Der Triumph des 19. Jahrhunderts
hin, wo man prächtige Eukalypten-Wälder fand.
Die Aufnahme der Franzosen in Port Jackson seitens des Gouverneurs Darling und der Kolonialbehörden war so herzlich als möglich, obwohl d’Urville’s wiederholtes Verweilen an verschiedenen Punkten Neu-Hollands die englische Regierung einigermaßen beunruhigt hatte.
Seit drei Jahren war die Stadt wieder ganz auffallend gewachsen und schöner geworden, und obschon die Bevölkerung der Kolonie noch nicht auf fünfzigtausend Seelen geschätzt wurde, gründeten die Engländer doch fortwährend neue Niederlassungen.
Der Commandant sandte von Sydney aus Depeschen nach Frankreich, begleitet von einigen Kisten mit Naturproducten. Dann ging er, nach vollendeter Einnahme neuen Proviants und anderer nothwendiger Gegenstände, wieder unter Segel. Es scheint uns nutzlos, mit Dumont d’Urville in Neu-Süd-Galles zu verweilen; er widmet zwar der Geschichte und den Verhältnissen dieser Kolonie im Jahre 1826 einen ganzen Band seines Berichtes; wir haben davon indessen schon wiederholt zu sprechen gehabt. Wir verlassen also lieber mit ihm Sydney am 19. December und folgen dem Seefahrer durch die Windstillen, Meeresströmungen und Stürme, welche sein Eintreffen in der Tasman-Bai bis zum 14. Januar 1827 verzögerten. Noch hatte sich keine Expedition mit der Untersuchung dieser, von Cook bei seiner zweiten Reise gesehenen Bai beschäftigt.
Mehrere Piroguen mit etwa zwanzig Eingebornen, darunter die Hälfte scheinbar Häuptlinge, legten an der »Astrolabe« an. Sie stiegen voll Vertrauen an Bord und einige verweilten daselbst mehrere Tage lang. Später kamen noch Andere, die in der Nähe ihren Lagerplatz aufschlugen, und nun begann ein friedlicher Tauschhandel.
Die Jervis-Bai, wo man prächtige Eukalypten-Wälder fand. (S. 368.)
Mehrere Officiere bestiegen die die Bai beherrschenden, mit dichtem Walde bedeckten Anhöhen.
»Da fanden sich, sagt d’Urville, keine Vögel, keine Insecten, nicht einmal Reptilien; das vollständige Fehlen jedes lebenden Wesens und die absolute Stille ringsum machten einen feierlichen und doch traurig stimmenden Eindruck.«
Vom Gipfel jener Höhen hatte der Commandant auch noch eine andere Bai, die Admiralitäts-Bai, bemerkt, die durch einen Kanal mit der, in welcher die »Astrolabe« lag, zusammenhing. Er wünschte dieselbe zu untersuchen, da sie, von oben aus gesehen, noch sicherer zu sein schien als die Tasman-Bai. Heftige Strömungen brachten ihn bei diesem Unternehmen aber wiederholt dem Untergange nahe. Wäre die »Astrolabe« an das felsige, schroffe Ufer geworfen worden, so ging das Schiff mit Mann und Maus verloren, ohne eine Spur von dem Schiffbruche zu hinterlassen. Nach mehreren fruchtlosen Versuchen gelang es d’Urville jedoch, die enge Einfahrt zu passiren, was ihm nur den Verlust einiger Stücke des Kielschweines kostete.
»Um das Andenken an die Anwesenheit der »Astrolabe« hier zu sichern, heißt es in dem Berichte, nannte ich diese gefährliche Straße die Einfahrt der Franzosen; ohne dringenden Grund hierher zu gehen, würde ich indessen Niemandem rathen… Wir nahmen nun das schöne Wasserbecken, in dem wir uns befanden, mit aller Muße in Augenschein. Es verdient an und für sich gewiß die Lobsprüche, die ihm Cook zutheilte, und vorzüglich würde ich einen hübschen kleinen Hafen, einige Meilen südlich von der Stelle, wo jener Kapitän ankerte, warm empfehlen… Unsere Fahrt durch die Einfahrt der Franzosen lieferte den unwiderleglichen Beweis von der Inselnatur des Landes bei Cook’s Cap Stephens. Dasselbe wird von Tavaï Pounamou durch das Bassin der Strömungen getrennt. Die Vergleichung der unserigen mit der von Cook entworfenen Karte zeigte recht deutlich, wie viel dessen Arbeiten noch zu wünschen übrig ließen…«
Die »Astrolabe« segelte bald darauf in die Cook-Straße ein, an der Königin Charlotte-Bai vorüber und umschiffte das, aus übereinander gethürmten Bergen gebildete Cap Palliser. Zu seinem großen Erstaunen überzeugte sich d’Urville, wie viele Ungenauigkeiten sich in die Arbeiten des großen englischen Seefahrers eingeschlichen hatten, und er weist in dem hydrographischen Theile seines Reiseberichtes auf verschiedene Punkte hin, wo er Fehler von fünfzehn bis zwanzig Minuten gefunden hat. Des Commandanten Absicht ging nun dahin, die östliche Küste der Nordinsel Ika-Na-Mawi zu untersuchen, auf der man Schweine, doch keinen »Pounamou«, das ist grünen Nephrit, findet, aus welchem die
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