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Bedrohung

Bedrohung

Titel: Bedrohung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Kernick
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Glücksgefühl erfasst. Zum ersten Mal seit fünfzehn Monaten spürte er den Geschmack der Freiheit auf der Zunge, und die schmeckte gut.
    Doch plötzlich explodierte die Heckscheibe, und der BMW geriet außer Kontrolle, während Cain wie besessen am Steuer drehte, um ihn wieder in die Spur zu kriegen. Offensichtlich hatte ihnen jemand die Hinterreifen zerschossen, und Cain konnte nicht verhindern, dass der schwere Wagen von der Straße abkam und über die Böschung raste. Fox blieben keine zwei Sekunden, sich gegen den Aufprall zu wappnen, als sie frontal in eine mächtige Eiche krachten.

77
    21:34
    Tina bekam das Ganze aus nächster Nähe mit.
    Sie hatte gerade über Funk dringend Unterstützung angefordert und die Glock nachgeladen. Jetzt eilte sie mit schussbereiter Waffe zur Spitze des Konvois, um festzustellen, ob sie Fox und seine Komplizen irgendwo entdecken konnte. Plötzlich bog zwanzig Meter vor ihr ein schwerer, schwarzer BMW mit quietschenden Reifen auf die Straße und schoss in entgegengesetzter Richtung davon.
    Sie wusste instinktiv, dass Fox sich in dem Wagen befand und dass sie es nicht schaffen würde, ihn zu stoppen. Dennoch kniete sie sich nieder und zielte auf die Heckscheibe, als von irgendwo links des ausgebrannten Streifenwagens eine lange Salve loskrachte und sie sich Deckung suchend zu Boden warf.
    Als sie den Kopf hob, war der BMW von der Straße abgekommen und raste direkt auf einen Baum zu. Der Aufprall dröhnte in ihren Ohren, und im Wageninnern gingen die Airbags auf. Der Motor erstarb, und plötzlich herrschte eine unheimliche Stille.
    Tina sprang auf und sah aus dem Rauch und den Flammen des brennenden Streifenwagens einen der Polizisten auftauchen, der eine MP5 hielt. Er wirkte wie unter Schock, ansonsten aber unversehrt.
    Tina rief ihm etwas zu. Er drehte sich zu ihr und erkannte sie sofort.
    »Ich habe Hilfe angefordert, aber im Augenblick sind wir auf uns allein gestellt«, erklärte sie ihm, als er näher kam. Dann pirschten sie sich mit schussbereiten Waffen an den BMW heran und ließen etwa drei Meter Abstand zwischen sich, um kein leichtes Ziel abzugeben.
    »Himmel«, sagte der Cop, und erst jetzt sah Tina, dass er noch blutjung war, höchstens fünfundzwanzig. »Sind alle anderen außer Gefecht?«
    »Ich glaube, ja. Hör zu, es wird hart auf hart kommen, aber wir müssen Fox lebend erwischen. Er hat Informationen, die wir unbedingt brauchen.«
    »Wenn er auch nur das Geringste versucht, blas ich ihm den Schädel weg«, erwiderte der Cop und sah starr geradeaus. »Er hat gerade ein paar gute Freunde von mir ermordet.«
    Fünfzehn Meter vor ihnen öffneten sich die Türen des BMW . Tinas Finger legte sich um den Abzug. Sie hatte keine Ahnung, wie viele Killer sich im Wagen befanden und wie sie bewaffnet waren, aber ihr war klar, dass sie sich nicht kampflos ergeben würden. Das Adrenalin ließ ihre Hände erzittern, und sie musste sich zwingen, die Ruhe zu bewahren. Schritt für Schritt gingen sie auf den Wagen zu.
    In der Ferne waren die ersten Sirenen zu hören.
    Im Wagen rührte sich nichts.
    Tina und der Cop sahen sich an und blieben fünf Meter von dem BMW entfernt stehen.
    »Ruhig bleiben – wir können sie so in Schach halten, bis Unterstützung eintrifft. Sie muss gleich da sein.«
    Doch bevor der Cop antworten konnte, rührte sich etwas im Wagen, und plötzlich rollten zwei Männer links und rechts aus den Türen.
    »Hände hoch, sodass ich sie sehe!«, schrie der Cop, der Fox im Visier hatte.
    Tina zielte auf den, der sich aus der Fahrertür hatte fallen lassen und der nun vor ihr lag und sie ansah. Er war ganz in Schwarz gekleidet und hatte das Gesicht geschwärzt, ein Arm war unter ihm eingeklemmt, doch selbst auf die Distanz konnte Tina erkennen, dass seine Augen klar und wach waren. Dass er eine seiner Hände unter seinem Körper verborgen hielt, gefiel ihr überhaupt nicht. Sie rief ihm zu, er solle sie langsam hervorziehen, und musste sich anstrengen, nicht angespannt zu klingen.
    Er rührte sich nicht. Sah sie nur mit kalten Augen an.
    »Los, Hände zeigen!«, rief sie und zielte mit der Glock auf seine Brust.
    Das Sirenengeheul kam näher.
    Der Mann lächelte nur.
    Und riss dann im Bruchteil einer Sekunde seine Hand hervor und schoss.
    Tina hechtete zur Seite und feuerte ebenfalls. Ihre beiden Kugeln trafen seine Brust. Gleichzeitig hörte sie von der anderen Seite des BMW Schreie und das Rattern von Schnellfeuerwaffen.
    Wieder landete sie hart auf der

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