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1991 Atlantik Transfer (SM)

1991 Atlantik Transfer (SM)

Titel: 1991 Atlantik Transfer (SM) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hinrich Matthiesen
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aufblickten. » Les pido perdón! « hatte er gleich darauf gesagt und dann seinen beiden Begleitern erklärt, das Ganze sei ein Riesenblödsinn, denn immerhin bestehe ja auch noch die Möglichkeit, daß da irgendwo in dieser Republik, die fast sechsmal größer sei als Deutschland, eine Madrugada existiere, die im Register gar nicht aufgeführt sei. In Deutschland gebe es schließlich, wie jeder wisse, Geheimnummern. Warum nicht auch in Mexiko? Nielsons Wutanfall hatte dazu geführt, daß sie die Aktion abbrachen.
    Über den zweiten Fehlschlag, der sich aus einem noch vor dem Frühstück geführten Telefonat ergeben hatte, sprachen sie jetzt.
    »Wieso muß«, schimpfte Maibohm, »jemand dieses verdammte Boot gleich für fast eine ganze Woche mieten!«
    »Kein Beinbruch«, erwiderte Nielson. »Klar, auf See hätten wir die besseren Chancen gehabt, ihn in die Zange zu nehmen, aber nun erwarten wir ihn eben heute abend an der Mole.«
    »Und dann?« fragte Thaden. »Sollen wir an ihn herantreten und erklären, wir müßten ihn unbedingt sprechen wegen des kürzlich von seinem Fahrzeug aus zu Tode gekommenen Ernst Pohlmann? Wenn an diesem Tod irgendwas nicht stimmt, und davon gehen wir ja eigentlich aus, wird er uns was husten! Aber auf dem Boot, möglichst weit draußen, wäre er uns zumindest nicht gleich wieder losgeworden. Wie viele Tage ist er denn noch besetzt?«
    »Jetzt noch zwei«, antwortete Maibohm. »Ich hab’ sogar versucht, ihn mit einem Aufpreis zu ködern, aber das hat ihm ganz und gar nicht geschmeckt. Er halte seine Verträge, raunzte er mich an, und im übrigen sei es gleich neun Uhr, und er müsse seinen Kunden abholen. Ja, und dann meinte er, ich solle mich in drei Tagen wieder melden. Ich hab’ dann noch gefragt, ob nicht auch eine Abendtour möglich wäre, aber er sagte, eine TagesCharter dauert bis fünf Uhr, und danach hat er Feierabend.«
    »Okay«, meinte Nielson, »stehen wir eben an der Mole, wenn er einläuft! Vielleicht zeigt er uns sein Schiff, und wir können uns bei einem Gespräch in der Kajüte langsam an ihn herantasten.«
    So ergab es sich, daß sie den Tag getrennt verbrachten. Nielson blieb im Hotel, wollte schlafen, lesen, schwimmen und sich sonnen, und die Freunde machten sich auf den Weg in die Stadt.
    Um halb fünf trafen sie sich wieder, und dann fuhren sie in einem Mietwagen, den Maibohm lenkte, zum Anleger, warteten dort auf Foremans Boot, von dem Nielson inzwischen erfahren hatte, daß es CARABELA hieß. Doch es kam nicht um fünf, nicht um sechs und auch nicht um sieben Uhr. Daß sie dennoch so lange ausharrten, war auf die Auskunft des mexikanischen Jungen zurückzuführen, der bei den An- und Ablegemanövern half und ihnen erzählt hatte, die CARABELA sei in den letzten Tagen immer sehr spät zurückgekommen. Er wüßte nicht genau, warum, weil er dann schon zu Hause gewesen sei, aber am nächsten Morgen habe das Boot jedesmal dagelegen.
    Um zwanzig Minuten vor acht lief die CARABELA endlich ein.
Die drei hatten sich vorgenommen, Howard Foreman erst anzusprechen, wenn er allein war, aber nun mußten sie beobachten, daß er in Begleitung einer Frau, die einen breitrandigen Hut und trotz der schon eingetretenen Dunkelheit auch noch eine Sonnenbrille trug, von Bord ging und sich dann nicht, wie sie erwartet hatten, auf der Mole von ihr verabschiedete, sondern in einem Jeep mit ihr davonbrauste.
Sie folgten dem Wagen, der zunächst über den nordsüdlich verlaufenden Krakenarm der Insel fuhr, bis der scharfe Knick nach Westen kam. Und weiter ging es, vorbei am ARISTOS CANCUN und vielen anderen Hotels. Schließlich hielt der Jeep vor dem VILLAS PLAZA. Mit Erstaunen sahen sie, daß Foreman seine Kundin ins Hotel begleitete.
»Aha«, sagte Maibohm, »ein special service, womöglich rund um die Uhr.«
Sie hielten mit ihrem Wagen auf dem Paseo Kukulcán, der Uferstraße, waren unschlüssig, ob sie die Verfolgung nun zu Fuß fortsetzen sollten. Schließlich machte Maibohm sich allein auf den Weg. Nielson und Thaden sahen ihn etwa zwanzig Meter hinter dem Amerikaner und der Frau, die ihren Jeep auf dem Parkplatz des Hotels abgestellt hatten, die breite Auffahrt zum Eingang hinaufgehen. Nach etwa fünf Minuten kam er zurück, setzte sich wieder auf den Fahrerplatz. »Ich glaube«, sagte er, »wir kriegen gleich eine gute Gelegenheit für die weitere Observierung. Offenbar wohnt sie in diesem Hotel, hat jedenfalls an der Rezeption ihren Schlüssel abgeholt und ist dann zum Lift

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