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Ausgebrannt - Eschbach, A: Ausgebrannt - Ausgebrannt

Titel: Ausgebrannt - Eschbach, A: Ausgebrannt - Ausgebrannt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Eschbach
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Lust haben, einfach rüberzukommen. Das wird ganz formlos; wir hauen Steaks auf den Grill, einige der Frauen bringen Salate mit …«
    Auch das noch!, war Markus erster Gedanke. Eigentlich hatte er keine Lust. Eigentlich hatte er Kopfschmerzen, Sorgen, dass seine beginnende Milliardärslaufbahn an undurchsichtigen Intrigen hier in der arabischen Wüste zerschellen würde, und außerdem war er erschöpft von einem ausgesprochen erfolglosen Tag.
    Andererseits: Die Kunst des Lebens bestand zum großen Teil darin, es nicht zu verpassen.
    Und vielleicht brachte ihn das auf andere Gedanken.
    »Gern«, sagte er also. »Danke für die Einladung. Leider habe ich bloß so gar nichts zur Hand, was ich mitbringen könnte …«
    Jim winkte ab. »Ja, ich überfall Sie damit, sorry. Bringen Sie einfach gute Laune und Hunger mit, das reicht völlig. Sagen wir, gegen neun?«
    »Gegen neun«, bestätigte Markus. »Alles klar.«
    Als er Punkt neun Uhr, frisch rasiert und vorzeigbar gekleidet, das Haus verließ und über den Rasen ging, betrat er eine Szenerie, die einem Film hätte entsprungen sein können: Männer am Grill, kurzärmlig, lauthals lachend. Frauen in leichten Kostümen, gut gelaunt lächelnd. Ein Tisch, der sich unter Soßen, Brot und Salatschüsseln bog. Teller aus Plastik, aber richtige Steakmesser. Und Fackeln im Boden, die gegen die einbrechende Dämmerung anloderten. Markus fühlte sich unwillkürlich an die Gasflammen in der Wüste erinnert.
    Er bekam ein Dosenbier in die Hand gedrückt, herrlich kühl, und fand sich umgehend in angenehmen Smalltalk verwickelt, harmlose Fragen, wie lange er schon hier war, wie lange er bleiben würde, ach ja, und das Wetter, unglaublich, diese Hitze, nicht wahr? Man sehne sich manchmal regelrecht nach Regen, doch, durchaus. Dann ging es um Baseball. Dabei konnte Markus nicht mitreden, was, wie ihm klar wurde, ein empfindliches Defizit war. Er beschloss, sich so bald wie möglich eine Lieblingsmannschaft auszusuchen und deren Spiele zu verfolgen. Die New York Yankees zum Beispiel. Von denen besaß er zumindest schon ein T-Shirt.
    Inzwischen schien auch das Feuer so weit zu sein; jedenfalls wehten bereits herrliche Bratendüfte herüber. Eine der Frauen drückte Markus einen Teller in die Hand und dirigierte ihn an den Grill. »Als unser Ehrengast bekommen Sie das erste Steak«, bestimmte sie mit unnachgiebiger Freundlichkeit. »Sie warten jetzt hier, kosten, und dann berichten Sie uns, ob er es draufhat.«
    Der Mann hinter dem Grill lächelte. Er war groß und knochig, hatte tiefliegende Augen und mochte Mitte fünfzig sein. Seine Gesichtszüge hatten etwas Melancholisches an sich.
    Sie absolvierten noch einmal das Smalltalk-Ritual. Seit sechs Wochen sei er hier, sagte Markus. Dhahran, ja, entzückende Stadt, fast wie in Amerika, genau. Die Hitze, okay, heftig. Schon am frühen Morgen kaum auszuhalten, und es heißt, das sei das ganze Jahr so. Ja, er war das erste Mal in Saudi-Arabien. Er war der Nachbar rechter Hand. Jim hatte ihn eingeladen, vorhin, ganz spontan.
    Der Mann tippte mit der Zange auf ein Stück Fleisch. »Sieht fertig aus, was meinen Sie?«
    »Nur zu«, meinte Markus, hob den Teller und sah sich um. Sie standen auf einmal ganz allein auf weiter Flur. »Wo sind denn die anderen?«
    Der Mann legte ihm das Steak auf den Teller. »Die haben sich dezent zurückgezogen.«
    »Warum das denn?«
    »Das hier«, sagte der Mann, »ist nicht wirklich ein zwangloses Barbecue. Es ist inszeniert, damit wir beide uns unauffällig begegnen.« Er streckte Markus die Hand hin. »Mein Name ist Charles Taggard. Ich arbeite für die CIA .«

Kapitel 27
    W as sagt man, wenn man jemanden von der CI A kennen lernt? Markus bemühte sich, den Teller mit dem Steak nicht fallen zu lassen, und sagte: » CI A ? Wie aufregend. Sagen Sie, wie ist das so, für einen Geheimdienst zu arbeiten?«
    Taggard ließ sich nicht auf den launigen Tonfall ein. »Es ist zum größten Teil ein Schreibtischjob«, erklärte er ruhig. »Nicht halb so spektakulär, wie man sich das gemeinhin vorstellt.«
    »Und wie sind Sie dazu gekommen, wenn ich fragen darf?« Markus spürte das dringende Bedürfnis, Fragen zu stellen und damit die Initiative im Gespräch zu behalten, bis er seine Überraschung verarbeitet hatte.
    »Auf ganz profane Weise. Ich habe Wirtschaftswissenschaften studiert, an der Ohio State University, dann erst was anderes gemacht, und als es Zeit für einen ruhigen Job wurde, stieß ich auf ein

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