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Der Traummann aus der Zukunft (German Edition)

Der Traummann aus der Zukunft (German Edition)

Titel: Der Traummann aus der Zukunft (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Merelie Weit
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brav aufgereiht neben Emilias Bett. Hilda fand zuerst ihre Sprache wieder.
    „Nee, nee, mit dieser Frau ist immer was los. Jagt mir einen Schrecken nach dem Anderen ein.“
    „Ich wollte eigentlich Pause machen, aber dann war da hinten die Ecke plötzlich noch frei…“
    „Nächste Mal MACHST du einfach Pause!“, schimpfte Claudia.
    „Man, Mama…“ Jo nahm Emilias Hand.
    „Jo, es tut mir leid. Aber jetzt hört das auf. Ich verspreche es. Ich weiß nicht, ich fühl mich gut, richtig gut, wisst ihr. Trotz der Kopfschmerzen. Ich glaube, ich bin über den Berg. Es ist einfach so ein Gefühl …“
    „Ha, na vielleicht hat der Schlag auf den Hinterkopf wirklich das Richtige bewirkt. Wenn unser Buch nicht schon im Druck wäre, würde ich das sofort noch mit aufnehmen.“ Hilda grinste. Emilia versuchte zu lachen, auch wenn sich das Dröhnen am Hinterkopf dadurch verstärkte. Jo und Claudia lächelten sich erleichtert an.
     
    Emilia schlief die meiste Zeit im Krankenhaus und so gingen die drei Tage schnell vorbei. Heute konnte sie endlich nach Hause. Emilia packte die letzten Sachen, die Hilda und Jo ihr ins Krankenhaus gebracht hatten, in ihre Tasche. Hilda wartete bereits in der Tür, um sie abzuholen. Die Prellung war zurückgegangen und Emilia spürte keine Kopfschmerzen mehr. Alles war gut verlaufen. Emilia hatte Glück gehabt. Sie zog den Reißverschluss ihrer Tasche zu und sah sich noch einmal um.
    „Hab ich jetzt alles?“
    Hilda sah sich auch noch einmal um.
    „Moment.“
    Sie zog die Zimmertür zu sich heran, schaute dahinter und reichte Emilia das Tuch mit den bunten Blumen, das dort noch am Haken hing.
    „Hier. Ist mir grad noch eingefallen. Hatte ich bei deiner Einlieferung dort hingehängt.“
    Emilia machte ein erstauntes Gesicht.
     „Ich hatte das Tuch dabei? Kann mich gar nicht erinnern. Das benutze ich sonst nie.“
    Emilia schüttelte ungläubig den Kopf und verstaute das Tuch in einer kleinen Nebentasche.
    „Vielleicht wolltest du es der Therapeutin zeigen.“
    „Der Therapeutin?“
    „Um ihr zu erzählen, wie alles anfing.“
    „Wie alles anfing?“
    Hilda stöhnte, weil Emilia so schwer von Begriff war.
    „Na, das Tuch steht doch irgendwie dafür.“
    Emilia versuchte, Hilda zu folgen.
    „Wofür? Für meine desaströse Begegnung mit Herrn „Fass mich nicht an“? Weil ich damals im Biergarten gesagt habe, man müsste den richtigen Mann genau so leicht finden können wie verlorene Tücher? Außerdem hast du doch das Tuch gefunden und nicht ich.“
    Hilda sah Emilia irritiert an.
    „Gefunden? Die Wahrsagerin hat es verloren.“
    „Die Wahrsagerin? Welche Wahrsagerin?“
    Emilia lachte laut heraus und sah Hilda erstaunt an:
    „Wirst du auf einmal esoterisch?!“
    Hilda machte ein Gesicht, als wenn Emilia gerade der Verstand verloren ging.
    „Also, ich glaube nicht, dass das Tuch Erik hergezaubert hat, zumal Erik definitiv nicht der Richtige war.“
    „Erik? Du meinst Miguel …“, forschte Hilda nach.
    Emilia seufzte genervt.
    „Hilda, dein Namengedächtnis macht mich echt fertig. Hast du seinen Namen schon wieder vergessen? Er hieß definitiv Erik und nicht Michael. Manchmal schwer zu glauben, dass du trotzdem zuhörst.“
    Hilda stand wie angewurzelt in der Tür des Krankenzimmers und starrte Emilia an.
    „Was hast du denn nur? Stimmt was nicht?!“
    „Doch, doch, alles in Ordnung. Ich hab … den Namen verwechselt, oh man, wo ist nur mein Kopf.“
    Hilda schüttelte sich.
    „Hilda, ganz ruhig. Nicht so schlimm. Auch wenn ich eigentlich die Gehirnerschütterung hatte und nicht du.“
    „Ja, das stimmt wohl“, sagte Hilda gedehnt. Trotzdem wirkte sie durcheinander. Sie hatte einfach zu viel Stress, dachte Emilia und nun machte sie ihr noch zusätzlich welchen. Das musste endlich anders werden. Jetzt war es an Emilia, sich nicht mehr um sich selbst zu drehen, sondern sich ein bisschen um ihre Freundin zu kümmern. Das hatte sie sich während der Tage im Krankenhaus fest vorgenommen. Obwohl Emilia Krankenhäuser verabscheute, hatte der Aufenthalt gut getan. Emilia hatte ein Zweibettzimmer erwischt, in dem das zweite Bett nur eine Nacht belegt war. Sie hatte Besuch von Bernhard abgelehnt und sich hervorragend dabei gefühlt. Sie brauchte ihn nicht mehr. Oder vielleicht fürchtete sie auch einen Rückfall in negative Gefühle. Dieser Gefahr wollte sie sich nicht aussetzen. Emilia verspürte Lust auf ihr neues Leben, auf die Arbeit, ihre Freundinnen und das Zusammenleben mit

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