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Flucht aus dem Harem

Flucht aus dem Harem

Titel: Flucht aus dem Harem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daria Charon
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aus dem Fenster. Hinter den Häuserdächern schimmerte in weiter Ferne das Meer. „Es scheint, dass sich alles zum Besten fügt“, sagte Justin.
„Ja, so scheint es“, pflichtete ihm Leila bei. Sie nahm den Schleier ab und warf ihn mit dem Mantel auf einen Hocker. Dabei überlegte sie, wie sie es anstellen sollte, für ihre neuen Kleider selbst zu bezahlen. Vielleicht gelang es ihr ja, die Sache ohne Justins Beisein auszuhandeln.
Er ging zu dem breiten Bett und ließ sich rücklings darauf fallen. „Hier werden wir bestimmt gut schlafen.“
„Nach der letzten Nacht kann es nur besser werden.“ Leila schlenderte zu ihm, und er stützte sich auf den Unterarmen auf. „War ich so schlimm?“
„Kommt darauf an. Wenn es einen nicht stört, neben einer schnarchenden Rakiflasche zu liegen, dann war es geradezu paradiesisch.“ Sie blicke auf ihn hinunter und versuchte, sich nicht von seinem Lächeln beeindrucken zu lassen. Aber da ihr Herzschlag zu galoppieren begann, musste sie den Versuch als gescheitert betrachten.
„Ich tu’s nicht wieder.“ Er schaffte es tatsächlich, schuldbewusst auszusehen. „Versprochen.“
Leila seufzte. „Ich will dir glauben.“ Sie nahm die Wasserkaraffe von dem zierlichen Tischchen und goss zwei Gläser voll. Damit setzte sie sich neben ihn. Er nahm ihr ein Glas aus der Hand und trank es in einem Zug leer.
„Und wenn nicht …“ Er drückte sie so unerwartet neben sich aufs Bett, dass sie ihr halbvolles Glas mit einem Aufschrei fallen ließ. „Dann darfst du mich jederzeit wecken und mir ebenfalls den Schlaf rauben.“
Sie blickte in sein lachendes Gesicht. „Als wenn ich das nicht versucht hätte …“
„Vielleicht hast du es einfach nicht überzeugend genug versucht?“ Seine Finger spielten mit ihren Haarsträhnen.
„Ja, ja, schieb nur die Schuld auf mich“, brummte sie und sah ihn übertrieben gekränkt an. „Womit hätte ich dich denn wach gekriegt?“
Er strich mit seinen Lippen über ihren Mund. „Vielleicht damit.“
„Damit ganz sicher nicht“, widersprach sie und zog seinen Kopf zu sich. „Wenn schon, dann damit.“
Sie küsste ihn mit einer Intensität, die jeden Nerv in ihr zum Schwingen brachte. Der Satin seiner Lippen schmolz unter ihren und verwandelte sich in flüssiges Feuer, das direkt in ihre Adern strömte. Seine Zunge beschrieb kleine Kreise in ihrem Mund, neckte und liebkoste sie gleichermaßen. Sie spürte das Vergnügen, das ihm dieser Kuss bereitete und das er bereitwillig mit ihr teilte.
Sein Gewicht drückte sie in die Matratze, und sie genoss dieses Gefühl auf eine Weise wie noch nie zuvor. Er nahm sich Zeit, jeden Winkel ihres Mundes zu erforschen und gab ihr Zeit, jede Sekunde davon voll auszukosten. Ihn zu küssen war einzigartig und unbeschreiblich und mit nichts zu vergleichen, was sie bisher erlebt hatte.
Schließlich hob er den Kopf und sah sie mit leuchtenden Augen an. Alleine der Anblick seiner feuchten, leicht geschwollenen Lippen katapultierte ihr Verlangen in eine neue Dimension.
Sie hob die Hand und berührte seinen Mund. „Du bist wirklich sicher, dass du nicht schon Hunderte Frauen geküsst hast?“
Sein Atem strich über ihre Fingerspitzen. „Ja.“
„Wie kannst du dann so unverschämt gut küssen?“
„Ich hatte eine ausgezeichnete Lehrmeisterin.“ Er schob ihre Hand weg. „Eine, die den Unterricht kurzweilig und sehr aufregend gestaltete.“
„Trotzdem, es …“
Justin verschloss ihr den Mund mit einem weiteren Kuss. Als er den Kopf hob, sah er sehr selbstzufrieden aus. „Und ich war ein aufmerksamer Schüler.“
Leila seufzte. „Ja, das warst du wirklich.“ Der Gedanke, er könnte jemals eine andere Frau auf diese Weise küssen, überfiel sie ohne Vorwarnung und bohrte sich nicht nur in ihren Verstand, sondern auch in ihr Herz.
Kälte breitete sich in ihr aus. Er bemerkte die Veränderung, denn das Lächeln auf seinem Gesicht erlosch. „Was ist los?“
„Nichts.“ Sie versuchte sich zu sammeln. Sich daran zu erinnern, dass sie frei und nicht von einem Mann abhängig sein wollte. Dass sie Justin nach der Ankunft in London nicht wiedersehen würde und es ihr folglich auch egal sein sollte, wie viele Frauen er noch küsste. Dass sie sich geschworen hatte, einfach zu nehmen und zu genießen, was das Schicksal ihr bot. „Aber wir sollten uns um das Bad kümmern. Und vielleicht findet sich tatsächlich eine Schneiderin ein …“ Sie schob ihn zur Seite, ohne ihn anzusehen und stand auf.
Er schwieg, und dieses

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