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Die Hudson Saga 02 - In dunkler Nacht

Die Hudson Saga 02 - In dunkler Nacht

Titel: Die Hudson Saga 02 - In dunkler Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.C. Andrews
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kleinen Küche und dem Essbereich mit seiner kiefernholzgetäfelten Decke. Das Cottage besaß nur ein Schlafzimmer mit dem schmiedeeisernen Bett, einem großen Kleiderschrank mit Spiegel und einigen Tischchen. Ich sah sofort, dass das Schlafzimmer verändert worden war. An den Wänden war immer noch die rosa-weiße Tapete mit Zeichentrickfiguren, aber die Puppen auf den Regalen waren verschwunden, ebenso der kleine malvenfarbene Schreibtisch, der Tisch und die Kinderbücherbilder. Stattdessen standen dort ein viel größerer Schreibtisch und ein Stuhl, an den Wänden hingen alte Theater- und Filmplakate, auf dem Tisch und den Regalen lagen Zeitschriften für junge Erwachsene. Manche der Zeitschriften waren schon Jahre alt, aber einige wenige sahen neu aus.
    Der Frisiertisch war mit neuen Bürsten und Kämmen, Parfümfläschchen und Badepulver bestückt. Es gab auch ein Tablett mit Make-up-Utensilien, einige Lippenstifte, Lidschatten und Eyeliner. Mir fiel auf, dass es auch eine neue Steppdecke und Kissen gab.
Kurz gesagt, sah alles so aus, als gehörte es jemandem, der viel älter war, als sei das kleine Mädchen, das hier gewohnt hatte, über Nacht erwachsen geworden.
    Ein Anfall von Panik ließ mein Herz flattern, als ich mich zu Großonkel Richard umdrehte. Er hatte ein seltsames verzerrtes Lächeln auf den Lippen und starrte mich an wie verrückt.
    »Das ist hübsch, nicht wahr? So wie ihr Zimmer wohl wäre, wenn sie in Ihrem Alter wäre«, sagte er mit leiser träumerischer Stimme. »Also«, meinte er, schaute sich um und strich sein Haar zurück. »Wir können wohl anfangen.«
    »Anfangen?«
    »Ich dachte, wir nutzen diese abrupte Änderung der Pläne heute aus, besonders da alles fertig ist. Ich hatte nicht erwartet, dass Mrs Endfield krank wird, aber da das nun mal der Fall ist, warum sollen wir diese Gelegenheit nicht nutzen?« Er durchquerte dass Schlafzimmer und öffnete den Schrank. »Ich habe diese Kleider sorgfältig ausgewählt«, erklärte er und trat zurück, damit ich sie sehen konnte. »Jedes für einen anderen gesellschaftlichen Anlass von ungezwungen bis offiziell.«
    Ich ging zum Schrank hinüber und schaute mir die Kleider an. Am ersten hing ein ausgebleichtes Warenhausetikett. Als ich es herausholte und betrachtete, wurde mir klar, dass es nicht erst kürzlich gekauft worden war. Es war auch nicht in meiner Größe, sondern eine Nummer zu klein.

    »Sie wollen behaupten, dass Sie diese Kleider für mich gekauft haben?«
    »Natürlich«, sagte er.
    »Aber die sind mir alle zu eng«, sagte ich. »Warum haben Sie Kleider gekauft, ohne meine genaue Größe zu kennen?«
    »Ach, machen Sie sich keine Sorgen darüber, wie das aussieht, meine Liebe. Der Einzige, der Sie darin sieht, bin ich – und Sie selbst natürlich -, aber betrachten Sie sie einfach alle als Kostüme.«
    »Kostüme?«
    »Also, wir arbeiten doch an einer Art Aufführung«, sagte er.
    Ich schaute mir die Schuhe an. Auch keines von diesen Paaren würde mir passen.
    »Die kann ich auf keinen Fall anziehen, Kostüm hin oder her«, sagte ich.
    »Dann machen Sie sich darüber keine Gedanken. Gehen Sie einstweilen barfuß.«
    Einige Paare wirkten alt und ausgebleicht.
    »In was für einem Geschäft haben Sie denn dieses Zeug gekauft?«, fragte ich. »Das sieht ja aus wie aus dem Secondhandladen.«
    »Ich sagte doch«, erwiderte er ein wenig scharf und streng, »das ist nicht wichtig.« Mein überraschter Gesichtsausdruck veranlasste ihn zu einem beruhigenden Lächeln. »Wichtig ist, was wir tun, nicht wie wir aussehen. Im Augenblick zumindest«, fügte er hinzu.
    »Ich habe versucht, alles zu besorgen, das Sie möglicherweise
brauchen«, sagte er und nickte zu der Wäschekommode hin.
    Ich warf ihm einen Blick zu und öffnete langsam eine Schublade. Sie war gefüllt mit Unterwäsche, aber die Höschen und die BHs waren ebenfalls zu klein.
    »Das alles haben Sie für mich gekauft?«, fragte ich.
    »Ich habe einfach ein Sortiment zusammenstellen lassen«, erwiderte er rasch. »Ich wollte, dass Sie sich hier zu Hause fühlen, behaglich, als wäre das wirklich Ihr Zimmer, Ihr kleines Puppenhaus.«
    »Es scheint mir recht groß für ein Spielzeug zu sein«, sagte ich und schaute mich um.
    Er lachte. »So groß wie die Liebe in meinem Herzen. Das sagte ich ihr jedes Mal, wenn sie oder ein anderer eine Bemerkung darüber machte, dass ein Geschenk für sie zu extravagant war. Nun«, sagte er, hielt inne und schaute sich mit einem Lächeln um, das

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