Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dieb meines Herzens

Dieb meines Herzens

Titel: Dieb meines Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
Vom Netzwerk:
ich den Kristall nicht wieder, besteht kein Grund mehr, Ihre Experimente weiterhin zu finanzieren, verstanden?«
    Hulsey zuckte zurück, eine Reaktion, die Delbridge befriedigte. Hulseys Schwächen waren ebenso unübersehbar wie jene Lancings. Für den Forscher gab es nur seine Wissenschaft.
    »Wir werden ihn finden, Sir«, beeilte Hulsey sich zu sagen.
    »Uns bleiben nur wenige Tage, dann müssen wir den Stein dem Vorsitzenden des Dritten Kreises übergeben. Schaffe ich das nicht, bekomme ich keine zweite Chance, mich um die Mitgliedschaft zu bewerben. Das machte der Vorsitzende verdammt klar.«

    »Ich verstehe, Sir.«
    Wieder wallte in Delbridge Frust auf. »Ich bin schon so weit gekommen. Habe so viel riskiert. Monate der Planung. Zwei hochgestellte Gentlemen tot. Der Kristall endlich in meinen Händen.« Er ballte die Finger zur Faust. »Und jetzt ist er verschwunden.«
    Hulsey, der darauf keine Antwort gab, studierte die zwei Männer auf dem Boden.
    »Ich glaube, Mr Shuttle rührt sich«, sagte er schließlich.
    Delbridge sah hinunter. Ja, Shuttle bewegte sich und schlug die Augen auf.
    Auch Paddon öffnete die Augen. Er starrte leer zur Decke.
    »Interessant«, sagte Hulsey. »Ich kenne keine Droge, die bewirkt, dass jemand so zu sich kommt. Als hätten beide die Anweisung bekommen, genau zu Tagesanbruch aufzuwachen.«
    Shuttle und Paddon setzten sich auf und blickten um sich, sahen den großen eisernen Herd, den Holzzuber, das Zinkbecken, den langen Tisch und die Messerhalter, als hätten sie dergleichen noch nie gesehen.
    »Was zum Donnerwetter …«, murmelte Paddon.
    »Auf die Beine, ihr beiden«, befahl Delbridge.
    Shuttle und Paddon rappelten sich mühsam auf. Man sah ihnen an, was sie waren: zwei grobe, gewalttätige Typen von der Straße, die sich als Leibwächter und Schläger verdingten. Keiner war sonderlich intelligent. Delbridge hatte dies als Vorteil angesehen, als er sie engagierte. Jetzt dachte er anders darüber.
    »Was zum Teufel ist draußen im Garten passiert?«, wollte er wissen.
    »Nichts von Bedeutung, Sir«, sagte Shuttle und fuhr sich mit seiner fleischigen Hand durchs Haar. »Ruhige Nacht,
ganz ohne Ärger.« Er runzelte die Stirn »Kann mich aber nicht erinnern, wie ich hereinkam.«
    »Ich muss wohl hereingeschaut haben, damit die Köchin uns zum Wachbleiben Kaffee macht«, sagte Paddon, der aber aussah und klang, als wäre er noch ziemlich konfus.
    »Keiner von euch beiden kam aus freiem Willen in die Küche«, sagte Delbridge. »Wir trafen euch draußen schlafend an. Während ihr gepennt habt, machten sich zwei Einbrecher mit einem besonders kostbaren Objekt aus dem Staub. Ihr wurdet angestellt, damit ihr dafür sorgt, dass dergleichen nicht passiert, während ich Gäste habe. Was habt ihr zu eurer Entschuldigung vorzubringen?«
    Die beiden starrten ihn verdutzt an. Dann furchte Paddon die Stirn.
    »Euer Lordschaft, wir sagten eben schon, dass nichts passierte. Weiß gar nicht, wovon Sie reden, Sir.«
    Delbridge sah Hulsey ratsuchend an.
    Hulsey richtete seine Aufmerksamkeit auf Paddon. »Was ist das Letzte, woran Sie sich erinnern, ehe Sie jetzt aufwachten?«
    Paddon zog die Schultern hoch. »Ich ging durch den Garten, machte meine Runde. Ich dachte noch, dass wir Regen bekommen werden, ehe es tagt, und dann …« Er schüttelte den Kopf. »Dann erwachte ich hier.«
    Shuttle nickte dazu. »Bei mir war es ebenso.«
    »Wisst ihr noch, ob ihr jemanden gesehen habt?«, fragte Delbridge.
    »Ein paar Gäste traten kurz auf die Terrasse, doch es war zu kalt für das, was sie vorhatten, deshalb gingen sie wieder hinein«, äußerte Paddon.
    »Wir verschwenden unsere Zeit«, sagte Delbridge. »Verschwindet, ihr beide.«

    Paddon und Shuttle wechselten Blicke.
    »Und unser Geld?«, fragte Shuttle, er klang nun nicht mehr unterwürfig.
    »Ehe ihr geht, werdet ihr bezahlt«, versicherte Delbridge ihm ungeduldig.
    Die zwei Männer trollten sich steifbeinig aus der Küche. Delbridge wartete, bis die schweren Stiefelschritte verklungen waren.
    »Glauben Sie, dass sie mit dem Diebstahl etwas zu tun haben?« , fragte er.
    »Möglich«, sagte Hulsey. »Aber etwas an der unkomplizierten, raschen Art des Erwachens just bei Tagesanbruch lässt an eine andere Möglichkeit denken.«
    »Und die wäre?«
    »Ich habe mich gefragt, ob sie vielleicht hypnotisiert wurden.«
    Ein Schaudern durchlief Delbridge. »Mesmerismus?«
    »Das würde den Zustand erklären, in dem wir sie antrafen.«
    »Welcher der

Weitere Kostenlose Bücher