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Der Bilderwächter (German Edition)

Der Bilderwächter (German Edition)

Titel: Der Bilderwächter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Feth
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als dem langweiligsten reinsten Hochdeutsch imstande war, mit dem er wiederum Birger stark beeindruckte.
    Er zog sich an, kratzte das Eis von den Scheiben seines Wagens und holte Rick ab, von dem er sich gerade erst verabschiedet hatte. Zum zweiten Mal innerhalb von drei Tagen fuhren sie zu einem Tatort.
    Die Nacht war kalt und klar, der Himmel mit Sternen übersät. Sie hingen ihren Gedanken nach und redeten wenig. Der lange Abend steckte ihnen noch in den Knochen.
    Die Spurensicherung war bereits bei der Arbeit, der Notarzt zum nächsten Termin aufgebrochen.
    Birger Jannek kam ihnen mit einem müden Lächeln entgegen.
    » Wann werde ich mich je an diese nächtlichen Einsätze gewöhnen?«, sagte er statt einer Begrüßung und gab ihnen die Hand. Unter seinen Augen waren die ersten Anzeichen von Tränensäcken zu erkennen.
    » Und an den gewaltsamen Tod«, sagte Bert.
    » Nie.« Birger führte sie zu dem Toten. » Daran werde ich mich nie gewöhnen.«
    Berts Blick fiel sofort auf die bräunliche Linie, die sich um den Hals Thorsten Uhlands zog.
    » Es gibt zwei Verletzungen, von denen jede tödlich gewesen sein kann«, erklärte Birger. » Einmal eine Wunde am Hinterkopf und dann die Strangulationsmale am Hals. Beide Verletzungen müssen dem Opfer in kurzem zeitlichem Abstand beigebracht worden sein. Welche letztlich zum Tod geführt hat, wird erst die Obduktion ergeben.«
    » Wann ist der Tod eingetreten?«, fragte Bert.
    » Laut Notarzt zwischen neunzehn und zweiundzwanzig Uhr.«
    » Habt ihr ein Tatwerkzeug gefunden?«, fragte Rick.
    Birger nickte. » Der Tote trug ein blaues Seidentuch um den Hals, das wir sichergestellt haben. Wir gehen davon aus, dass er damit erdrosselt wurde. Der Notarzt hat es ihm dummerweise bei der Untersuchung abgenommen.«
    Ein unverzeihlicher Fehler. Ein Strangulationswerkzeug durfte erst bei der Obduktion entfernt werden, um mögliche DNA -Spuren zu erhalten.
    Aber solche Dinge passierten.
    Bert schaute sich um. Wieder fiel ihm die Unordnung auf. Diesmal bemerkte er, dass es ein Durcheinander zu sein schien, dem etwas Planvolles zugrunde lag. Als sei es aus einem bestimmten Grund geschaffen worden.
    Um eine Ausstellung vorzubereiten, überlegte Bert, oder um gewisse Stücke für den Versand zusammenzustellen, aber sicherlich nicht durch eine körperliche Auseinandersetzung entstanden.
    » Keine Kampfspuren«, sagte Birger da auch schon. » Und keine Abwehrspuren beim Opfer.«
    » Man lässt sich doch nicht ohne Gegenwehr erdrosseln.« Rick ließ den Blick durch den Raum wandern, in der Hoffnung, irgendeinen Anhaltspunkt, irgendeine Erklärung zu finden.
    » Außer, er ist von hinten angegriffen worden«, sagte Birger.
    » Und ist dabei gestürzt.« Rick nickte. » Das macht Sinn.«
    » Aber wenn der Angreifer hinter ihm stand, hätte er den Sturz dann nicht mit seinem Körper abfangen müssen?«, fragte Bert.
    » Thorsten Uhland ist weder klein noch schmächtig gewesen.« Birger blieb bei seiner Meinung. » Nur ein überraschender Angriff hatte Aussicht auf Erfolg.«
    » Vielleicht ist er gestürzt, war benommen und ist dann erdrosselt worden«, überlegte Bert.
    Birger wurde von einem Kollegen gerufen und entschuldigte sich.
    Rick ging durch den Raum und nahm in sich auf, was er sah.
    Bert blieb bei dem Toten.
    Also hast du wirklich Angst gehabt. Ich habe mich nicht getäuscht.
    Aber vor wem oder was hatte Thorsten Uhland sich gefürchtet?
    Wer oder was hatte Bodo Breitner in Angst versetzt?
    » Wer hat euch informiert?«, fragte er, als Birger zurückkam. Sie traten beiseite, um die Kollegen von der Spurensicherung nicht zu behindern.
    » Du wirst es nicht glauben – Jette Weingärtner. Als hättest du nicht schon oft genug mit ihr zu tun gehabt.«
    » Wo ist sie?«
    » Zu Hause. Das hoffe ich jedenfalls. Der Kollege, der mit ihr telefoniert hat, hat sie gebeten, sich für Fragen zur Verfügung zu halten.«
    Bert seufzte.
    » Tja.« Birgers Handy kündigte eine Nachricht an, und er nahm es aus der Hosentasche, checkte die SMS mit ausdrucksloser Miene und steckte es wieder ein. » Sie hat den Notruf gewählt und von einem schwer verletzten Thorsten Uhland gesprochen. Und dann finden wir eine Leiche vor.«
    » Fährst du jetzt gleich zu ihr?«
    » Ja. Danach werde ich mich mit den Ritters unterhalten. Und mit den Morgenroths.« Birger musterte Bert aufmerksam. » Ich habe gehört, dass du bereits alle Beteiligten kennst.«
    » Das kann man wohl sagen.« Bert schüttelte bekümmert

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