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Byrne & Balzano 02 - Mefisto

Byrne & Balzano 02 - Mefisto

Titel: Byrne & Balzano 02 - Mefisto Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Montanari
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Mark Underwood war seit drei Jahren dabei.
    Mann, sie wurde alt.
    ***
    Als Jessica den Dienstraum betrat, wurde sie von einer Hand voll Detectives begrüßt, die von der Nachtschicht übrig geblieben waren, die um Mitternacht begann. Eine Schicht dauerte selten nur acht Stunden. Begann sie um Mitternacht, schaffte man es meistens, das Gebäude um zehn Uhr zu verlassen. Anschließend liefen die Detectives zum Gerichtsgebäude hinüber, wo sie in einem überfüllten Gerichtssaal bis zum Nachmittag warteten, um eine Aussage zu machen. Dann schliefen sie ein paar Stunden, ehe sie zum Roundhouse zurückkehrten. Das war einer von vielen Gründen, warum die Menschen in diesem Raum, in diesem Gebäude, für die Detectives fast so etwas wie eine Familie waren. Die ständigen Überstunden waren unter anderem der Grund für den hohen Prozentsatz an Alkoholkranken und für die hohe Scheidungsrate. Jessica hatte sich geschworen, nicht zur Erhöhung einer der beiden Statistiken beizutragen.
    Sergeant Dwight Buchanan, der schon seit achtunddreißig Jahren dabei war, gehörte zu den Vorgesetzten der Tagesschicht. Er trug jede einzelne Minute davon auf seiner Dienstmarke bei sich. Nach dem Vorfall in der Gasse war Buchanan an den Tatort geeilt und hatte Jessicas Dienstwaffe an sich genommen. Er hatte die vorschriftsmäßige Befragung, der jeder in eine Schießerei verwickelte Polizeibeamte unterzogen wurde, vor Ort durchgeführt und die Verbindung zur internen Untersuchungskommission hergestellt. Obwohl er zu dem Zeitpunkt nicht im Dienst war, sprang er sofort aus dem Bett und eilte herbei, um sich seines Schützlings anzunehmen. Situationen wie diese schweißten die Männer und Frauen der Mordkommission fest zusammen. Für einen Außenstehenden war das kaum nachvollziehbar.
    Jessica hatte fast eine Woche am Schreibtisch gesessen und war heilfroh, dass sie nun wieder an vorderster Front eingesetzt wurde. Sie war keine Hauskatze.
    Buchanan gab ihr die Glock zurück. »Willkommen daheim, Detective.«
    »Danke, Sir.«
    »Bereit für die Straße?«
    Jessica hielt ihre Waffe hoch. »Die Frage ist, ob die Straße bereit ist für mich.«
    »Hier ist jemand für Sie.« Er zeigte über ihre Schulter. Jessica drehte sich um. Am Schreibtisch rechts neben der Eingangstür lehnte ein Mann. Er war sehr groß und hatte smaragdgrüne Augen und rotblondes Haar. Die Haltung des Mannes ließ den Eindruck entstehen, dass er von mächtigen Dämonen beherrscht wurde.
    Es war ihr Partner, Kevin Byrne.
    Jessica bekam Herzklopfen, als ihre Blicke sich trafen. Sie hatten erst wenige Tage zusammengearbeitet, als Kevin Byrne im vergangenen Frühjahr niedergeschossen worden war. Doch was sie in den entsetzlichen Stunden jener Woche erlebt hatten, war so intim und persönlich, dass es sogar außerhalb dessen lag, was Verliebte empfanden. Es hatte ihre Seelen berührt. Scheinbar hatte keiner von beiden in den letzten Monaten Zeit gehabt, sich mit diesen Gefühlen auszusöhnen. Niemand hatte gewusst, ob Kevin Byrne überhaupt in den Dienst zurückkehrte und ob er und Jessica dann wieder Partner sein würden. Jessica hatte in den vergangenen Wochen vorgehabt, ihn anzurufen. Sie hatte es nicht getan.
    Tatsache war, dass Kevin Byrne sich eine Kugel für die Firma und eine für Jessica eingefangen hatte; deshalb hätte er mehr Mitgefühl verdient gehabt. Jessica fühlte sich mies, weil sie ihren Partner in letzter Zeit vernachlässigt hatte, freute sich aber sehr, ihn zu sehen.
    Mit ausgestreckten Armen durchquerte Jessica den Raum. Ein wenig ungeschickt schlossen sie sich in die Arme und lösten sich dann wieder voneinander.
    »Bist du wieder im Dienst?«, fragte Jessica.
    »Der Arzt hat mir grünes Licht gegeben. Zwei Tage Dienst, zwei Tage frei. Doch, ja. Ich bin zurück.«
    »Ich sehe schon, wie die Verbrechensquote sinkt.«
    Byrne lächelte. Es war ein trauriges Lächeln. »Hast du noch einen Platz für deinen alten Partner?«
    »Ich glaube, wir werden einen Eimer und eine Kiste finden«, erwiderte Jessica.
    »Für einen alten Hasen wie mich wird das schon reichen. Gib mir ein Steinschlossgewehr, und dann ist alles okay.«
    »Kein Problem.«
    Diesen Augenblick hatte Jessica herbeigesehnt und sich zugleich davor gefürchtet. Wie würde die Zusammenarbeit nach den grauenhaften Ereignissen am Ostersonntag laufen? Würde, könnte es wieder so sein? Sie wusste es nicht, würde es vermutlich aber bald erfahren.
    Ike Buchanan ließ ihnen einen Moment Zeit, bis er

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