und
stengeln,

Weitere Kostenlose Bücher