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Arto Ratamo 7: Der Finne

Arto Ratamo 7: Der Finne

Titel: Arto Ratamo 7: Der Finne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Taavi Soininvaara
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Sowjetunion gehörten. Stalin verriet den Inhalt des Zusatzprotokolls in Moskau seinem Vertrauten Otto Wille Kuusinen, dem Ministerpräsidenten und Außenminister der Terijoki-Regierung. Der berichtete seinem kommunistischen Genossen Ahti Sirviö vom Schicksal Finnlands. Sirviö hatte mit Nadeschda Krupskaja, Lenins Witwe, im Briefwechsel gestanden, ihm hatte die Krupskaja das »Opferbuch« genannte Dokument zukommen lassen.
    Sirviö entstammte einer alten karelischen Bauernfamilie, sein Vertrauen in die Sowjetunion wurde bei Ausbruch des Winterkrieges im November 1939 immer mehr erschüttert und schließlich endgültig zerstört, als Stalin ihn trotz seiner Versprechungen nicht in die Terijoki-Regierung berief, die im Dezember 1939 eingesetzt wurde und aus finnischen Kommunisten bestand. Diese Regierung sollte die Herrschaft in der Finnischen Demokratischen Republik ausüben, die man in den von der Sowjetunion im Winterkrieg eroberten Gebieten gründen wollte. Verbittert beschloss Sirviö, seinem Vaterland zu helfen, und übermittelte das »Opferbuch«, das er von Nadeschda Krupskaja erhalten hatte, dem finnischen Marschall Mannerheim im Februar 1940. Mannerheim, der als Oberbefehlshaber der Armee nicht in die Sowjetunion reisen durfte, berichtete Ministerpräsident Risto Ryti von dem Dokument, und der nutzte es auf seiner Reise nach Moskau, um die Sowjetunion zur Einstellung ihrer Kriegshandlungen gegen Finnland zu zwingen. Ryti nannte das Dokument »Schwert des Marschalls«. Der Winterkrieg endete am 13.   3.   1940.
     
    GESCHICHTE, Kapitel
2. Der Peloponnesische Krieg
    In dem von den Spartanern belagerten Stadtstaat Athen brach während des Peloponnesischen Krieges im fünften Jahrhundert v. Chr. eine schreckliche Epidemie aus. Tausende Athener starben an Krankheiten, nachdem sie aus von den Spartanern verseuchten Brunnen getrunken hatten. Sparta gewann den Krieg, verlor aber seinen Ruf. In späteren Jahrhunderten verseuchten sowohl die Römer als auch die Perser die Trinkwasserreserven ihrer Feinde mit Tierkadavern.
     
    Von Flüchen begleitet, ließ Jarkow den Brief auf den Schreibtisch fallen – auch das war nicht das »Schwert des Marschalls«. Die Enttäuschung wich jedoch bald der Verwunderung. Der finnische Ministerpräsident hatte 1940 den Krieg mit dem »Schwert des Marschalls« beendet. Wenn das stimmte, dann hatte er selbst die Bedeutung seiner Aufgabe unterschätzt. Was, um Himmels willen, enthielt das »Schwert des Marschalls«? Kannte Otto Forsman die Wahrheit? In was war er da hineingeraten?
    Jarkow ging zur Sekretärin und befahl ihr, den Brief an die Historiker des FSB zu schicken. Die Verärgerung breitete sich allmählich in seinem ganzen Körper aus, der Verfasser der Briefe machte sich einen Spaß daraus, ihn zu veralbern. Nach Auffassung der Historiker des FSB war die Unterschrift unter dem vorherigen Brief, »Cuningas de Rapalum«, eine Botschaft oder ein Hinweis für die Leser des Briefes, aber die Experten konnten daraus keine Schlüsse ziehen, was der Hinweis bedeutete. Jarkow war sich ganz sicher, dass diese Historiker auch nicht imstande sein würden, den Hinweis auf »Beowulfs Vater« zu interpretieren.
    Jarkow schreckte aus seinen Gedankengängen auf, als sich Maxim Gataulin räusperte und das Wort ergriff. »Ich glaube, Otto Forsman wird heute oder spätestens morgen gefunden. Meine Leute haben endlich herausbekommen,dass er sich in Kruununhaka versteckt. Dieses ›Virola‹, das Forsman bei seiner Anwältin erwähnt hat, ist der Name eines Wohnhauses. Wir durchsuchen das Haus Wohnung für Wohnung.«
    »Ausgezeichnet. Über Otto Forsman führt der kürzeste Weg zum ›Schwert des Marschalls‹«, sagte Jarkow. Dann fuhr er sich über die Haare, um die kahle Stelle zu verbergen, und gab Gataulin zu verstehen, dass er das Zimmer verlassen solle. Er wischte sich das Gesicht mit dem Taschentuch ab, tippte Olga Gusarowas Nummer ein, und seine Mitarbeiterin in Moskau meldete sich sofort. Jarkow äußerte zunächst sein Bedauern, dass er heute noch nicht zu Olga kommen könne, obwohl er ihr Verhältnis sehr gern auf eine neue Stufe heben wolle, und bat dann um einen Lagebericht.
    »Die Jagd nach Hinweisen auf das ›Schwert des Marschalls‹ hat bis 1954, dem Jahr der Gründung des KGB, gut funktioniert«, berichtete Olga Gusarowa voller Enthusiasmus. »Geht man aber weiter zurück in die Vergangenheit, verläuft die Spurensuche entnervend langsam. Aber die Mühe wird belohnt. Die

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