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Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 4 - Der Kristall des Chaos

Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 4 - Der Kristall des Chaos

Titel: Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 4 - Der Kristall des Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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Ausdrücke einfallen.«
    »Das Leben läuft nun mal nie so, wie wir uns das vorstellen, Stellan«, sagte sie und sah dabei älter aus, als er sie je gesehen hatte. »Und wie der Zufall so spielt, ist das auch der Grund, warum ich Euch um eine Audienz gebeten habe.«
    »Um mir Eure Erkenntnisse über das Schicksal vorzutragen?«
    »Um Euch um einen Gefallen zu bitten.«
    Er schmunzelte, hocherfreut, dass er als König einmal von Nutzen sein konnte. »Euer Wunsch ist mir Befehl, Tilly. Das wisst Ihr doch.«
    Tillys Lächeln schwand. »Ihr wisst noch nicht, worum es geht.«
    »Ich bin sicher, wenn Euch daran liegt, geht es um etwas, das die Mühe lohnt.«
    Die alte Frau nickte. »Es lohnt die Mühe durchaus. Aber es geht nicht um mich, Stellan. Es geht um alle Sterblichen auf Amyrantha.«
    »Dann ist es wahrlich die Mühe wert«, bekräftigte er. »Was wollt Ihr, dass ich tue? Die Gezeitenfürsten zu Verbrechern erklären? Den Gebrauch von Gezeitenmagie untersagen? Ein Dekret erlassen, das zu gutem Benehmen verpflichtet?«
    »Eigentlich möchte ich, dass Ihr uns helft, sie an der Vernichtung Amyranthas zu hindern.«
    Stellans Lächeln wurde breiter. »Ach, dann geht es nur um einen ganz kleinen Gefallen?«
    Tilly sah nicht belustigt aus. »Wie schön, dass Ihr die Lage noch zum Lachen findet.«
    »Entschuldigung«, sagte er und unterdrückte sein Lächeln. »Wie kann ich helfen?«
    »Cayal, der unsterbliche Prinz …«
    »Ja, ich habe ihn kennengelernt«, unterbrach Stellan.
    »Dann wisst Ihr auch, dass er sich umbringen will?«
    »Das hat er Arkady schon bei ihrem ersten Gespräch mitgeteilt.«
    »Nun, er scheint etwas zielstrebiger zu sein, als wir dachten, und er hat Verbündete. Namentlich den Gezeitenfürsten, den man als Lukys kennt, einen Mann, der sich bis vor Kurzem als Mitglied der Bruderschaft ausgab.« Tillys Miene gab nichts preis, doch an dem fast unmerklichen Zittern in ihrer Stimme hörte Stellan, wie hart sie dieses Eingeständnis ankam.
    »Ich verstehe …«
    »Das bezweifle ich sehr, Stellan. Declan zufolge muss man, um einen Unsterblichen zu töten, einen Spalt öffnen, eine Pforte zu einer anderen Welt. Dieser Vorgang – so stellt Declan es dar – stattet die Gezeitenfürsten mit erheblich viel mehr Gezeitenenergie aus, als sie in den Gezeiten dieser Welt überhaupt vorfinden können. Sie benötigen diese Energie, um einen von ihnen in menschliche Gestalt zurückzuverwandeln. Und sobald das geschehen ist, wollen die Unsterblichen -oder wenigstens einige von ihnen – Amyrantha durch diesen Spalt verlassen.«
    »Ist das nicht im Grunde erfreulich?«
    »Das wäre es«, bestätigte Tilly, »nur dass das Schließen des Spalts, nachdem sie hindurchgegangen sind, diese Welt in Stücke reißen wird, wenn er zuschnappt.«
    Stellan hatte einige Mühe damit, sich solche Gewalten vorzustellen – eine Energie von so gewaltigem Ausmaß, dass sie imstande war, eine ganze Welt zu vernichten? »Wisst Ihr das mit Sicherheit, Tilly, oder ist das bloße Spekulation?«
    Sie zuckte die Achseln. Im Schein des Kaminfeuers war ihr Gesicht verschattet und düster. »Declan scheint sich dessen sehr sicher zu sein. Aber selbst wenn er sich irrt, können wir es uns leisten, diese Möglichkeit zu ignorieren?«
    »Aber wie können wir sie aufhalten? Selbst mit Declan Hawkes auf unserer Seite wäre das nur ein einziger Unsterblicher gegen eine ganze Truppe von ihnen.«
    Tilly nickte. »Aber man braucht Gezeitenfürsten, um Gezeitenfürsten aufzuhalten. Und damit kommt Ihr ins Spiel.«
    »Was glaubt Ihr denn, was ich tun kann?«, fragte er alarmiert. Sie glaubte doch wohl nicht, er sei fähig, einen Gezeiten schwingenden Unsterblichen in den Griff zu bekommen oder gar die Vernichtung ganz Amyranthas zu verhindern. »Ich bin kein Held. Gezeiten, genau genommen bin ich nichts als ein Diplomat, Tilly. Und ein König wider Willen. Ich habe ja kaum die Macht, Glaeba zu regieren. Ich kann niemandem befehlen, was er zu tun und zu lassen hat.«
    »Nein, aber Ihr findet Gehör bei Tryan und der Kaiserin der fünf Reiche. Declan braucht ihre Hilfe gegen Cayal, Lukys, Kentravyon, Elyssa und die anderen Unsterblichen, die sie in Jelidien zusammengetrommelt haben. Um diesen Spalt zu öffnen, müssen mehrere Gezeitenfürsten zusammenarbeiten. Ebenso viele Gezeitenfürsten müssen sich zusammentun, um sie aufzuhalten. Ihr, Stellan, sollt ein Treffen zwischen den Kontrahenten des soeben beendeten Krieges arrangieren. Und irgendwie müsst Ihr

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