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Alice Bhattis Himmelfahrt - Hanif, M: Alice Bhattis Himmelfahrt

Alice Bhattis Himmelfahrt - Hanif, M: Alice Bhattis Himmelfahrt

Titel: Alice Bhattis Himmelfahrt - Hanif, M: Alice Bhattis Himmelfahrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mohammed Hanif
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gesessen hatte, beschuldigte den auf der linken Seite, bösartige Gerüchte in die Welt zu setzen und die bei einem Leichenschmaus angebrachte Pietät grob zu verletzen. Er bot sogar an, bei der Heiligen Schrift zu schwören, dass der Fremde in Wirklichkeit „Märtyrer, Märtyrer, Märtyrer“ gesagt habe.
    Der Fremde selbst war sofort nach dem Ende des Trauergottesdienstes verschwunden, ohne zum Biryani zu bleiben. Man hatte nie wieder etwas von ihm gehört.
    „Mutter von Alice.“ Joseph Bhatti legt seiner Tochter den Vogel in die Arme. „Das ist kein Huhn. Es ist ein Pfau.“
    Alice hat noch nie einen Pfau gesehen, außer in ihrem Lesebuch in der ersten Klasse, wo P für Pfau oder Pakistan stand. Aber dieser Vogel hat keinerlei Ähnlichkeit mit dem Bild im Lesebuch. Er sieht aus wie ein Stück nasser Abfall und riecht auch so. Sie hält ihn unter den Wasserhahn, und erst als der Schmutz sich löst, kommen die grün und blau schimmernden Bögen, die goldene und gelbe Zeichnung zum Vorschein, und als sie mit Seife den restlichen Dreck entfernt, vollenden rote und braune Flecken das Bild aus ihrem Buch. Sie verwendet ihre Capri-Seife, die sonst ihren sonntäglichen Bädern vorbehalten ist, und schrubbt den Pfau kräftig. Er zappelt, schlägt mit den Flügeln, schüttelt sich heftig und verspritzt überall Seifenwasser. Etwas davon spritzt Alice ins Auge, sie reibt mit dem Handrücken darüber und noch mehr Seife gelangt hinein. Sie weint, aber Joseph Bhatti bemerkt es nicht. Er geht in die Ecke, wo der Herd steht, und fragt: „Und was gibt es zum Abendessen?“
    Auf diese Weise wird Alice zu Mutter von Alice, was ihr überhaupt nicht gefällt. „Nichts“, sagt sie. „Oder soll ich das hier kochen?“ Sie lässt den Pfau los. Er breitet die Flügel aus, flattert ein Stück und hüpft dann auf der Suche nach einem Versteck über den Hof.
    „Was machst du?“, fragt Alice Bhatti ihren Vater, als würde sie sich nach dem Essen erkundigen. Joseph Bhatti schlägt sich den Dhoti um die Knie, setzt sich aufs Bett und hebt die Tasche an, wie um nach ihrem Gewicht zu beurteilen, wie lange Alice wohl fortbleiben wird. Es scheint ihn zu beruhigen, wie leicht sie ist. „Ich zimmere mit eigenen Händen ein Kreuz, aber ich kann es niemandem zeigen, bevor es fertig ist. Ich werde es nach Italien schicken. Du wirst sehen. Alle werden es sehen.“
    „Ein Kreuz? Genau das braucht die Welt. Noch ein Kreuz.“
    „Ja. Das braucht die Welt. Du weißt, dass der Glaube an unseren Herrn Yasu sich erst über Ägypten hinaus ausgebreitet hat, als man gelernt hatte, Kreuze in Massenproduktion herzustellen.“ Er betont dabei jedes Wort, als erkläre er Oberschülern das Alte Testament. „Was wir jetzt tun müssen, ist, unsere eigenen herstellen, mit unseren eigenen Händen, und diesen Handel eindämmen.“
    „Es gibt sie jetzt überall“, sagt Alice Bhatti. „Man kann sie ganz billig kaufen, aus jedem Material und in jeder Form. Ich habe welche gesehen, die man auch als Telefon und Wecker benutzen kann. Es gibt sogar welche aus China, die in einunddreißig Sprachen die Bibel zitieren können.“
    „Du hättest ihn mitbringen sollen“, sagt Joseph Bhatti. „Ich weiß, dass er kein Chura ist. Ich habe gehört, er ist ein Butt. Wahrscheinlich ist er hellhäutig und führt seine Herkunft auf Zentralasien über Kaschmir zurück. Aber nur weil sie Muslas geworden sind, heißt das noch lange nicht, dass sie besser sind als wir.“
    „Er arbeitet“, sagt Alice und nimmt ihre Tasche. „Er hatte Nachtschicht, aber ich bringe ihn bald einmal mit.“
    Wenn Yasu heute wieder auferstehen, durch die Welt ziehen und die ganzen Kreuze sehen würde, pflegte Alice zu ihren Kolleginnen im Schwesternwohnheim zu sagen, würde er die Welt für ein beständiges Jammertal halten.
    Und dieses eine Mal hätte Er sogar recht.
    Eines Tages wird Joseph Bhatti sich hinsetzen, um sein „letztes Vermächtnis“ zu schreiben. Es wird als offener Brief in einigen Zeitungen erscheinen. Der Catholic Monthly wird es „die letzte verzweifelte Bitte eines Mannes, dem Unrecht widerfuhr“ nennen und The Good News Weekly „die bedauerliche Tirade eines gekränkten Vaters“. Weiterhin beschreibt man ihn als „einen Mann, der die Gemeinde gespalten hat, der gegen das ganze Konzept von Gemeinde an sich war, seine Religion wie Schwarze Magie ausübte, seine ohnehin geplagte Kirche in Verruf brachte, indem er sich offen mit Zauberern und spirituellen Quacksalbern

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