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Alle meine Schaefchen

Alle meine Schaefchen

Titel: Alle meine Schaefchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Holgate
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bereit.
    »Wohin gehst du jetzt?« fragte Jonathon.
    »Rüber zum Haus von Jack, um dort zu gucken«, antwortete der dicke Süchtige und rannte eilig davon.
    »Das ist es also«, sagte Bill Martin. »Die Antwort darauf ist ja wohl ganz klar: Wir müssen unseren Abend zum Spielen verschieben. Wenn irgendeiner mit uns spielen will, muß das am Freitag abend sein.«
    »Und warum nicht samstags?« fragte jemand.
    Bill Martin schüttelte den Kopf: »Nicht möglich — dann gibt’s in der Glotze das >Spiel des Tages<.
    Griff mischte sich ein: »Laßt es uns so lassen wie bisher. Wenn wir das auf einen anderen Abend zu verschieben versuchen, werden wir zum Gespött der ganzen Gegend. Ich weiß schon, was gemacht werden muß.«
    Und so schaffte der schlaue Griff, der jemand war, welcher wohlweislich auf die Interessen seiner Kunden einging, einen Fernseher mit großem Bildschirm an, der auf einer Wandkonsole im Ausschankraum aufgestellt wurde. Alles kam wieder in die Reihe. Die Wurf Spieler kehrten zurück, die >Schmiede< war wieder zu einem gefürchteten Team geworden, und wenn an einem Donnerstag abend ein Heimspiel angesetzt wurde, waren noch mehr anwesend als je zuvor. Eine Behauptung grassierte als Witz der Gegend, daß die Männer aus der >Schmiede<, die dort Wurfspiele machten, gleichzeitig in zwei Richtungen sehen konnten, und zwar dadurch, daß sie es gelernt hatten, ein Auge auf die Zielscheibe zu richten und das andere auf die Mattscheibe. Auswärtige Spiele brachten einige Probleme mit sich, aber Griff setzte sich dafür ein, daß die Daten neu arrangiert wurden. So brauchten die >Schmiede<-Meisterschaftskämpfer bis zum Ende einer bestimmten Fernsehserie nicht in Gastwirtschaften zu spielen, in denen es keinen Fernsehapparat gab.
     
    All dies geschah etwa vor zwei Jahren. Aber jeder, der glauben könnte, daß das Darting lediglich ein Spiel ist, mit dem man in Gastwirtschaften oder Clubs seinen Spaß haben kann, hat nie in unserer Gegend gelebt. Hiesiger Stolz stand immer mit auf dem Spiel, wenn das Team in Aktion trat, aber am meisten dann, wenn es gegen >M’Lord Nelson< ging. Ihre Erzrivalen ließen niemals die tapferen Verfechter aus der >Schmiede< jene verheerende Niederlage vergessen. Und seither hatten die Einheimischen ein unbeschreiblich starkes Verlangen nach Rache.
    Unsere tüchtigen Burschen waren in der >Schmiede<, als ich Benzin tanken wollte an den Zapfsäulen draußen, und trainierten unter dem wachsamen Auge ihres Kapitäns, des kleinen Jimmy Crump. Obgleich letzterer nie zur See gefahren war, hatte er den typischen Seemannsgang, denn ein Bein war kürzer als das andere. Er arbeitete für Bill Martin, und wir hatten schon oft die letzten Neuigkeiten ausgetauscht, wenn wir uns während des Marktes begegnet waren.
    »Ziemlich früh zum Spielen, findest du nicht?« fragte ich Griff, als er zu mir herauskam, um das Benzin einzufüllen.
    »Die wärmen sich schon mal ‘n bißchen an für den Nelson-Besuch hier heute abend. Kommst du auch vorbei? Wir werden jede Unterstützung brauchen, die wir nur kriegen können. Es wird ein besonderes Revanchespiel.«
    »Werden wir gewinnen?«
    Er zögerte, hin und her gerissen zwischen Loyalität und Objektivität. »Wir haben ein bis zwei gute Spieler zu wenig, aber einige Sätze sollten wir doch gewinnen. Falls Ronnie Pitchard nicht in Hochform ist, könnten wir vielleicht gleich gut spielen, aber das ist recht unwahrscheinlich.« »Ist der so gut?«
    »Hat die Halbfinale gewonnen im Midlands Pubs Knockout und dem Dingsbums, der in Ludlow gewonnen hat, ein Schnippchen geschlagen im Revanche-Einzel.«
    »Warum schmuggelst du nicht einen Tropfen Schafsdesinfektionsmittel in sein Bier oder ziehst ihn auf unsere Seite?«
    Griff lachte. »Mag sein, daß wir nur auf diese Weise zu was kommen; aber versuch doch, kurz reinzuschauen.«
    Als ich Shirley den Besuch in der >Schmiede< vorschlug, zeigte sie sich nicht sehr begeistert. Es war kalt draußen, das Feuer im Kamin knisterte gemütlich, und sie hatte ein gutes Buch zum Lesen. Ich wendete mich an John. »Und du?«
    »Ich geh’ nach Ludlow.«
    »Triffst du dort jemanden?« fragte Shirley mit aufgesetzter Unschuldsmiene.
    Er lachte. »Wenn man nicht fragt, kriegt man auch keine Lügen als Antwort.«
    »Ich dachte ja nur, daß du vielleicht einen Freund zum Tee oder so einladen möchtest.«
    , »Damit du dann die Sache in die Hand nehmen kannst? Übrigens geh’ ich bloß zu einem Treffen des Rugby Clubs.«
    »Ach

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