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1622 - Sie kamen aus der Totenwelt

1622 - Sie kamen aus der Totenwelt

Titel: 1622 - Sie kamen aus der Totenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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lächelte. »Das war natürlich sehr verantwortungsvoll von ihm, aber das kann ja nicht alles sein. Hatte Michael denn keine Hobbys?«
    Plötzlich strahlte Paula Norton. »Und ob er ein Hobby hatte. Und wie. Michael war begeisterter Bergsteiger. Dafür hat er alles gegeben. In jedem Urlaub ist er in die Berge gefahren und hat dort mit einigen Kameraden zahlreiche Touren unternommen.«
    »Das ist immerhin etwas.« Harry lächelte. »Und wohin ist er da gefahren?«
    »Immer in dieselbe Gegend.«
    »Kennen Sie sie?«
    Paula Norton runzelte die Stirn. »Lassen Sie mich bitte nachdenken. Er fuhr in die Schweiz und dort immer ins Engadin. Ja, genau, das Engadin.«
    »Hatte er einen besonderen Ort, den er bevorzugte?«
    »Auch das.« Wieder dachte sie nach. »Es war nicht St. Moritz, aber in der Nähe davon.« Sie schaute auf ihre Hände, die sie zu Fäusten geballt hatte. »Es liegt mir auf der Zunge. Er fuhr immer nach Pon… Pon …«
    »Pontresina?«
    »Ja, Herr Stahl, genau. Michael fuhr immer nach Pontresina. Dort hat er sich dann mit seinen anderen Freunden getroffen, um zu klettern. Dabei haben sie sich auf einen Berg konzentriert. Es war der Piz Corvatsch. Jetzt weiß ich es wieder.«
    Und auch Harry Stahl wusste Bescheid. Ob ihm dieses Wissen jedoch weiterhalf, war fraglich, aber er hatte schon alles registriert und würde es auch behalten.
    »Was wissen Sie sonst noch über Ihren Sohn, Frau Norton? Überlegen Sie, alles kann wichtig sein. Jede Kleinigkeit.«
    »Das weiß ich«, sagte sie. »Aber ich kann Ihnen nichts mehr sagen. Michael und ich hatten zwar ein gutes Verhältnis, aber da gab es eine Seite in seinem Leben, die blieb für mich im Dunkeln. Er hat mir darüber nichts gesagt. Sein Job war klar. Das habe ich akzeptiert, dass er darüber nicht sprechen wollte, aber ansonsten wollte ich ihn auch nicht fragen. Außerdem hat er nicht mehr hier gewohnt. Aber das wissen Sie ja.«
    »Sicher.« Harry wusste nicht, ob er enttäuscht sein sollte oder nicht.
    Im Prinzip war er nicht mit allzu großen Hoffnungen hergefahren, aber er hatte schon gehofft, dass er zumindest ein kleines Stück weitergekommen wäre.
    Aufgeben wollte er aber noch nicht. Er nahm sich vor, mit Michael Nortons Vorgesetzten zu sprechen oder mit seinen Kollegen aus der Eingreiftruppe.
    Paula Norton hob die Schultern. Dabei zeigte ihr Gesichtsausdruck tiefe Spuren des Bedauerns. »Es ist schade, dass ich Ihnen nicht mehr helfen konnte.«
    Harry nickte und deutete auf den Zettel. »Darf ich die Botschaft mitnehmen?«
    »Sie wollen den Zettel untersuchen lassen - oder?«
    »Ja, das hatte ich vor.«
    Paula Norton überlegte noch. Sie focht dabei einen innerlichen Kampf aus, was Harry verstehen konnte. Er drängte sie auch nicht zu einer Antwort, die musste sie selbst finden.
    »Ja«, sagte sie schließlich. »Nehmen Sie die Botschaft bitte mit. Ich möchte ja auch, dass dieser Vorgang aufgeklärt wird. Da ist wohl jede Spur wichtig.«
    Harry lächelte ihr zu. »Danke, dass Sie so denken, Frau Norton. Sie bekommen ihn auch zurück.«
    Ihre Augen füllten sich wieder mit Tränen. »Ich werde mir dann einfach vorstellen, dass es doch die Handschrift meines Sohnes ist. Egal, wie es dazu kam.«
    »Tun Sie das, wenn es Ihnen hilft.« Harry wollte sich erheben und sich verabschieden, nachdem er die Botschaft in einer kleinen Plastiktüte hatte verschwinden lassen, aber Frau Norton hatte noch eine Frage.
    »Hat der Besuch bei mir Ihnen denn etwas gebracht? Seien Sie ehrlich. Oder habe ich nur Ihre Zeit vergeudet?«
    »Das sicherlich nicht. Es war mir ein echtes Bedürfnis, Ihnen einen Besuch abzustatten. Was allerdings diese Botschaft zu bedeuten hat, da bin ich überfragt. Noch, Frau Norton, aber ich denke, dass ich diesen Fall nicht auf sich beruhen lassen werde.«
    »Das würde mich freuen. Obwohl…«, sie hob die Schultern, »… ich habe dafür überhaupt keine Erklärung. Das ist doch alles andere als normal. Und ich habe schon daran gedacht, dass sich jemand einen Scherz erlaubt, den ich aber nicht als einen solchen ansehen kann. Dahinter steckt mehr. Warum schickt man mir solch eine Botschaft? Wer hat diesen Vogel dressiert?« Ihre Augen weiteten sich. »Sie gehen doch auch davon aus, dass er dressiert wurde, nicht wahr?«
    Harry nickte und sagte: »Das will ich nicht bestreiten. Ich frage mich nur, was man damit bezweckt.«
    Da lachte die Frau auf. »Wissen Sie, was ich schon gedacht habe, Herr Stahl? Ich habe gedacht, dass mich jemand

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