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Flammenbrut

Titel: Flammenbrut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Beckett
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presste die Augen zu.
Nicht. Bitte nicht.
    «Ich wollte nur, dass du mich magst! Ich w-wusste nicht, dass die Dinge sich so entwickeln würden. Ich   … Ich wollte es dir ja immer sagen, aber ich konnte nicht. Ich wusste, du w-würdest mich nicht mehr sehen wollen   … Ich konnte nicht!»
    «Ist das der Grund, warum du Alex Turner getötet hast?» Es kam ihr seltsam vor, diesen Namen ihm gegenüber auszusprechen und
     einen anderen damit zu meinen. Zuerst antwortete er nicht.
    «Er hat das Fax bekommen.» Er sprach leise. «Er hat mich angerufen und gesagt, es wäre wichtig und ich s-solle gleich nach
     der Arbeit zu ihm kommen.»
    «Nach der Arbeit? In der Druckerei, meinst du, oder ist das noch so eine Karriere, die du erfunden hast?» Sobald sie die Worte
     ausgesprochen hatte, schämte sie sich dafür.
    Er stockte kurz. «Die D-Druckerei . Kate, ich   …»
    «Sprich weiter.»
    Am anderen Ende der Leitung hörte sie einen zittrigen Atemzug. «Er   … Er war ganz allein. Als ich reinging, hat er mir nur das F-Fax gezeigt und dann gesagt: ‹Wer ist Kate?› I-Ich konnte einfach nicht denken! Er sagte, er hätte schon vermutet, dass ich es w-war, der seine Brieftasche gestohlen hatte,
     aber er wäre sich nicht sicher gewesen. A-Aber als er las, was du über den heiligen Christophorus meiner G-Großmutter geschrieben hattest, wusste er Bescheid, weil ich ihm alles von ihr erzählt hatte, auch von dem Christophorus. Und er sagte:
     ‹Tim, meinen Sie nicht, Sie sollten ihr b-besser sagen, was Sie getan haben?› Also habe ich es ihm erklärt, und die ganze
     Zeit musste ich ständig daran d - denken, |273| dass du schwanger bist und dass es unser Baby ist, und, und ich war
so glücklich

    Es entstand eine Pause. Sie konnte ihn atmen hören, während er die Szene noch einmal durchlebte. Als er fortfuhr, war seine
     Stimme leise und brach beinahe.
    «Und als ich fertig war, sagte er: ‹Da haben S-Sie ja ganz schön was angestellt, wie?› Und dann sagte er, die Sache müsse geklärt werden, und er würde es dir s-sagen müssen.
     Ich sagte, das würde ich selber tun, aber er meinte, dass k-könne er nicht zulassen, dafür sei die Sache zu weit gegangen!
     Er w-wollte einfach nicht
hö - hören

    Sein Stottern war schlimmer geworden, wie eine Maschine, die sich in Stücke zitterte.
    «Dann sagte er mir, ich solle mich b-beruhigen, aber wie k-konnte ich das, wo er alles verderben wollte? Wenn er mir nur erlaubt
     hätte, es dir zu
sagen
, wäre a-alles in Ordnung gewesen, aber das wollte er nicht. Er hat mir gesagt, ich soll mich hinsetzen, und angefangen, mir
     zu erzählen, alles w-würde wieder gut werden, aber ich wusste, dass das nicht stimmte, ich w-wusste, dass er lo -l og. Dann sagte er zu mir, ich solle ihn nicht
stoßen
, aber das
hatte
ich gar nicht, i-ich bin mir sicher, dass ich es nicht getan hatte, und dann ging er zur T-Tür , und ich wusste, er wollte sie an-anrufen, damit sie mich holen kommen, und ich würde dich n-nie wiedersehen, also habe ich,
     habe ich versucht, ihn
aufzuhalten
. Ich wollte es doch nur
erklären
, d-damit er es verstand, und dann   …»
    Er hielt inne. Kate saß stocksteif da; jeder Muskel hatte sich angespannt. Sie konnte seinen schnellen, gequälten Atem hören.
    «Ich w-wollte das nicht», sagte er. «Es ist nur passiert; weil er es dir s-sagen wollte, aber dann war da plötzlich so viel
Blut
. Ich wollte einfach nicht, dass er es dir s-sagte, das |274| war alles, ich konnte den Gedanken nicht ertragen, was du von mir halten würdest, Kate, ich   …»
    Nicht.
Sie war sich nicht sicher, ob sie dieses Wort laut ausgesprochen hatte oder nicht.
    «…   ich l-liebe dich, Kate   …»
    Nein.
    «…   b-bitte, Kate. Es tut mir l-leid   …»
    «Nein»
    «…   bitte, du darfst mich nicht ha-hassen, ich w-wollte niemandem wehtun   …»
    «Halt den Mund.»
    «…   hab keine Angst, ich würde dir niemals etwas tun   …»
    «Halt den
Mund

    «…   ich habe es nur wegen des B-Babys getan   …»
    «Es gibt kein Baby!»
    Es war ein unwillkürlicher Aufschrei. Ihm folgte ein Augenblick der Stille.
    «Wie m-meinst du das?» In seiner Stimme schwang kaum unterdrückte Panik mit. «Kate, sag das nicht!»
    «Ich meine, es gibt kein Baby!»
    «Doch, es gibt eins. Ich habe dein F-Fax gelesen. Du hast ges-gesagt, es   …»
    «Es ist
tot
! Ich habe eine Abtreibung machen lassen!»
    Unterbewusst spürte sie, wie sie selbst vor den Worten erschrak, aber es

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