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GK0122 - Der Fluch aus dem Dschungel

GK0122 - Der Fluch aus dem Dschungel

Titel: GK0122 - Der Fluch aus dem Dschungel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Chance mußte sie nutzen. Bestimmt befanden sich in den oberen Räumen mehrere Telefonapparate. Wenn es ihr nun gelang, sich die Treppe hinaufzuschleichen und die Polizei zu alarmieren…
    Sheila dachte den Gedanken nicht zu Ende, sondern setzte ihn augenblicklich in die Tat um.
    Sie nahm die erste Stufe. Wenn das Holz jetzt knarrte, dann…
    Nichts geschah.
    Sheila Conolly atmete auf.
    Die zweite Stufe, die dritte.
    Rasend hämmerte ihr Herz gegen die Rippen. Schweiß lag auf ihrem Körper, und Sheila atmete durch den Mund.
    Wie ein Schemen verschwand ihre Gestalt in dem Dämmerlicht, Dann hatte sie das Ende des ersten Absatzes erreicht. Von unten tönten die Stimmen der Männer hinauf. Jetzt, wo die Nervenspannung etwas nachgelassen hatte, spürte Sheila die Angst um ihren Mann. Gefühlsmäßig kam sie sich wie eine Verräterin vor, doch sagte ihr der kühle Verstand, daß sie richtig gehandelt hatte. Hoffentlich wurde ihr Verschwinden nicht zu früh bemerkt.
    Vor Sheila Conolly lag ein langer Flur. Trübes Spätnachmittagslicht fiel durch die Fenster. Auf der rechten Gangseite zweigten fünf Türen ab. Der Boden war mit einem langen Teppich belegt. Unter einem Fenster stand ein kleines Tischchen mit einer handgearbeiteten leeren Blumenvase darauf. Irgendwie wirkte es verloren.
    Die Stimmen unten aus der Halle waren nur noch gedämpft zu vernehmen. Trotzdem schlich Sheila auf Zehenspitzen weiter.
    Vor der ersten Tür blieb sie stehen. Die Klinke war aus Metall und gebogen.
    Sheila drückte sie nach unten.
    Die Tür war verschlossen.
    Ärgerlich biß sich Sheila Conolly auf die Unterlippe. Wenn es ihr mit den anderen Türen auch so ging, dann war alles umsonst.
    Die junge Frau ging weiter. Und an der nächsten Tür hatte sie Glück. Sheila schlüpfte in das dahinterliegende Zimmer.
    Es war ein großer Raum. Seidentapeten bedeckten die Wände. An der Decke hing ein kostbarer Lüster, und an der Stirnseite stand ein französisches Bett. Die gelbe Decke war glattgezogen, und die drei bunten Kissen wirkten wie große Farbtupfer. Über dem Bett hing ein Bild. Es war eine Jablonsky-Kopie.
    Doch am meisten faszinierte Sheila Conolly das Telefon. Es war ein Drucktastenapparat, und er stand auf einer kleinen Ablage über dem Kopfende des Bettes.
    Sheila verlor keine Sekunde mehr. Sie beugte sich über das Bett und zog den Apparat zu sich heran.
    Und da hörte Sheila die Schüsse.
    Sie hatte den Hörer schon in der Hand gehalten, und das Freizeichen brach ab wie ausradiert.
    Sheila brauchte keine große Gedankenkünstlerin zu sein, um sich vorstellen zu können, was geschehen war. Man hatte ihre Flucht entdeckt und sofort die richtigen Schlüsse gezogen.
    Sheila sprang auf und rannte aus dem Zimmer.
    Ein Mann stürmte die Treppe hoch. Es war Radu, der Araber.
    Jetzt ging es um Bruchteile von Sekunden!
    Sheila warf sich auf dem Absatz herum und rannte wie von Furien gehetzt den Gang entlang.
    »Stehenbleiben!« gellte hinter ihr eine Stimme auf.
    Sheila dachte nicht daran.
    Da zog Achmed Radu den Stecher der Waffe durch. Hautnah jaulte die Kugel an Sheila vorbei und klatschte am Ende des Ganges in die Wand.
    Panik erfaßte die junge Frau. Mit einem gewaltigen Hechtsprung warf sie sich nach rechts, schlug mit dem angewinkelten Arm auf eine Türklinke und drückte mit ihrem Körpergewicht die Tür auf.
    Durch diese Reaktion jagte auch die nächste Kugel an ihr vorbei.
    Sheila war in das Zimmer gefallen. Sofort rollte sie sich herum, schmetterte die Tür zu, sah, daß der Schlüssel von innen steckte und drehte ihn herum.
    Dann sprang sie aus der Schußlinie.
    Gerade noch rechtzeitig, denn die nächsten zwei Bleihummeln stanzten Löcher in das Holz.
    Sheila war in einem Eßzimmer gelandet. Und während sie zum Fenster hetzte, hörte sie draußen vom Gang her Radus verbissenes Fluchen. Der Araber hatte sich verschossen, aber das wußte die Frau nicht. Sie ahnte allerdings auch nichts von Radus gefährlichen Messern…
    Sheila stieß in ihrer Eile einen Stuhl um, erreichte das Fenster und riß es auf.
    Still und verlassen lag der Garten unter ihr. Im ersten Augenblick dachte sie daran, einfach hinabzuspringen, doch ob sie mit heilen Knochen unten ankommen würde, war sehr fraglich. Immerhin betrug die Distanz fast drei Meter.
    Aber Sheila entdeckte einen Sims, der sich an der Fassade entlangzog. Wenn sie auf den Sims kletterte und dort ein Stück weiter balancierte, konnte sie einen Baum erreichen, dessen Äste bis dicht an das

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