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Götterfluch 1 - Der Geraubte Papyrus

Götterfluch 1 - Der Geraubte Papyrus

Titel: Götterfluch 1 - Der Geraubte Papyrus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Jacq
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Sais, der sich vor Kurzem in Naukratis als Söldner gemeldet haben soll.«
    »Willst du das etwa auch machen?«
    »Nein, ich habe nur ein paar Fragen an ihn.«
    »Koste einmal diesen Kuchen mit gemahlenem Johannisbrot – eine Köstlichkeit, die ich leidenschaftlich gern esse!«
    Der alte Mann nahm reichlich von dem schmackhaften Gebäck und trank einen Becher Wein.
    »Wenn ich es richtig verstanden habe, bist du in geheimer Sache hier.«
    »Es ist nur eine Verwaltungsangelegenheit.«
    »Mein Freund Ares könnte dir helfen. Er wohnt ganz in der Nähe der Werkstatt für Skarabäen und kennt sich in den Soldatenunterkünften von Naukratis bestens aus.«

30
    I ch suche die Wohnung von Ares«, fragte Kel einen bärtigen Mann, der bestimmt einen Kopf größer war als er und dessen rechter Arm von Narben übersät war.
    Der Kerl sah ihn abschätzig an.
    »Wer hätte das gedacht … Na ja, jeder nach seinem Geschmack. Dich kann ich mir aber eher mit einem Pinsel in der Hand und in Schreiberhaltung vorstellen. Ares findest du in der nächsten Straße links. Stell dich hinten an, und warte, bis du an die Reihe kommst.«
    Etwa zehn Männer standen vor dem Haus Schlange und warteten geduldig. Der Letzte drehte sich um.
    »Du kommst mir ein bisschen schmächtig vor, Bürschchen! Ares hat lieber kräftige Kerle. Wer Söldner werden will, braucht starke Muskeln.«
    Dann war ihn sein alter Lehrer also losgeworden, indem er ihn zu einem Mann schickte, der Söldner anwarb. Glaucos hatte kein Wort von seiner Geschichte geglaubt, wollte ihn aber auch nicht verraten, sondern zeigte ihm damit den seiner Meinung nach einzigen Ausweg. Wahrscheinlich befürchtete er, sein ehemaliger Schüler habe sich ernsthafter Vergehen schuldig gemacht, sei aus der Hauptverwaltung entlassen worden und wolle sich nun hier in Naukratis verstecken. Und das Heer war bestens geeignet, um unterzutauchen.
    »Ich will trotzdem mein Glück versuchen.«
    »Hast recht, warum auch nicht! Zurzeit nehmen sie fast jeden. Scheinen viele Leute für die neuen Schiffe zu brauchen, in der Nähe von Bubastis haben sie das befestigte Lager aufgestockt, und dann noch die Kasernen in Memphis und Marea, an der libyschen Grenze. Ich will aber lieber nach Daphnae, das ist bei Pelusium, an der Grenze nach Asien. Da soll man gut essen können, es gibt genug Mädchen, und die Bezahlung stimmt. Ja, und die griechischen Händler machen einem kleine Geschenke, wenn man sie beschützt. Was ist das für ein schönes Leben in Ägypten! Ich hab überhaupt kein Heimweh nach Ionien. Hier fehlt's einem an nichts, und wenn man alt ist, hat man seine Ruhe.«
    »Und wenn du kämpfen musst?«
    »Bei dem Heer, das wir haben, greift uns ganz bestimmt keiner an! Das war ein großartiger Schachzug von Pharao Amasis, dem früheren Feldherrn: überzeugende Abschreckung! Sogar einer, der ganz wild ist auf Krieg, verzieht sich da lieber. Außerdem weiß jeder, dass die griechischen Söldner die besten Krieger überhaupt sind. Deshalb vertraut ihnen Ägypten auch seine Sicherheit an.«
    Etwas später kam der Mann mit zufriedener Miene aus dem Haus.
    »Morgen geh ich nach Daphnae. Und dir wünsch ich viel Glück, mein Junge!«
    Ares war untersetzt, eingebildet und sehr in Eile.
    An den Wänden in seinem Arbeitszimmer hingen Landkarten, auf denen die Lager und Kasernen eingezeichnet waren.
    Der Anblick des Schreibers überraschte ihn.
    »Damit du Bescheid weißt: Ich kümmere mich nur um den augenblicklichen Bedarf. Wer seine Fähigkeiten vor Ort unter Beweis stellt, kann dann fest verpflichtet werden. Wo willst du hin?«
    »Ich will hier in Naukratis bleiben.«
    »Flotte, Reiterei oder Heer?«
    »Ich will zu einem früheren Milchhändler, der sich vor Kurzem verpflichtet hat.«
    »Wie heißt er?«
    »Starrkopf.«
    »Woher?«
    »Aus Sais. Seiner militärischen Laufbahn nach zu urteilen, müsste er Offizier sein.«
    Ares runzelte die Stirn.
    »Und was willst du von diesem Starrkopf?«
    »Ich will unter ihm dienen.«
    »Kommst du auch aus Sais?«
    »Aus einem Nachbardorf.«
    »Kennst du dich mit Waffen aus?«
    »Ich würde lieber in der Verwaltung eingesetzt werden.«
    »Da bin ich nicht zuständig. Ich bin auf der Suche nach Söldnern, und das ist nichts für dich. Kein Lagerkommandant würde dich nehmen. Such dir einen anderen Beruf.«
    »Ich muss aber unbedingt mit Starrkopf reden.«
    »Kenn ich nicht. Und selbst wenn ich ihn kennen würde, würd ich es keinem Fremden sagen, der nicht einmal zu uns

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