Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gaelen Foley - Amantea - 03

Gaelen Foley - Amantea - 03

Titel: Gaelen Foley - Amantea - 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Lady mit der Maske
Vom Netzwerk:
durchschneiden und die Angelegenheit vergessen. Aber Rafael war nicht so.
    Seine Mutter hatte ihn dazu erzogen, Gewalt nur als al- lerletzte Maßnahme einzusetzen. Da er einmal König sein würde, hatte sie ihn gelehrt, seine Macht sinnvoll einzusetzen und sich nicht zu einem Despoten zu entwickeln.
    Der Laternenanzünder ging mit einer Leiter unter dem Arm an ihm vorbei. Er würdigte Rafael kaum eines Blickes, da er so sehr darauf konzentriert war, die Laternen in dem vornehmen Stadtteil, in dem sich der Kronprinz inzwischen befand, anzustecken.
    Er schritt auf dem Bürgersteig dahin und nahm ein Pfef- ferminzbonbon aus seinem Döschen, um es sich in den Mund zu stecken. Dann ging er mit den Händen in den Taschen weiter.
    Plötzlich hörte er, wie eine Kutsche neben ihm anhielt und eine bekannte Männerstimme zu ihm herausrief.
    „Welch eine Überraschung!“
    „Rafael? Liebling, bist du es?“
    Traurig seufzend drehte er sich zur Kutsche hin und sah Chloe und Adriano, die nebeneinander in einem mondänen Zweispänner saßen.

„Wenn das nicht der frisch verheiratete Ehemann ist!“ spottete Chloe.
    „Was tun Sie hier, Rafael?“ fragte Adriano überrascht.
    „Er sieht recht verlassen aus.“
    „Ist alles in Ordnung?“
    Rafael sah seinen Freund nur betrübten Blickes an und betrachtete dann Chloe.
    Das fein geschnittene Gesicht seiner früheren Gelieb- ten schimmerte unter ihrem breitkrempigen modischen Hut. Doch schon bald erstarb ihr gekünsteltes Lächeln, und sie sah Rafael ernst an. „Was ist geschehen, Rafael?“
    Auch Adriano betrachtete ihn besorgt. „Ist etwas passiert?“
    „Steig sofort ein!“ befahl Chloe und machte dem Kron- prinzen sogleich Platz.
    Er rührte sich aber nicht.
    Er hatte Chloe seit der Hochzeit mit Daniela nicht wieder besucht, aber er wusste, dass er sie jederzeit zurückgewin- nen konnte. Die Gesellschaft erkannte sein ungeschriebenes Recht an, sich als reicher, einflussreicher Mann eine Geliebte zu halten. Er wollte sich nicht auch noch mit Schuldgefühlen herumschlagen. Wenn aber die Unsicherheit seiner Gattin sie davon abhielt, seine Bedürfnisse zu erfüllen – warum sollte er sein Vergnügen dann nicht woanders suchen?
    Beim Anblick der hinreißenden blonden Frau mit den blauen Augen wusste er, dass er eigentlich nicht einsteigen sollte.
    Aber die vertraute Flucht in Ausschweifungen war zu ver- führerisch, und ohne noch ein weiteres Wort zu verlieren, sprang er in die Kutsche.

13. KAPITEL
    Chloe sah ihn begehrlich an, als sich ihre Hände zufällig berührten. Rafael setzte sich neben sie und stellte fest, dass nicht viel Platz in der Kutsche war.
    Die Engländerin befand sich zwischen den beiden Männern und legte jedem einen Arm um die Schultern, wobei sie sich halb auf Rafaels Schoß setzte.
    „Ist das nicht gemütlich?“ schnurrte sie. „Meine zwei Lieb- linge.“ Sie küsste zuerst Adriano auf die Wange und dann Rafael, dem sie ins Ohr flüsterte: „Du weißt, dass dich deine Chloe immer trösten kann.“
    Er sah sie voll ungestillter Leidenschaft an, und sie lächelte triumphierend. Rasch blickte er fort.
    „Hast du mich vermisst?“ fragte sie.
    Er machte sich von ihr los und hasste sich und Daniela innerlich dafür, dass er sich so weit bringen ließ. Sie hätte ihm nachgeben sollen. Schließlich war sie seine Ehefrau!
    Chloes Finger strichen über seinen Hals und spielten mit seinen Haaren, während Adriano die Pferde zum Weiterfah- ren veranlasste.
    Eine Weile fuhren sie schweigend durch die Straßen. Dann bemerkte Rafael, dass Chloe zufrieden lächelte. Ihr scha- denfroher Blick ließ ihn vermuten, dass Adriano ihr erzählt hatte, der Kronprinz verbringe seine Nächte nicht im Bett seiner Frau, sondern sei in sein altes Gemach im Westflügel gezogen.
    Doch sie sagte nichts, sondern berührte ihn nur von Zeit zu Zeit. Rafael vermochte vor Verlangen kaum mehr zu den- ken. Er hatte das Gesicht von ihr abgewandt und sah auf die schmalen Häuser, an denen sie vorbeifuhren.
    Nach einiger Zeit bog der Zweispänner durch ein offenes Holztor in die dunkle Privatallee vor Chloes Stadthaus ein. Das Gespann hatte kaum angehalten, als sie auch schon ihren Hut abnahm, ihn beiseite warf und Rafael an sich zog.
    Mit einem leisen Stöhnen nahm er verlangend von ihrem

Mund Besitz. Verzweiflung stieg in ihm hoch, doch er un- terdrückte sie. Er umschloss ihre üppige Brust mit einer Hand und knetete die lilienweiße Haut. Chloe seufzte und streichelte ihn zwischen den

Weitere Kostenlose Bücher