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Das unerhörte Leben des Alex Woods oder warum das Universum keinen Plan hat: Roman (German Edition)

Das unerhörte Leben des Alex Woods oder warum das Universum keinen Plan hat: Roman (German Edition)

Titel: Das unerhörte Leben des Alex Woods oder warum das Universum keinen Plan hat: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gavin Extence
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Ich hoffe bloß, dass du niemals am eigenen Leib erfahren musst, wie das ist.«
    Ich ging hinaus, ohne mich umzublicken.
    Ellie holte mich am Cola-Automaten ein. »Na, das lief nicht ganz so, wie ich erwartet hatte«, sagte sie. »Weißt du, Woods, je mehr man sich damit beschäftigt, desto merkwürdiger wird das Leben. Ist er immer so?«
    Ich gab keine Antwort. Der Cola-Automat weigerte sich, auch nur eines meiner Fünfpencestücke zu akzeptieren. Ich schob die Münzen in den Schlitz, und sie fielen umgehend unten wieder heraus. Ich kramte in meinen Taschen nach weiterem Kleingeld.
    »Ehrlich, Woods, du hast die Geduld eines Heiligen. Aber du hast doch gemerkt, dass er verrückt ist, oder?« Ich gab immer noch keine Antwort. Sie berührte mich leicht am Arm. »Mal im Ernst, Alex. Ist alles in Ordnung?«
    »Nein«, sagte ich. »Nichts ist in Ordnung. Ich rege mich auf, und ich bin wütend.«
    »Du solltest auch wütend sein. Er hatte kein Recht, das zu sagen. Hier.« Sie drückte mir eine Pfund-Münze in die Hand. Der Automat fraß sie, ohne das Wechselgeld herauszurücken. »Es ist mir egal, wie krank er ist«, fuhr Ellie fort. »Was er da drin zu dir gesagt hat, war völlig daneben.«
    »Vielleicht.«
    »Ganz bestimmt!«
    Ich setzte mich auf einen der Stühle neben dem Automaten. Ellie setzte sich neben mich.
    »Gehst du wirklich später noch mal zu ihm? Ich würde dir keinen Vorwurf machen, wenn du es nicht tätest.«
    Ich zuckte mit den Schultern. »Vermutlich morgen.«
    Ellie schwieg einen Moment lang und drückte ihre Zungenspitze von innen gegen die Wange. Es sah so aus, als würde sie nach den richtigen Worten suchen. Das sah ihr nicht ähnlich. »Okay«, sagte sie schließlich. »Aber du solltest dich darauf gefasst machen, dass es wieder vergebliche Liebesmüh sein wird.«
    »Das spielt keine Rolle«, sagte ich. »Ich muss trotzdem wiederkommen.«
    »Du musst nicht.«
    »Doch.«
    »Es ist Quatsch, den Märtyrer zu spielen. Ganz ehrlich, ich weiß, dass du deine eigenen Vorstellungen über Moral und den ganzen Scheiß hast, aber du kannst niemandem helfen, der deine Hilfe nicht will.«
    »Sei doch nicht blöd, Ellie. Das hat nichts mit Moral zu tun. Und ich erwarte auch keine wundersame Wandlung über Nacht. Ich weiß, dass er sich noch tagelang so benehmen wird.«
    »Okay. Aber wenn du das weißt, warum tust du’s dann? Warum musst du unbedingt morgen zurückkommen und dir genau das Gleiche anhören wie heute?«
    »Weil er mein Freund ist und mich hier braucht, auch wenn er das nicht einsieht. Selbst wenn er mich die ganze Zeit bloß anbrüllt. Wenn es das ist, was ihm hilft, dann halte ich das aus.«
    Ellie verdrehte die Augen, einmal rundherum. »Ach du lieber Himmel, Woods! Das ist doch absoluter Blödsinn! Nicht die Sache mit der Freundschaft. Ich meine, das ist zwar ein bisschen merkwürdig – nein, eigentlich ist es absolut bizarr – aber trotzdem, den Teil begreife ich. Aber was den Rest angeht … tut mir leid. Das kapiere ich nicht. Er ärgert sich, und du gehst heim und fühlst dich wie ein Haufen Scheiße. Wie soll das irgendjemandem helfen? Lass ihm doch ein paar Tage Zeit, um sich zu beruhigen.«
    Ich zuckte mit den Schultern. »Ich erwarte nicht, dass du das begreifst. Aber für mich ist das die einzige Möglichkeit. Ich weiß, wie er ist. Und im Augenblick hat er Todesangst. Er hat Angst, und er weiß nicht, wie er damit umgehen soll.«
    »Also macht er dich an?«
    »Genau.«
    »Und erwartet, dass du damit umgehen kannst?«
    »Ich kann damit umgehen – ich muss damit umgehen können.«
    »Scheiße, Woods, du bist ja echt ein Heiliger.«
    »Ich bin kein Heiliger. Ich sehe die Dinge nur, wie sie sind.«
    Ellie schüttelte den Kopf.
    »Wollen wir heimfahren?«, fragte ich.
    »Ja, bitte! Machen wir, dass wir hier wegkommen. In Krankenhäusern kriege ich immer Kopfschmerzen.«
    »Ich habe nicht verlangt, dass du mitkommst.«
    »So habe ich das nicht gemeint. Lass uns einfach gehen.«
    Aber als wir auf dem Parkplatz waren, meinte Ellie plötzlich, sie müsse noch mal zurück und die Toilette benutzen, sonst würde sie die halbstündige Fahrt nach Glastonbury nicht aushalten. Wenn ihr das jetzt erst einfiel, war sie offensichtlich nur mit einer geringen Weitsicht gesegnet. Ich wartete eine halbe Ewigkeit in dem stickigen Wagen und wünschte mir, ich hätte genug Kleingeld, um mir noch eine Cola light kaufen zu können. Ich nahm mir vor, das nächste Mal eine Zweiliterflasche mitzubringen.
    »Du

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