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Eine Braut zu Weihnachten

Eine Braut zu Weihnachten

Titel: Eine Braut zu Weihnachten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Alexander
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Evelyn nachdenklich.
    »Ja, sie scheinen eine Vorliebe fürs Herumspazieren im Freien zu haben.« Veronica schob die Hände noch tiefer in ihren Pelzmuff. »In der Kälte.«
    Evelyn lachte. »Das meinte ich nicht.«
    Sie und Veronica stapften hinter Miranda, Bianca und Diana her, gefolgt von Dianas zwei Kindermädchen, die ein wenig abseits von ihnen gingen. In der Ferne durchquerten Sebastian, seine Brüder und sein Schwager das wellige Gelände, verschwanden und tauchten hinter den schneebedeckten Hügeln und Bäumen wieder auf. Die Kinder tollten neben den Männern her wie aufgeregte junge Hunde und sammelten Immergrün- und Stechpalmenzweige sowie lange Efeuranken, mit denen sie die großen Körbe füllten, die ihr Vater und ihre Onkel trugen.
    Geschrei und Gelächter, von Kindern und Erwachsenen gleichermaßen, wehten durch die frische Dezemberluft zu den Frauen.
    Es war schon später Morgen gewesen, als endlich alle aufgestanden waren. Natürlich wandten sie sich an Veronica, die Gastgeberin, um sich nach den Aktivitäten des heutigen Tages zu erkundigen. Veronica verstand zwar, Gäste bei einer Hausparty zu unterhalten, aber das hier war etwas anderes, ein weihnachtliches Familientreffen mit Kindern. Kricket, Rasentennis oder Bogenschießen schienen nicht das Geeignete zu sein, außerdem war es eisig kalt. Bianca half ihr schließlich aus ihrem Dilemma, indem sie darauf hinwies, dass noch kein Grün gesammelt worden war, um das Haus zu schmücken. Und eine Stunde später waren sie draußen und stapften durch die Kälte.
    »Ich meinte all die Aufregung wegen Weihnachten«, nahm Evelyn den Faden wieder auf. »Die Vorbereitung und Erwartung.«
    Veronica zog eine Augenbraue hoch. »Kanntest du das als kleines Mädchen nicht?«
    »Nein«, erwiderte Evelyn und zögerte, als überlegte sie, ob sie mehr sagen sollte oder nicht. »Ich habe keine nennenswerte Familie. Meine Eltern starben, als ich noch sehr jung war, und so wuchs ich als Mündel einer entfernten Verwandten auf, die mittlerweile verstorben ist. Ich habe fast meine gesamte Jugend in Internaten verbracht.«
    »Verstehe«, murmelte Veronica.
    »Es war gar nicht so schlimm. Man vermisst nicht, was man nicht gehabt hat.« Evelyn schenkte ihr ein Lächeln. »Die Internate waren in Frankreich und in der Schweiz. Es gibt schlechtere Orte zum Leben.«
    »Mit Sicherheit.« Veronica lachte. »Die Schweiz hat mir immer gut gefallen. Mein Ehemann – oder beziehungsweise mein erster Ehemann«, berichtigte sie sich schnell, »und ich verbrachten Weihnachten immer in der Schweiz. Es war sehr schön.«
    »Ja, das ist es, aber nicht wie hier.« Evelyn ließ den Blick über die Landschaft vor ihnen gleiten. Die Männer und Kinder waren hinter einer kleinen Anhöhe verschwunden. »Das hier sieht aus wie eine Illustration aus einer Weihnachtsgeschichte. Oder auch wie eine Weihnachtskarte.« Dann verzog sie das Gesicht und schüttelte den Kopf. »Und ich klinge wie der gefühlsselige Weihnachtsgruß.«
    »Keineswegs.« Veronica schaute sich um. »Ich habe so ziemlich das Gleiche gedacht.«
    »Dies ist mein drittes Weihnachten mit der Familie. Dieses Fest macht sie alle wieder zu Kindern, sogar Adrian, den am wenigsten kindhaften Mann, der mir je begegnet ist. Ich hielt ihn für schrecklich konventionell und sogar ein bisschen öde, als ich ihn heiratete. Ich hätte ihn zu Weihnachten kennenlernen sollen!«
    »Hätte das einen Unterschied gemacht?«
    »O Gott, ja! Ich hätte ihn sogar noch schneller geheiratet, obwohl das wahrscheinlich gar nicht möglich war.« Sie lachte. »Ich vermute, dass sie dieses Fest alle so lieben, weil es sie in die sorglosen Tage ihrer Jugend zurückversetzt. Als noch keiner von ihnen Verlust, Kummer oder Enttäuschung erlebt hatte.« Evelyn warf Veronica einen Blick zu. »Ich hätte das auch nicht erwartet, weißt du.«
    »Was?«
    »Diese Familie, diese Menschen.« Sie schüttelte den Kopf. »Von Adrian zum Beispiel hatte ich gedacht, dass er, abgesehen von seiner konventionellen Art, ein Einzelgänger ist. Zumindest war das der Eindruck, den ich vor unserer Heirat hatte. Und jetzt finde ich mich als Bestandteil dieser großen Gruppe von Menschen wieder, die auf eine mir völlig unbekannte Weise miteinander verbunden sind. Bis zu meiner Heirat war ich es gewöhnt, völlig ungebunden und unabhängig zu sein.« Sie überlegte einen Moment. »Natürlich hat diese Familie auch ihre Meinungsverschiedenheiten, die oft sogar sehr lautstark ausgetragen

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