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Fantastische Jungs. Gay Fantasy Geschichten.

Fantastische Jungs. Gay Fantasy Geschichten.

Titel: Fantastische Jungs. Gay Fantasy Geschichten. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tilman Janus
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einem dritten blauen Pferd.
    »Sei getreu bis an den Tod, so will ich dir die Krone des Lebens geben!«, zitierte Thanatos weltläufig aus der Bibel. »Sie waren wirklich großartig, Herr Ulsson! Hätte ich Ihnen nicht zugetraut. Leben Sie wohl! Bis später einmal!« Er lachte in seiner strahlenden Schönheit. Dann küsste er seinen jungen Bruder zärtlich, indem er sich aus dem Sattel zu ihm hinüberbeugte. Auch Hypnos winkte mir freundschaftlich zu, und danach galoppierten beide dicht nebeneinander davon, das ledige Pferd hinterherführend.
    Endlich gelang es mir, unter Manuel hervorzukrabbeln und mich aufzurichten.
    »Was bedeutet das alles?«, fragte ich vollkommen irritiert. »Ich begreife gar nichts.«
    »Thanatos pflegt den Sterbenden eine Locke abzuschneiden«, sagte Hades an Stelle einer Erklärung. »Diese Haarlocken gehen dann an mich.« Er griff in die Innentasche seines Jacketts und holte eine kleine, goldene Schachtel heraus, die mit einer langen Registriernummer versehen war. »Hier ist die Locke Ihres Manuel – nur damit kann er wieder richtig lebendig werden.«
    »Rich-tig … le-ben-dig!«, hauchte ich. Meine Knie wollten versagen.
    »Ich übergebe die Locke an Charon, der wird sich um alles Weitere kümmern. Sie verzeihen uns die kleine, dramatische Inszenierung? Aber ohne den Dreifachtest hätten wir uns von der Ernsthaftigkeit Ihres Wunsches nicht überzeugen können.«
    Ich stürzte an den Wagenschlag, kniete nieder, küsste Hades die Hand, küsste den schwarzen Brillanten.
    »Nicht doch, nicht doch!«, wehrte der Fürst lächelnd ab. »Sie haben es sich redlich verdient.«
    »Ich werde ein Leben lang an Sie denken. Ich danke Ihnen zutiefst, Herr Hades!«, sagte ich mit Inbrunst.
    »’Herr Hades’!« Der Fürst schüttelte belustigt den Kopf. »Irgendwann werden wir uns wiedersehen, Herr Ulsson, endgültig – aber dann werden Sie leider nicht mehr so amüsant sein wie jetzt. Wir scheiden als Freunde. Leben Sie wohl!«
    Die Glasscheiben liefen lautlos nach oben. Minikos winkte heiter zum Abschied, wendete, trat aufs Gaspedal und ließ den edlen Wagen gleich einem Panther zurück über die Brücke schnellen in Richtung Palast.
    »Steigen Sie ein«, sagte Charon. »Ich bringe Sie nach Hause.«
    Da bemerkte ich, dass Manuels Körper fort war.
    »Wo ist er?«, rief ich aufgebracht und zeigte auf die leere Stelle auf der Straße.
    Charon deutete lapidar zu dem Sarg in seinem Leichenauto hin.
    »Wollen Sie ihn etwa die ganze Zeit über auf Ihrem Schoß halten? Ach –«, er holte ein Bündel aus dem Laderaum, „– ziehen Sie den Anzug wieder an. Wenn Sie unter Menschen kommen, wirkt Ihre olympische Nacktheit ziemlich lächerlich.«
    Gehorsam kleidete ich mich an.
    »War das wirklich alles nur gespielt?«, fragte ich, immer noch fassungslos, als ich mich neben Charon auf den Beifahrerplatz setzte.
    Charon startete den Motor.
    »Haben Sie allen Ernstes geglaubt, dass unser Fürst sich aufführen würde wie in einer Porno-Story ‘Sex im Büro’?«, fragte er kopfschüttelnd.
    »Er war sehr überzeugend«, versetzte ich. Ganz langsam gewann ich meine Haltung zurück.
    »Und haben Sie wirklich gedacht, dass Sie in Hades’ Reich auch nur einen Schritt unbeobachtet tun könnten? Dass Sie alleine Ihren Liebsten unter Hunderttausenden überhaupt herausgefunden hätten? Dass Sie ein blaues Pferd stehlen könnten, auch noch das sanftmütigste Exemplar aus dem ganzen Marstall, wenn man es nicht extra für Sie hingestellt hätte? Und dass Thanatos und Hypnos wie die schlimmsten Prolls ihren Sex immer lauthals vor der Dienerschaft zelebrieren würden?«
    »Sie wirken so oder so sehr anregend, das muss ich gestehen. Lieben sich die beiden etwa gar nicht in Wirklichkeit? Das würde ich bedauern«, sagte ich. »Sie sind ein schönes Paar.«
    »Doch, sie lieben sich – aber normalerweise wesentlich kultivierter. Und sehr offen – sie haben beide auch andere Partner und sind niemals eifersüchtig. Mein Halbbruder Thanatos bekommt manchmal Besuch von Eros, das wirkt immer enorm belebend auf ihn, wie er mir einmal erzählte; und Hypnos – aber jetzt verrate ich Ihnen wohl doch zu viele Interna«, unterbrach sich Charon selbst. »Jedenfalls hat es uns allen viel Spaß gemacht.«
    »Sie hatten mir gesagt, dass in Ihrem Reich kein Platz für Komödiantentum ist«, bemerkte ich sarkastisch.
    »War es etwa für Sie eine Komödie?«, erkundigte sich Charon schmunzelnd.
    »Nein! Wahrhaftig nicht!« Ich stöhnte.
    Der

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