Absolute Beginners

Titel: Absolute Beginners Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin MacInnes

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schon entschieden hast?«
    »Gib’s mir trotzdem.«
    Ich stöhnte, ganz ehrlich.
    »Es ist einfach so, Wiz, dass das nicht dein Stil ist. Nenn mir einen Zuhälter, den du kennst, der richtig was im Hirn hat.«
    »Ich kenne mehrere.«
    »Ich meine nicht Geschicklichkeit oder Cleverness. Ich meine Verstand . Logischen Verstand.«
    Der Wiz sagte: »Ich könnte dich mehreren Buchmachern, Clubbesitzern, Autoverleihern vorstellen, die ihr Geschäft auf dem Geld aufgebaut haben, das sie auf dem Strich verdient haben, bevor sie sich zurückzogen.«
    Ich sagte: »Ich könnte dich mehreren Samstagabend-in-der-Apotheke-Typen und mehreren Knast-Stammgästen und mehreren Leichen vorstellen, die die gleiche Idee hatten.«
    »Aha. Tja, da sind wir unterschiedlicher Meinung.«
    Ich sagte zu dem Wahnsinnigen: »Möglicherweise ist das in Ordnung für Geschöpfe, die jung sind, sei es im Geiste oder altersmäßig, aber – machen wir uns doch nichts vor, Wiz, du bist dafür schon zu erwachsen. Du weißt zu viel darüber, was du da tätest.«
    Der Wiz lächelte, wenn man das so nennen kann. »Und das«, sagte er sanft, »kommt von einem Kiddo, das in der ganzen Stadt für das Verschachern pornografischer Fotos bekannt ist.«
    Gottverdammt noch mal!
    »Also erstens«, sagte ich …
    »Und vergiss nicht zweitens – und drittens…«
    »Erstens«, fuhr ich fort, »weißt du genau, dass nur manche meiner Aufnahmen pornografisch sind und das Ganze für mich in gleichem Maße eine Gaudi ist wie es Kohle bringt. Zweitens, wie du so schön sagst, weißt du, dass ich mich aus der Unternehmung so bald wie möglich zurückziehen will – wie ich dir schon oft erzählt habe. Und drittens, ja, wie du auch sagst, vergleichst du wirklich Zuhälterei mit dem, was ich tue?«
    »Eigentlich nicht«, sagte der Wizard, »weil sie nämlich unkomplizierter und besser bezahlt ist.«
    »Ach, wenn du das sagst,
Sporting Life
24 .«
    Wieder gab es eine Erfrischungspause zwischen den Runden.
    »Und wer ist die Glückliche?«, fragte ich ihn.
    »Ach, ein Mädchen, das ich kenne. Natürlich«, sagte er, »wirst du verstehen, dass es nicht klug ist, zu erzählen, wer sie ist, besonders nicht jemandem, der nicht einverstanden ist.«
    »Da hast du sehr recht, junger Wizard. Na ja, wer auch immer sie ist, sie tut mir leid. Bis du in den Knast wanderst, hast du sicher schon ein Dutzend, die für dich anschaffen.«
    »Würde mich nicht überraschen«, sagte der Wizard.
    Ich leerte mein nicht-alkoholisches Getränk.
    »Dann lass mich dir noch zwei Sachen sagen, du Genie«, sagte ich, »und hör einfach zu. Die erste ist, du magst zwar eine clevere kleine Nummer sein, aber du bist eigentlich nicht der Mädchenhändler-Typ, der Zuhälter-Typ, weil dir die sportliche Herausforderung daran zu viel Spaß macht, als dass du es ernst nehmen würdest. Die andere, und das weißt du selbst sehr gut und dafür solltest du dich schämen, ist, dass du echt was im Kopf hast, und wenn du auch nur einen Funken Bildung hättest, wäre etwas Großes aus dir geworden, Junge, und es ist noch nicht zu spät dafür: warum lernst du nicht was?«
    »Ich lerne in der Schule des Lebens«, antwortete Wiz.
    »In der Brixton-Klasse.«
    »Na und? Jede Beschäftigung hat ihre Risiken.«
    »Idiot.«
    »Ja? Wenn du meinst …«
    Der Wizard sah zur Decke hoch, denn die Band hatte ihren Betrieb für den Moment eingestellt. Und ich, ich hatte ehrlich das Gefühl, als müsste ich irgendwas sagen, um diese Sache zu verhindern: nicht, weil ich damit nicht einverstanden war (obwohl ich es nicht war), sondern weil ich wusste, dass ich den Wizard, wenn er das täte, verlieren würde.
    Aber er fing zuerst wieder an. »Ich sag dir was«, sagte der Wizard zu mir. »Ich hab gut darüber nachgedacht – und ich bin mir absolut sicher. Schau her!« Und ich sah ihn an. »Stell dir vor, ich stehe vor Gericht. Welcher Trottel – selbst ein Richter, und erst recht eine Jury – glaubt schon, dass so ein Babyface wie ich ein Zuhälter sein könnte?«
    Ich wartete ab und sagte dann: »Wenn du dich jetzt, genau in diesem Moment, im Spiegel sehen könntest, dann würde dir klar werden, dass du überhaupt nicht jung aussiehst. Überhaupt nicht, Wiz, tust du nicht – du siehst verdammt alt aus.«
    »Ach, tue ich das?«, sagte Wiz. »Tja, dann lass mich dir noch etwas erzählen. Das ist eine alte, alte Geschichte, dieses Geschäft zwischen Huren und Zuhälter und Kunden. Seit A. und Eva gibt es schon die Frau, den Besucher