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0276 - Ghouls in der Stadt

0276 - Ghouls in der Stadt

Titel: 0276 - Ghouls in der Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Pierre den Hörer auf die Gabel sinken. Dann aber hob er ab und wählte erneut.
    Doch diesmal meldete sich Yvonne nicht mehr. Sie mußte schon unterwegs sein.
    Hoffentlich kommt sie glatt durch, dachte Pierre und wußte nicht, weshalb er plötzlich so große Angst um das Mädchen verspürte. Es war, als ahnte er kommendes Unheil voraus …
    In den Nächten der Ghouls lauerte der Tod überall.
    ***
    Die Ghouls in der unterirdischen Höhle sahen Professor Zamorra in einem Lichtwirbel verschwinden. Erleichtert atmeten sie auf. Einige von ihnen hatten befürchtet, daß in letzter Sekunde noch etwas schiefgehen könnte. Immerhin war Zamorra einer der größten Gegner der Schwarzen Familie, und bisher hatte ihn noch niemand endgültig ausschalten können.
    Der Anführer der Ghouls rieb sich die schleimigen Tatzen. Er war mit sich und der Welt zufrieden. Einen genialeren Plan hatte bisher noch niemand ausführen können. Die beiden größten Gegner gegeneinander auszuspielen – Zamorra und Asmodis! Nur einer von ihnen würde siegen, vielleicht löschten sie sich aber auch gegenseitig aus!
    Wie dem auch sein würde – die Ghouls selbst konnten hierbei nur gewinnen. Starb Zamorra, so besaß die Schwarze Familie einen ganz großen Gegenspieler weniger und konnte aufatmen, konnte ihre Hände stärker und unangefochtener denn je nach der Macht ausstrecken. Starb Asmodis – nun, schon seit Jahrtausenden gab es genug Dämonen, die nur darauf warteten, seinen Platz einzunehmen. Ein gewaltiger Machtkampf würde ausbrechen, in dem sich auch für die Ghouls einiges herausschlagen ließ.
    Das war alles in jedem Fall noch weitaus besser als ein zähes Verhandeln mit Asmodis um Zamorras Kopf. Fast war der Anführer der Ghouls froh darüber, daß Asmodis jedes Gespräch abgelehnt hatte. Denn dadurch erst war der Oberghoul auf diese brillante Idee gekommen. Warum sollte er Asmodis ein wehrloses Opfer darbringen? Mochte der Fürst der Finsternis sich doch Zamorras Kopf erkämpfen, wenn er es vermochte.
    Der Ghoul grinste.
    Dann aber erstarrte er jäh. Seine dämonischen Sinne fingen eine Botschaft auf, die aus der Welt der Menschen kam und an ihn und die seinen gerichtet war.
    Ihr glaubt Nicole Duval, Zamorras Gefährtin, tot und begraben? Ihr irrt euch! Sie lebt und dringt bereits in euer Reich ein, um Zamorra zu befreien! Seid auf der Hut! Die Ghouls erschraken. Damit hatten sie nicht gerechnet.
    Ich danke dir für die Warnung , brachte der Anführer gerade noch hervor. Dann aber faßte er sich wieder. Er fragte nicht erst, an welcher Stelle Nicole in das Labyrinth eingedrungen war. Sie würden es schon rechtzeitig bemerken. Er erteilte sofort seine Anweisungen. Die schleimigen Höllenkreaturen spritzten förmlich auseinander, verteilten sich überall in ihrem unterirdischen Reich. Sie waren bereit. Nicole zu töten.
    Zamorra befreien, dachte der Anführer spöttisch. Dazu müßte sie durch die Hölle gehen!
    Er ahnte nicht, daß Nicole selbst dazu bereit war.
    ***
    Henri Dupont dachte an die schöne Fremde. Nicole Duval. Auch jetzt, nach Stunden des Nachdenkens und Abstandgewinnens, reizte sie ihn immer noch – als Modell, nicht als Frau. Alles andere hatte er sich abgeschminkt, als er erfuhr, daß sie in festen Händen war. Da ging Henri nicht ’ran, das vertrug sich nicht mit seinen Ehrbegriffen.
    Aber sie malen, diese makellose, bezaubernde Schönheit für alle Zeiten im Bild festhalten, das wollte er schon.
    Er dachte über ihre Bemerkungen nach. Sie wollte nicht, daß er in etwas hineingeriet. Ob es etwas mit dieser Ghoul-Geschichte zu tun hatte? Er war sich dessen fast sicher.
    Der Abend kam mit einem prachtvollen Sonnenuntergang, für den Henri keinen Blick hatte, obgleich er am Fenster stand und hinaus sah. Was mochte Nicole Duval in diesem Moment tun? War sie draußen beim Friedhof?
    Es reizte ihn, das Haus zu verlassen und dorthin zu gehen, sie zu fragen, was in aller Welt hier überhaupt vorging. Aber dann dachte er wieder an ihre warnenden Worte. Und selbst wenn es keine Schauergestalten waren, die den Friedhof verwüsteten und den Totengräber auf so schreckliche Weise ermordeten – dann mußten es skrupellose Verbrecher sein.
    Ob diese Nicole Duval eine Spezialagentin der Regierung war, die diese Verbrecher zur Strecke bringen sollte, weil das die Möglichkeiten der Polizei überstieg? Es mußte so sein. Schon der Mercedes mit den Lichtblitzen, die er verschießen konnte, sprach dafür.
    Henri drehte sich um und

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