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Die Hudson Saga 02 - In dunkler Nacht

Die Hudson Saga 02 - In dunkler Nacht

Titel: Die Hudson Saga 02 - In dunkler Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.C. Andrews
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ich. Sie schaute auf ihre Tasse. »Er ist bereits verheiratet, stimmt’s?« Sie nickte. »Wo hast du ihn kennen gelernt?«
    »Bei ihm zu Hause«, sagte sie.
    »Bei ihm zu Hause? Ein verheirateter Mann hat dich zu sich nach Hause eingeladen und du bist gegangen?«
    »Ich musste gehen«, sagte sie.
    »Du musstest gehen? Warum?«
    Sie schaute zu mir hoch. Ihre Augen verrieten alles. Ich war jetzt diejenige, die den Kopf schüttelte. Ich war diejenige, die die Wahrheit abstreiten wollte, auch wenn sie mir ins Gesicht sprang.
    »Was sagst du da?«

    »Bitte, geh einfach und vergiss es. Bitte.«
    »Es ist Mr Endfield«, sagte ich. Eine Last drückte auf meine Brust, die es mir fast unmöglich machte, die Worte herauszubringen. »Er ist der Vater deines Kindes, nicht wahr?«
    »Geh einfach«, bat sie und stellte die Teetasse auf den Nachttisch. »Bitte, mach mir nicht noch mehr Ärger.«
    »Den Ärger hast du bereits«, sagte ich. »Das verstehe ich nicht. Du musstest dich anziehen wie ein kleines Mädchen.Wenn du so tatest, als wärst du sie, würde er doch nicht … konnte er doch nicht …«
    »Ich war nicht nur wie sein kleines Mädchen gekleidet«, sagte sie.
    Dabei strömten ihr die Tränen über die Wangen und tropften von ihrem Kinn.
    »Er hatte auch noch andere Sachen, die ich tragen musste, Sachen wie diese Tänzerinnen in solchen Clubs«, gestand sie.
    »Das ist schrecklich.Wer weiß noch davon?«
    »Niemand«, sagte sie.
    »Boggs«, widersprach ich scharf. »Er muss es wissen. Deshalb hat er doch immer dort draußen Wache gestanden, oder? Boggs weiß alles, nicht wahr? Er weiß, dass du schwanger bist. Ja?«
    Sie nickte.
    »Man sollte sie beide in den Tower of London werfen«, murmelte ich. »Das nächste Mal, wenn dieser Mann es auch nur wagt, mich hasserfüllt anzuschauen, werde ich …«

    »Du darfst ihm nichts sagen«, stöhnte sie schluchzend. »Bitte, Rain, bitte. Geh. Sag ihm nicht, dass du hier warst. Erzähl ihm nichts.«
    »Was kann er denn tun? Ich gehe, wenn es sein muss, und dir kann er nichts mehr tun. Du kannst zur Polizei gehen und sie beide als Perverse einbuchten lassen«, sagte ich. Ich war fast so weit, ihr zu erzählen, in welchem Verhältnis ich zu Richard Endfield stand, aber ich hatte Angst, das würde sie noch mehr ängstigen. »Das solltest du wirklich. Wenn du willst, gehe ich mit dir.«
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Nein, bitte.«
    »Warum nicht? Boggs ist ein Ungeheuer, ein Monster in Anzug und Krawatte. Er ist nicht besser als Mr Endfield. Er ist …«
    Ich hörte, wie die Wohnungstür geöffnet wurde. Mary Margaret keuchte und presste die Handflächen gegen die Brust. Sie wimmerte wie ein Mäuschen. Ich drehte mich zur Tür. Die Schritte waren schwer, vertraut. Einen Augenblick später stand er dort, seine Augen sprühten vor Zorn, als er mich sah.
    Es war Boggs persönlich.
    »Was machst du hier, eh?«
    »Ich bin gekommen, um sie zu besuchen«, erwiderte ich trotzig. »Was machen Sie denn eigentlich hier?«, gab ich zurück. Langsam stand ich auf, um ihm entgegenzutreten. »Wir rufen die Polizei.«
    Er lächelte kalt und schüttelte den Kopf.

    »Mir die Bullen auf den Hals hetzen? Ha! Das würde dir viel nützen. Das hier ist mein Zuhause«, sagte er und hob seinen schweren Arm, um auf Mary Margaret zu deuten. »Und das da ist meine Tochter.«
    Es war, als würde mir der Boden unter den Füßen weggezogen.
    Ein dumpfes kaltes Gefühl lief mir vom Gesicht über den Körper bis zu den Zehen. Ich brauchte all meine Kraft, um aufrecht stehen zu bleiben. Wenn ich jemals eine Schauspielerin sein musste, dann jetzt.
    Jahre im Ghetto hatten mich gelehrt, dass es manchmal besser war, direkt in die Offensive zu gehen und den Gegner nicht wissen zu lassen, wie viel Angst man hatte. Das überraschte ihn oder sie, und Überraschung war oft die beste und einzige Waffe.
    »Sie ist Ihre Tochter, und Sie lassen all das mit ihr geschehen? Was für ein Vater sind Sie denn?«
    »Besser als der, den du hast«, sagte er.
    Ich zuckte zusammen, wich aber nicht zurück.
    »Lieber habe ich überhaupt keinen Vater als so einen wie Sie, einen Vater, der zulässt, dass seiner Tochter so etwas angetan wird, der daneben steht und nicht nur zuschaut, sondern den Mann auch noch beschützt.«
    »Du hast ja keine Ahnung«, sagte er und zuckte jetzt selbst ein wenig zusammen. Zumindest hatte ich ihn verwundet. Das erkannte ich an dem Blick, den er Mary Margaret zuwarf.
    »Was gibt es da zu wissen? Sie haben sie

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