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Gesandter des Teufels

Gesandter des Teufels

Titel: Gesandter des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Douglass
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Euch«, sagte er und musterte Northumberland und Hotspur.
    »Auch wenn Euer Besuch ein wenig überraschend kommt.«
    »Die Zeiten sind voller Überraschung«, sagte Northumberland.
    »Seid Ihr weit geritten?«, fragte Raby und wies mit einer einladenden Geste auf einen kleinen Halbkreis von Stühlen, die vor dem Kamin standen.
    »Wir kommen von York«, sagte Northumberland.
    »Und davor aus London«, sagte Hotspur.
    Raby blickte den jüngeren der beiden Männer an. Er wirkte beherrscht, doch Raby glaubte, tief in seinen müden Augen das Desaster von Orléans zu sehen.
    Raby reichte Northumberland und Hotspur einen Becher Wein und setzte sich zu ihnen.
    »Wir haben uns nie lange mit Höflichkeiten aufgehalten«, sagte er. »Also, was führt Euch hierher?«
    »Wie?«, sagte Northumberland und hob eine Augenbraue. »Können wir nicht einmal auf einen Becher Wein hereinschauen, wie es bei Nachbarn üblich ist, und ein paar Neuigkeiten austauschen, ehe wir nach Hause Weiterreisen?«
    Raby verzog den Mund. »Das könntet Ihr ... aber ich glaube nicht, dass das der Grund für Euren Besuch ist. Durch meine Verbindung mit Bolingbroke bin auch ich mit dem Makel des Verrats behaftet. Ich hätte daher vermutet, dass Sheriff Hutton der letzte Ort ist, an den Ihr Euch wenden würdet, um ein wenig Klatsch und Tratsch auszutauschen. Ich frage Euch also erneut, weswegen seid Ihr hier?«
    »Vielleicht könnt Ihr Euch das selbst zusammenreimen, wenn ich Euch einige Neuigkeiten aus London berichte«, sagte Northumberland.
    Raby neigte den Kopf und nahm einen Schluck von seinem Wein.
    »Ihr habt sicher von Orléans gehört«, sagte Northumberland.
    Wieder nickte Raby, konnte jedoch nicht verhindern, dass sein Blick zu Hotspur hinüberwanderte.
    »Richard ist schuld daran, dass mein Feldzug gescheitert ist«, sagte Hotspur leise und wütend. »Erst hat er mir den Befehl erteilt, nach Orléans zu marschieren, und dann hat er mir jede weitere Unterstützung verweigert.«

    Raby zuckte die Achseln. »So sind Könige nun einmal.« Er zögerte und beschloss dann, Hotspur ein wenig entgegenzukommen. »Doch es ist nur allzu oft der Ruf eines anderen, der unter ihrer Torheit zu leiden hat.«
    Hotspur nickte und atmete ein wenig auf. Er machte es sich auf seinem Stuhl etwas bequemer und trank seinen Wein aus.
    »Richards Torheit ist grenzenlos«, sagte Northumberland, als Raby aufstand, um ihnen nachzuschenken. »Inzwischen hat er beschlossen, dass er sich mit Frankreich im Augenblick nicht weiter befassen will.
    Stattdessen hat er verkünden lassen, dass er Englands restliche Armee in einem Feldzug nach Irland führen will, um de Vere am Michaelistag zum König dieses Landes zu krönen.«
    Raby verharrte mit dem Weinkrug in der Hand. »Höre ich recht?«
    »Stellt Euch vor«, murmelte Hotspur über den Rand seines Weinbechers hinweg, »Richard, der eine Armee anführt! «
    Doch Raby und Northumberland achteten nicht weiter auf ihn.
    »Wie kann er nur so töricht sein?«, fragte Raby
    »Er würde alles tun, um de Vere zu beeindrucken«, erwiderte der Graf.
    »Zweifellos hat ihm der >liebe Robert< so lange damit in den Ohren gelegen, dass er König von Irland werden will, anstatt nur einen nutzlosen Titel zu tragen, bis er ihn schließlich überzeugt hat.«
    »Aber damit wäre England verwundbar gegenüber ...« Raby hielt inne.
    Er wollte es nicht aussprechen.
    Northumberland erwiderte seinen Blick und nickte. »In der Tat«, sagte er.
    Raby schaute ihn noch einen Moment lang an. Warum war Northumberland hier? Was wollte er von ihm?
    »Richard hat bewiesen, dass er vollkommen unfähig ist, England zu regieren«, sagte Northumberland, beugte sich vor und stellte seinen Weinbecher auf den Tisch. »Wenn er auf dem Thron bleibt, wird er England innerhalb von fünf Jahren in den Untergang stürzen.«
    Raby stellte ebenfalls seinen Weinbecher ab. »Ich frage Euch also noch einmal«, sagte er mit beherrschter, tastender Stimme. »Warum seid Ihr hier?«
    »Hotspur und ich reisen nach Norden, um die Nachricht von Richards neusten Eskapaden zu verbreiten«, sagte Northumberland, »und um meine Tochter Philippa zu unserem Familiensitz zurückzubringen.«
    Raby runzelte die Stirn. »De Veres Gemahlin?«
    Northumberland verzog verbittert und wütend das Gesicht. »Sie ist nicht mehr seine Gemahlin. Er hat sie verstoßen. Als König von Irland kann er schließlich schon bald seine Gemahlin unter den Töchtern von Königen wählen.«

    Raby betrachtete den

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