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0505 - Der japanische Geist

0505 - Der japanische Geist

Titel: 0505 - Der japanische Geist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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tötete sie auf diese Art und Weise. Dem Samurai aber gelang es, ihn zu beschwören.«
    »Wie hieß dieser Samurai?« fragte ich.
    Shao deutete auf den Ringer. »So wie er. Naginata!«
    Ich verstand, fragte trotzdem: »Ist es ein seltener Name in Japan?«
    Shao hob die Schultern. »Ich weiß es nicht. Mir ist nur bekannt, daß der japanische Geist so etwas wie ein Schutzengel für diesen Sumo-Ringer ist.«
    »Und Igeno?«
    »Muß dies gewußt haben. Er ist sicherlich auch eingeweiht worden. Möglicherweise war er machthungrig und wollte mit Naginatas Hilfe nach oben kommen. Das alles weiß ich nicht genau, gehe aber davon aus.«
    »Was kann der japanische Geist vorhaben?« fragte ich sie.
    »Er wird dort weitermachen, wo er aufgehört hat. Er wird versuchen, den Menschen den Atem zu rauben, um selbst existieren zu können. Wenn er einer Person den Atem genommen hat, gab er für eine Weile Ruhe. Er und dieser Yomo-Zan haben es verstanden, sich zu verbünden. Sie sind zwei in einer Person und werden sicherlich versuchen, eine Schreckenherrschaft zu gründen.«
    »Wie kamen sie frei?«
    »Ich weiß es nicht genau. Möglicherweise hängt es mit der Gefangenschaft der Göttin Amaterasu zusammen. Sie sitzt noch immer im Dunklen Reich. Andere Kräfte sind dabei, einen Gegenpol aufzubauen, ich weiß das sehr gut, unter anderem auch der japanische Geist, der freikam und zu Naginata ging.«
    »Noch einmal für Dumme wie mich«, sagte ich. »Yomo-Zan hieß der Geist, Naginata aber war der Samurai.«
    »So ist es, John.«
    »Und beide sind eine Verbindung eingegangen, eine Symbiose.«
    »Stimmt auch.«
    »Um sich in dieser Welt und dieser Zeit zurechtzufinden, haben sie sich diesen Sumo-Ringer ausgesucht und natürlich dessen Manager. Sie gingen praktisch mit ihnen auf Tournee und beschützten sie auch. Das beste Beispiel dafür ist der Tod des Sumo-Ringers Tisho.«
    »So sehe ich das.«
    »Wunderbar, dann sind wir einer Meinung.«
    Shao nickte. »Aber ich vermisse Suko.«
    »Da hast du recht. Er wollte den Fall von einer anderen Seite angehen und sich um einen gewissen Dr. Madson kümmern, der sehr mißtrauisch geworden ist. Er glaubte nicht an einen Herzschlag beim Tod des Ringers Tisho.«
    »Da hatte er recht.«
    »Nur konnte er es nicht beweisen. Er wandte sich an Suko. Ich war heute in der Wohnung geblieben, weil es mir nicht gutging. Suko hat mir davon berichtet und auch von deiner Warnung, die parallel zu unserem Fall einging.«
    Shao nickte. »Ich mußte es tun. Zudem wußte ich nicht, wann sie zuschlagen würden. Jedenfalls sollte Suko gewarnt sein. Wo, sagst du, befindet er sich jetzt?«
    »Bei einem Dr. Madson.«
    Shao lächelte. »Ich hätte ihn gern einmal gesprochen. Kennst du die Telefonnummer des Mannes?«
    »Kein Problem.«
    Wenig später hatte ich sie in den Telefonbüchern gefunden und tippte die Zahlenreihe ein.
    Erst nach dem vierten Durchläuten wurde abgehoben. Ich hörte eine etwas knarrend klingende Stimme. »Hallo?«
    »Bin ich mit Dr. Madson verbunden?«
    »Was wollen Sie von ihm?«
    »Wer sind Sie denn?« wollte ich wissen.
    »Das könnte ich Sie fragen.«
    »Mein Name ist Sinclair, John…«
    »Ach, Kollege Sinclair, das hat ja kommen müssen. Ich bin Inspektor McCann, Mordkommission.«
    »Ich weiß.« Mir wurde plötzlich flau im Magen. »Wer ist umgebracht worden? Dr. Madson?«
    »Ja, der Arzt erstickte.«
    »Und mein Kollege Suko, der…«
    »Er ist schon wieder gegangen, Sinclair. Wohin, das kann ich Ihnen leider nicht sagen.«
    Ich schob eine Pause vor meine nächste Frage. »Hat er auch keine Andeutungen gemacht?«
    McCann mußte lachen. »Er sprach allgemein und erklärte, daß er sich um den Killer kümmern wollte. Das ist wohl etwas zu mager – oder meinen Sie nicht?«
    »Da haben Sie recht.«
    »Sonst noch was, Mr. Sinclair?«
    »Nein, das war alles. Danke sehr.« Ich legte auf und drehte mich zu Shao um.
    Sie hatte ihre Maske abgenommen. Ihr Gesicht wirkte blasser als früher. Auch der volle Mund fiel nicht mehr so auf. »Schlechte Nachrichten?« fragte sie.
    »Wie man’s nimmt. Es hat einen Toten gegeben. Dr. Madson. Er ist in seiner Wohnung erstickt.«
    Shao nickte. »Dann war der Geist da.«
    »Und auch Suko. Nur ist er wieder verschwunden. Der Kollege der Mordkommission wußte nicht, wohin er gegangen ist. Suko wollte den Mörder suchen, das war alles, was ich gesagt bekam.«
    »Dann müßte Suko wissen, wo er den Mörder finden kann.«
    »Vielleicht.«
    »Und was denkst du?«
    »Ich

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