Harry Potter - Der siebte Horkrux
Gesicht. Sein Körper schüttelte sich, als er davon wegzukriechen versuchte. Er wusste, dass er panisch sein sollte, doch er war so müde und konnte sein Gehirn einfach nicht dazu bringen zu arbeiten...
» Nicht Harry! Nicht Harry! Bitte – Ich tue alles – .«
» Geh zur Seite. Geh zur Seite, Mädchen!«
» Nicht Harry!«
»Harry! Harry!«
Jemand schüttelte ihn und schlug ihm ins Gesicht. Er wand sich und versuchte, sich loszureißen, doch sein Körper war einfach zu schwach. Sein Kopf fiel auf die Seite. Er hörte jemanden etwas rufen – die Stimme einer Frau, die er kannte, aber nicht einordnen konnte. Andere Stimmen antworteten, als ob sie ihnen Befehle erteilt hätte.
Harry versuchte, an der Wirklichkeit festzuhalten, doch seine Gedanken entglitten ihm immer wieder, als wären sie Wasser zwischen seinen Fingern. Jemand stellte ihn auf die Füße und schlang ihm einen Arm um die Hüfte. Seine Beine wollten sein Gewicht jedoch nicht halten und beinahe stürzte er wieder zu Boden.
»Komm, Harry. Ich bringe dich hier raus.«, sagte Ron in sein Ohr.
Ron hat mich – Das hätte ich wissen müssen.
Ron bellte jemandem etwas zu, doch Harry konnte seine Worte nicht verstehen. Das Schreien hatte aufgehört, aber seine Zähne klapperten immer noch unkontrolliert. Er hörte eine schleppende Erwiderung, bevor eine Person seinen anderen Arm packte und ihn mit sich zog. Seine Beine fegten nutzlos über den Boden.
Als sie endlich stehen blieben, legten sie Harry auf etwas, das nicht weich, aber definitiv bequemer als der Boden war. Jemand hielt seinen Kopf und versuchte, ihm etwas in den Mund zu schieben. Harry biss instinktiv die Zähne aufeinander und wollte seinen Kopf wegdrehen.
»Entspann dich, Harry. Das ist Schokolade.«, sagte Tonks sanft und strich ihm die Haare aus der verschwitzten Stirn. »Da fühlst du dich gleich besser. Hier, Draco. Iss auch etwas.«
Harry öffnete mühsam die Augen und nahm einen Bissen von der Schokolade, die Tonks ihm entgegenhielt. Als sein Sichtfeld sich langsam klärte, sah er, dass er zurück in dem Raum war, in dem Moody und Ron gewartet hatten. Die Schokolade zeigte seine Wirkung und Harry fühlte sich etwas besser. Er nahm die Tafel von Tonks entgegen und setzte sich auf.
Die Kühle ebbte allmählich ab, obwohl er immer noch das Gefühl hatte, als erholte er sich gerade von einer furchtbaren Grippe. Seine Handflächen waren zerkratzt und blutig und seine Knie wohl ebenfalls. Er musste die Schokolade mit seinen Fingerspitzen berühren, um sie nicht mit Blut zu beschmieren.
Er konnte Malfoy neben ihm sitzen sehen, zitternd und blass, aber immer noch mit finsterem Blick. Er knabberte ebenfalls an einer großen Tafel Schokolade. Tonks saß den beiden Jungen gegenüber, ihr Blick huschte zwischen ihnen hin und her. Ihr Gesicht war schmutzverschmiert und ihr Haar wirkte mehr grau als rosa.
»Was ist passiert?«, wollte Harry fragen, doch konnte er die Worte nicht ganz hervorbringen. Ron hob Harrys schlaffe Hand mit der Schokolade in die Höhe und schob sie zu seinem Mund, um ihn zu ermutigen, einen weiteren Bissen zu nehmen.
»Ich weiß nicht, was sie dazu getrieben hat, sich so aufzuführen. Sie haben früher noch nie Besucher angegriffen.«, sagte Tonks zitternd. »Ich war auf dem Weg nach unten, um nach euch zu sehen, als ich Draco schreien hörte. Der diensthabende Überwacher wird das Ministerium informieren, dass die zurückgebliebenen Dementoren unsicher sind.«
»Wir haben gerade die Zelle meines Vaters verlassen, als diese Dinger auf uns zu gekommen sind. Glauben Sie nicht, dass das Ministerium nicht auch von mir etwas zu hören bekommt. Die Sicherheit in dieser Einrichtung ist erbärmlich.«, spie Draco. »Ich hätte getötet werden können, so lange wie Sie gebraucht haben, um diese Dinger von mir zu entfernen.«
»Reg dich ab, Junge. Dich wollten sie gar nicht.«, brummte Moody. Sein magisches Auge blieb auf Harry liegen. »Sie sind direkt über dich rübergestiegen, um zu Potter zu kommen.«
Harrys Augen weiteten sich. Alles war für ihn wie in einen dichten Nebel gehüllt. Er sah, wie Malfoy sich zurücklehnte und bockig die Arme vor der Brust verschränkte.
»Potter war nutzlos.«, höhnte Malfoy. »Als was für ein Held du dich herausgestellt hast. Du bist wieder umgefallen, sobald sie auf uns zugekommen sind. Sicher sind sie unangenehm, aber warum beeinträchtigen sie dich so sehr? Was hast du gesehen?«
»Ich höre meine Eltern schreien, während Voldemort sie
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