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Die Bücher und das Paradies

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Titel: Die Bücher und das Paradies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Umberto Eco
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Inhalts der
    Schubladen in der Küche von Leopold Bloom, im
    vorletzten Kapitel des Ulysses :
    What did the first drawer unlocked contain?
    A Vere Foster’s handwriting copybook, property of Milly
    (Millicent) Bloom, certain pages of which bore diagram drawings, marked Papli , which showed a large globular head with 5 hairs erect, 2 eyes in profile, the trunk full front with 3 large buttons, 1
    triangular foot: 2 fading photographs of queen Alexandria of
    England and of Maud Branscombe, actress and professional
    beauty: a Yuletide card, bearing on it a pictorial representation of a parasitic plant, the legend Mizpah , the date Xmas 1892, the name of the senders: from Mr and Mrs M. Comerford, the versicle: May this Yuletide bring to thee, Joy and peace and welcome glee : a butt of red partly liquefied sealing wax, obtained from the Stores
    department of Messrs Hely’s, Ltd., 89, 90, and 91 Dame Street: a box containing the remainder of a gross of gilt ›J‹ pennibs,
    obtained from the same department of same firm: an old sandglass which rolled containing sand which rolled: a sealed prophecy
    (never unsealed) written by Leopold Bloom in 1886 concerning
    the consequences of the passing into law of William Ewart
    Gladstone’s Home Rule bill of 1886 (never passed into law): a
    bazaar ticket, no 2004 of St. Kevin’s Charity Fair, price 6d, 100
    prizes …

    Was war in der ersten von ihm aufgeschlossenen Schublade
    enthalten?
    Ein Vere-Foster-Schreibheft, Eigentum von Milly (Millicent)
    Bloom, in dem gewisse Seiten mit Pappilein bezeichnete graphische Darstellungen aufwiesen, welche einen kugelrunden
    Kopf mit 5 steil abstehenden Haaren und 2 Augen im Profil, einen voll frontal gesehenen Rumpf mit 3 großen Knöpfen sowie 1
    dreieckigen Fuß zeigten: 2 verblassende Photographien von
    Königin Alexandra von England und Maud Branscombe, Schau-
    spielerin und bekannte Schönheit: eine Weihnachtsglückwunsch-
    karte, darauf die Abbildung einer Schmarotzerpflanze, die
    Legende Mizpah , das Datum Weihnachten 1892, der Name des Absenders, Mr. und Mrs. M. Comerford, das Verschen: Bring’
    euch diese Festzeit allen/Freude, Frieden, Wohlgefallen : ein Ende rotes, teilweise geschmolzenes Siegelwachs aus dem Warenhaus
    der Firma Hely, G.m.b.H., 89, 90 und 91 Dame Street: eine
    242
    Schachtel mit dem Rest eines Satzes vergoldeter ›J‹-Schreibfedern aus demselben Haus derselben Firma: eine alte Sanduhr mit Sand, der noch rann: eine versiegelte (nie entsiegelte) Prophezeiung, geschrieben von Leopold Bloom im Jahre 1886, betreffend die
    Folgen, die entstehen würden, falls William Ewart Gladstones
    Home Rule Bill von 1886 (die nie Gesetz wurde) Gesetz wurde:
    ein Basarbillet No. 2004 von S. Kevin’s Charity Fair, Preis 6d., 100 Preise …8
    Und hier geht die Beschreibung noch seltenlang weiter.
    Wenn wir für Narbonne sagen können, daß die Aufreihung
    der architektonischen Elemente wie ein filmischer
    Panoramaschwenk funktioniert, der eine Form nahelegt
    (heute würden wir sagen, wenigstens eine Skyline ), ist es bei Joyce nur der gargantueske Überfluß an irrelevanten
    Objekten, der vor unseren Augen die unergründliche Tiefe
    jener Schublade aufreißt und ihren rhizomatischen
    Reichtum ausbreitet. Vergleichen wir die Beschreibung
    eines anderen Schubladeninhalts, den der alten Tante im
    Kapitel »Othys« von Nervals Sylvie :
    Elle fureta de nouveau dans les tiroirs. Oh! que de richesses! que cela sentait bon, comme cela brillait, comme cela chatoyait de vives couleurs et de modeste clinquant! deux éventails de nacre un peu cassés, des boîtes de pâte à sujets chinois, un collier d’ambre et mille fanfreluches, parmi lesquelles éclataient deux petits souliers de droguet blanc avec des boucles incrustées de diamands d’Irlande!

    Sie durchstöberte abermals die Schubladen. O welche Schätze
    bargen sie! wie gut das alles roch, wie es funkelte und glitzerte von lebhaften Farben und bescheidenem Flitter! Zwei etwas beschä-
    digte Perlmuttfächer, kleine Schminkdosen mit chinesischen Mo-
    tiven, eine Bernsteinkette und tausend Kinkerlitzchen, zwischen 8 Dt. von Hans Wollschläger, Suhrkamp 1975, S. 915 f.
    243
    denen zwei kleine Schuhe aus weißem Drogett schimmerten, deren Schnallen mit Bergkristallen besetzt waren!9
    Kein Zweifel, hier sehen wir in der Schublade all jene
    Kinkerlitzchen schimmern, an denen sich die beiden
    jungen Besucher ergötzen, und wir sehen sie deshalb, weil
    Relevanzen erkennbar sind – soll

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