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Geliebter Feind

Geliebter Feind

Titel: Geliebter Feind Kostenlos Bücher Online Lesen
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betrogen."
    „Und das soll ich Euch glauben? Euch, dessen Ehrenkodex auch Hinterhältigkeit und Gaunerei umfaßt?" Sie wollte sich aus seinem Griff befreien, doch er ließ es nicht zu.
    Eisenhart und unnachgiebig schlang er die Arme um sie und nahm ihren Mund zu einem erbarmungslosen, strafenden Kuß in Besitz. So fest preßte er seine Lippen gegen ihre, daß seine und ihre Zähne gegeneinander stießen. Mit der Zunge drang er tief und rücksichtslos in ihren Mund ein. Unbewußt stöhnte Kathryn leise auf, und mit einmal änderte sich die Art, wie er sie küßte.
    Alles um sie herum schien sich zu drehen. Guys Kuß war nicht mehr hart und brutal, sondern hungrig und voller Begehren.
    Kathryn wehrte sich dagegen, wenn auch mit heimlichem Vergnügen. In irgendeiner Ecke ihres Verstandes war sie allerdings entsetzt darüber, daß sie an so etwas bei diesem Mann überhaupt Vergnügen empfinden konnte.
    Guy hätte beinahe laut aufgestöhnt. Kathryn war so zart, daß er mit seiner Hand an ihrem Rücken fast ihre Taille umspannen konnte. Ihr Knochenbau war fein und grazil; es fühlte sich an, als könnte man sie einfach zerbrechen, und dennoch hatte sie so etwas Festes, Geschmeidiges an sich, das ihn beinahe an den Rand des Wahnsinns trieb.
    Eigentlich hatte er ihr nur klarmachen wollen, daß sie sich seinem Willen zu beugen hatte, doch jetzt pulsierte das Blut heiß und heftig durch seine Adern. Er ließ seine Hände zu ihren Hüften gleiten und umfaßte dann ihr festes, rundes Gesäß. Aufstöhnend hob er sie sich an seinen Körper und preßte sie fest gegen sich.
    Kathryn erstarrte vor Schreck. Sie fühlte da etwas ihr Unbekanntes, Fremdes an ihrem Bauch, das immer größer, immer härter wurde . .
    Guy riß seinen Mund von ihren Lippen. „Verdammt sollt Ihr sein!" Er schleuderte sie beinahe von sich fort. „Verdammt da-für, daß Ihr mich in Versuchung führt!"
    „Ich?" rief sie empört. „Ihr wart es doch, der mich geküßt hat!
    Weshalb gebt Ihr mir die Schuld?"
    Die Spannung zwischen ihnen war fast greifbar. Sein höchst unvernünftiges Verlangen nach dieser Frau war Guy mehr als unbehaglich. Einerseits wollte er den Geschmack ihres Mundes von seinen Lippen tilgen, und andererseits drängte es ihn, Kathryn ohne Rücksicht auf die Konsequenzen wieder an sich zu rei-
    ßen und den Dingen ihren Lauf zu lassen.
    Sein Blick war mörderisch. „Ihr, liebreizende Kathryn, seid eine Dirne. Keine tugendhafte Dame würde jemals tun, was Ihr getan habt."
    „Und was, wenn ich fragen darf, habe ich getan, das Ihr so verachtenswert findet?"
    „Ihr habt die Freuden des Fleisches mit Roderick genossen, ohne zuvor den Ehesegen der Kirche erlangt zu haben. Deshalb müßt Ihr jetzt den Preis dafür bezahlen." Kathryn errötete tief, als er den Blick vielsagend auf ihren Bauch richtete. „Und muß ich Euch noch daran erinnern, daß Ihr mir erst vor vier Nächten die gleichen Freuden angeboten habt? Für Euren Roderick habt Ihr die Hure gespielt, doch für mich werdet ihr das nicht tun!"
    Sollte sie ihm jetzt sagen, daß die Umarmung mit Roderick nicht das gewesen war, wofür er sie gehalten hatte? Daß sie sich ihm, dem Earl, in jener Nacht auf Ashbury nur aus tiefer Verzweiflung angeboten hatte? Daß sie überhaupt nicht schwanger sein konnte? Guy de Marche würde sie dann nicht nur eine Hure, sondern auch noch eine Lügnerin schimpfen.
    Eine Entgegnung erwartete er jedoch anscheinend gar nicht.
    Er ging zu seinem Pferd, schnallte die zusammengerollte Wolldecke hinter dem Sattel los und warf sie Kathryn vor die Füße.
    „Schlaft jetzt", befahl er rauh. „Beim ersten Tageslicht brechen wir auf."
    Sir Hugh klopfte an die Eichentür zu Elizabeths Gemach. Da er zunächst keine Antwort erhielt, klopfte er noch einmal ein wenig lauter, und jetzt hörte er eine leise Stimme.
    „Wer ist da?"
    „Ich bin es - Hugh. Ich muß mit Euch sprechen, Lady Elizabeth."
    Nach einer Weile wurde ihm aufgetan. „Ihr wünscht, Sir Hugh?" fragte Elizabeth, die mit unterwürfig gesenktem Blick und gefalteten Händen dastand.
    Er trat vor. „Ich war besorgt um Euch, Elizabeth, und deshalb wollte ich nach Euch schauen und mich vergewissern, daß Ihr nicht etwa krank seid."
    „Ich . . mir geht es gut", flüsterte sie und wandte verlegen den Kopf ab.
    Hugh bemerkte ihre ungewöhnliche Blässe und ihre tränen-nassen Wimpern. Die zarte Haut unter ihren Augen war gerötet.
    „Ihr habt geweint", stellte er leise fest. „Weshalb, Elizabeth?
    Sagt es

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