Cujo
sich dort hingelegt hatte, denn sie konnte seinen Schwanz nicht mehr sehen. Aber sie blieb noch eine Weile angespannt sitzen und bereitete sich darauf vor, daß er wieder auf die Haube sprang, wie er es schon einmal getan hatte. Er tat es nicht. Um sie herum war Stille. Sie nahm Tad in den Arm und fing an, ihn zu wiegen.
Als Brett es aufgegeben hatte und die Telefonzelle verließ, nahm Charity ihn bei der Hand und ging mit ihm in Caldors Restaurant.
Sie waren in Caldors Kaufhaus gegangen, um Vorhänge auszusuchen und Tischdecken, die dazu paßten.
Holly wartete auf sie und trank gerade den Rest Ice-Cream Soda.
»Ist etwas nicht in Ordnung?« fragte sie.
»Es ist nichts Ernstes«, sagte Charity und strich ihrem Sohn über das Haar. »Er macht sich Sorgen um seinen Hund. Nicht wahr, Brett?«
Brett zuckte die Achseln. Dann nickte er traurig.
»Mach ruhig weiter«, sagte Charity zu ihr. »Wir finden dich schon.«
»Okay. Ich bin dann unten.«
Holly trank aus und sagte: »Ich wette, es geht deinem Köter ausgezeichnet, Brett.«
Brett lächelte, so gut er konnte, aber er sagte nichts. Sie schauten hinterher, als Holly ging. Sie sah gut aus in ihrem burgunderfarbenen Kleid und den Korksandalen. Darin konnte Charity es ihr nicht gleichtun. Vielleicht eines Tages, aber vorläufig noch nicht. Holly hatte für ihre Kinder einen Babysitter engagiert, und sie waren gegen Mittag in Bridgport angekommen. Holly hatte sie beide zu einem guten Essen eingeladen - und dafür mit einer Diners-Club-Karte bezahlt - und dann hatten sie eingekauft. Aber Brett war sehr ruhig und in sich gekehrt gewesen, weil er sich um Cujo Sorgen machte. Charity hatte wenig Lust, für sich selbst einzukaufen; die Hitze störte sie, und sie war immer noch nervös, wenn sie an Bretts Schlafwandeln von heute früh dachte. Zuletzt hatte sie vorgeschlagen, von einer der Zellen neben der Snack Bar zu Hause anzurufen … aber genau dieses Ergebnis hatte sie befürchtet.
Die Serviererin kam. Charity bestellte Kaffee, Milch und zwei Stücke Blätterteiggebäck.
»Brett«, sagte sie, »als ich deinem Vater sagte, daß ich mit dir verreisen will, war er dagegen …«
»Ja, das hatte ich mir gedacht.«
»… und dann hat er es sich anders überlegt. Ganz plötzlich. Ich glaube, daß er vielleicht… daß er darin vielleicht eine Chance gesehen hat, selbst auf Urlaub zu fahren. Manchmal gehen die Männer gern allein weg, weißt du, um gewisse Dinge zu tun …«
»Auf die Jagd gehen?«
(und huren und saufen und Gott weiß was sonst noch)
»Ja. Zum Beispiel.«
»Und sich Filme ansehen«, sagte Brett. Ihre Bestellung wurde gebracht, und Brett biß in seine Blätterteigschnitte.
ja in der Nahkampßone in der Washington Street)
»Das könnte sein. Es ist jedenfalls möglich, daß dein Vater für ein paar Tage nach Boston gefahren ist…«
»Oh, das glaube ich nicht«, sagte Brett ganz ernst. »Er hat viel zu tun. Sehr viel. Das hat er mir gesagt.«
»Vielleicht war es nicht so viel, wie er gedacht hatte«, sagte sie und hoffte, daß der Zynismus, den sie empfand, sich nicht in ihrer Stimme bemerkbar machte. »Ich glaube jedenfalls, daß ,er weggefahren ist, und deshalb konnte er auch gestern und heute das Telefongespräch nicht annehmen. Trink deine Milch, Brett. Sie ist gut für den Knochenbau.«
Er trank die Milch halb aus und bekam einen Schnurrbart wie ein alter Mann. »Vielleicht hast du recht. Dann hat er gewiß Gary mitgenommen. Er mag Gary.«
»Ja, vielleicht ist Gary mit ihm gefahren«, sagte Charity. Sie redete, als hätte sie nicht im Traum daran gedacht. In Wirklichkeit hatte sie Gary heute morgen angerufen, als Brett mit Jim Junior im Hof spielte, aber er hatte nicht abgenommen. Wo immer sie sein mochten, sie waren zusammen. Daran bestand kein Zweifel. »Du hast noch nicht viel von deinem Kuchen gegessen.«
Er nahm ihn in die Hand, biß symbolisch hinein und legte ihn wieder hin. »Mom, ich glaube, Cujo ist krank. Er sah gestern morgen sehr krank aus. Ehrlich.«
»Brett …«
»Ja, Mom. Du hast ihn nicht gesehen. Er sah … so schrecklich unsauber aus.«
»Würde es dich beruhigen, wenn du wüßtest, daß mit Cujo alles in Ordnung ist?«
Brett nickte.
»Dann werden wir heute abend Alva Thornton in der Maple Sugar Road anrufen«, sagte sie. »Er soll hinaufgehen und nachsehen, okay? Ich nehme an, dein Vater hat ihn ohnehin gebeten, Cujo zu füttern, während er weg ist.«
»Meinst du wirklich?«
»Ja, das meine ich.« Alva oder
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