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0276 - Ghouls in der Stadt

0276 - Ghouls in der Stadt

Titel: 0276 - Ghouls in der Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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machen.
    Zamorra als Kämpfer zu Asmodis zu schicken – das war ein Plan, dem alle zustimmten. Der arrogante Fürst der Finsternis würde sich wundern, wenn ihm in seinem ureigensten Bereich ein so starker Gegner erwuchs.
    Und die Ghouls machten sich bereit, ihren Gefangenen Zamorra aufzugeben und in die Hölle zu schicken.
    Im wahrsten Sinne des Wortes …
    ***
    Nicole Duval dachte nicht daran, länger zu warten als unbedingt nötig. Sie durfte den Ghouls nicht zu viel Zeit lassen. Sie mußte so schnell zuschlagen wie eben möglich. So wie die Ghouls Zamorra und sie damit überrascht hatten, daß sie auch am Tage zuschlugen, so mußte sie sie überraschen, indem sie auch noch am Tage angriff.
    Zumal die Leichenfresser sie vermutlich für tot hielten, zugeschüttet und begraben in jenem unterirdischen Tunnel.
    Und fast wäre das ja auch eingetreten, wenn Henri Dupont nicht zufällig des Weges gekommen wäre.
    Nicole hatte sich in der kleinen Boutique eingekleidet. In den unterirdischen Gängen würde diese Kleidung zwar mit ziemlicher Sicherheit auch den Weg alles Vergänglichen gehen, aber Leder hielt trotz allem besser als Stoff. Und vielleicht konnte man die Montur ja doch reinigen, was bei der ersten, so durch und durch verdreckt und restlos zerschlissen wie sie war, nicht mehr möglich war; Nicole hatte sie in den Müllcontainer geworfen.
    In Kleidungsfragen hatte für Nicole Geld schon lange keine Rolle mehr gespielt, und so hatte sie teuer, aber robust eingekauft. Einen robusten Motorradanzug aus schwarzem Leder, ein schwarzes T-Shirt und eine Ledermütze, die ihre Haarflut verbarg und schützte. Dazu Handschuhe, mit denen sie gerade noch die Pistole bedienen konnte.
    Sie überlegte, was sonst noch in Frage kam. Im Kofferraum des Mercedes lag der Ju-Ju-Stab, der mit seiner Magie nur gegen Dämonen wirkte. Aber oft genug waren Ghouls Dämonen, und deshalb hatte Zamorra ihn mitgenommen.
    Nicole beschloß, diesen Stab mitzunehmen. Dazu die Kombiwaffe und Pierre Devons Leuchtpistole. Das mußte reichen. Bannsprüche auswendig zu lernen lohnte sich nicht mehr, und ob sie gegen die Ghouls wirken würden, war Nicole unklar.
    Vom Gasthof aus fuhr sie wieder in Richtung Friedhof. Unter diesem mußte das Zentrum des unterirdischen Spinnennetzes sein. Hier mußte sie einsteigen in die Unterwelt. Sie hoffte, daß sie Zamorra noch helfen konnte.
    Auf den laubfroschgrünen Talbot Solara, der ihr in einiger Entfernung folgte, achtete sie nicht.
    ***
    In die beiden Ghouls, die Zamorra bewachten, kam Bewegung. Sie sprangen wie auf ein unhörbares Kommando auf und näherten sich dem gefesselten Parapsychologen. Drei weitere Leichenfresser betraten den unterirdischen Raum.
    Sie lösten Zamorras Fesseln.
    »Steh auf«, befahl einer von ihnen.
    »Was soll das?« fragte Zamorra. »Wollt ihr mich im Stehen umbringen?« Er begann seine Gelenke zu massieren. Aber die Ghouls ließen ihm dafür keine Zeit. Sie packten zu und zerrten ihn mit sich in einen anderen Raum.
    Zamorra erschauerte.
    Er hatte zwar inzwischen begriffen, daß es sich hier um eine recht große Sippschaft der Leichenfresser handelte. Aber er hatte nicht damit gerechnet, daß diese Sippe so groß sein würde. Es mußten über fünfzig dieser stinkenden und schleimtropfenden Ungeheuer sein, die sich in diesem Raum versammelt hatten und ihn aus kalten Fischaugen ansahen. Er glaubte ihre Gedanken förmlich lesen zu können, die sich mit ihm als Nahrung befaßten.
    Wie sollten er oder Nicole mit dieser Menge an Ghouls fertig werden? Zumal das Amulett sich nicht einsetzen ließ? Es war immer noch auf rätselhafte Weise kalt und nicht zu aktivieren.
    Nicole, dachte Zamorra. Aber war Nicole nicht tot? Verschüttet und erstickt?
    Irgendwie konnte und wollte er trotz allem nicht daran glauben. Aber wenn sie noch lebte – hoffentlich drang sie dann nicht in dieses Höhlensystem ein. Sie hatte gegen diese Unmenge von Ghouls keine Chance.
    Zamorras Hand tastete nach dem Amulett. Es blieb kühl und tot.
    »Was habt ihr mit mir vor?« fragte der Parapsychologe heiser. »Verdammt, nun sagt es endlich! Was soll dieses teuflische Spiel?«
    »Wahrhaft teuflisch«, zischte ein Ghoul, der ein wenig größer war als seine Artgenossen. Ob er seiner Größe oder vielleicht seiner Intelligenz wegen der Anführer war, konnte Zamorra nicht sagen. Der Ghoul kicherte bösartig. »In der Tat, wir haben etwas mit dir vor. Was ist mit deinem Amulett? Wirkt es nicht?«
    »Du brauchst mich nicht

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