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Feuer der Wildnis - Feehan, C: Feuer der Wildnis - Savage Nature

Feuer der Wildnis - Feehan, C: Feuer der Wildnis - Savage Nature

Titel: Feuer der Wildnis - Feehan, C: Feuer der Wildnis - Savage Nature Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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irgendwann aussterben würde. Das war ein Fehler. Mein Fehler. Ich wollte alle Gestaltwandler hierbehalten, anstatt sie fortzuschicken, wie ich es hätte tun sollen.« Stöhnend versuchte Amos, eine bequemere Lage zu finden. »Ich habe meine Pflicht getan, und ich habe Adrienne nie betrogen. Meine Treue war das Einzige, was ich ihr geben konnte. Sie war eine gute Frau und eine gute Mutter. Auf meine Art habe ich sie sogar geliebt, aber sie hatte etwas Besseres verdient.« Er sah Pauline an. »So wie du auch.«
    Drake spürte, wie traurig der alte Mann war. Der Blick, den Amos mit der Wirtin wechselte, war so intim, dass er wegschauen musste. So sehr zu lieben und sich dennoch für das Wohl der Spezies aufzuopfern. Was für eine sinnlose Verschwendung!
    »Ich habe jede Entscheidung in meinem Leben selbst getroffen«, sagte Pauline ruhig, »und ich wusste, was ich tat.« Ihre Stimme war fest. Sie erhob sich. »Wenn du meinst, dass du jetzt einen Bissen herunterbekommst, hole ich dir etwas zu essen, Amos.«
    Saria war wie Pauline Lafont – eine Frau, die zu ihrem Mann hielt, trotz seiner Fehler. Drake wartete, bis die alte Dame ins Esszimmer gegangen war.
    »Diese Frau macht mich verlegen. Sie ist großartig.«
    Amos quälte sich in eine sitzende Position, doch sein Gesicht wurde grau dabei. Er biss die Zähne zusammen, um nicht laut aufzustöhnen, und Drake machte die Demütigung nicht noch schlimmer, indem er ihm Hilfe anbot. Der alte Mann atmete eine Weile ziemlich flach, dann brachte er ein kleines, reumütiges Lächeln zustande. »Ja, das ist sie. Und Saria ist ihr sehr ähnlich.«
    »Genau das habe ich auch gerade gedacht.«
    »Ich hoffe, du behandelst sie besser, als ich Pauline behandelt habe.«
    Drake streckte die Füße aus. Sein verletztes Bein schmerzte von oben bis unten, und es hätte ihn nicht überrascht, wenn es auf ganzer Länge blauschwarz angelaufen gewesen wäre. Selbst die Knochen taten ihm weh. »Verdammt, ich glaube, ich bin zu alt für solche Raufereien.«
    »Ich ganz bestimmt.« Amos schaute zum Esszimmer hinüber und senkte die Stimme. »Erzähl mir von dem jungen Tregre. Wie ist er so?«
    »Ein guter Mann. Absolut zuverlässig. Ich lege jeden Tag mein Leben in seine Hände, und ich kann sicher sein, dass er für mich da ist, egal, wie schlimm es wird. So einer ist er.« Drakes Antwort kam ohne Zögern. »Nun sagst du mir, was zum Teufel mit seiner Familie passiert ist und warum du es nicht verhindert hast.«
    Amos seufzte. »Ich bin mit Buford Tregre zur Schule gegangen. Schon damals war er ein Schläger. Und hinterhältig wie eine Schlange. Alle Mädchen hatten Angst vor ihm, und selbst die Lehrer fassten ihn mit Samthandschuhen an. Sein Vater war ein gemeiner Säufer und seine Mutter hat nie jemand zu Gesicht bekommen. Die Tregres gehörten zwar zum Rudel – wir wussten, dass sie Artgenossen waren – , blieben aber unter sich. Sie lebten von ihrem Land, von der Jagd und vom Fischfang. Buford hat mit Iris Lafont angebandelt, Paulines Schwester, und ihr die Ehe versprochen, doch am Ende hat er ihr den Laufpass gegeben, um eine Gestaltwandlerin zu heiraten, aber er hat Iris nie ganz aufgegeben, sie immer weiter angelogen und behauptet, er würde seine Frau für sie verlassen. Er war ein nichtsnutziger Kotzbrocken, der Frauen wie Dreck behandelte. Und was seine Ehefrau anbetrifft: Nachdem sie den ersten Fuß auf das Land der Tregres gesetzt hatte, hat man sie nie wiedergesehen.«
    »Hat denn niemand nach ihr gefragt? Ich dachte, die Familien wären alle befreundet.«
    »Die Tregres haben keine Freunde. Nicht einen.«
    »Und Bufords Söhne?«, fragte Drake weiter. Ein Mörder lief in den Sümpfen herum, und das musste ein Ende haben. Es gab keinen Zweifel mehr, dass es sich um einen Gestaltwandler handelte, aber er hatte diesbezüglich bislang weder Amos Jeanmard noch seinen Sohn näher unter die Lupe genommen, deshalb weihte er den Mann noch nicht ein. Und solange Amos sich im selben Haus aufhielt wie Saria, würde er sie entweder mit in sein Zimmer nehmen oder aber einen Mann vor ihrer Tür und einen anderen auf ihrem Balkon postieren.
    Amos legte die Stirn in Falten. »Ich weiß nicht, was ich von den Jungs halten soll.« Er rieb sich das Kinn und die Falten wurden noch tiefer. »Von denen haben wir auch nicht viel mehr zu sehen bekommen als von ihrem Vater. Auch Buford war ein elender Säufer und regierte mit eiserner Hand. Ich glaube nicht, dass sie eine schöne Kindheit hatten, und sie

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