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Hexenseelen - Roman

Hexenseelen - Roman

Titel: Hexenseelen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Olga Krouk
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die ungewöhnliche Belastung noch nicht allzu gut verarbeiten zu können.
    »Es geht um diesen Erlöser«, erwiderte Conrad und lehnte sich mit der Schulter gegen den Türrahmen. »Wenn wir nichts unternehmen, sind wir erledigt, also ist es höchste Zeit, zurückzuschlagen.«
    »Das stimmt«, gab Maria zu. Jetzt bemühte sie sich mit allen Kräften darum, ihn zu sondieren. »Aber was sollten wir Ihrer Meinung nach tun?«
    Er hielt Marias mentalen Offensiven mühelos stand. »Bei diesem Kampf geht es nicht um diesen selbsternannten Erlöser. Er ist nur eine Marionette.«
    »Na prima. Wir müssen eine Mächtige erledigen. Meinen Sie das?«
    »Fast. Denn auch die Mächtige ist nur so lange mächtig, wie sie das Hexenkind hat. Wir müssen es töten.«
    Jetzt durchbrach Marias Argwohn doch ihren sorgfältig aufgerichteten Schild und drang zu Conrad. »Und Sie wissen, wer das Hexenkind ist?«
    Seine Mundwinkel zuckten. »In meiner Gegenwart wurde darüber natürlich nicht geredet. Und ich bezweifle, dass irgendjemand wirklich weiß, wer es ist, abgesehen von Oya und vielleicht dem Erlöser. Das Fußvolk hat keine Ahnung, wer sich da als Messias ausgibt. Soweit mir bekannt ist, hat keiner ihn wirklich gesehen.«
    »Aber wie sollen wir das Hexenkind töten, wenn wir nicht wissen, wer es ist?«

    »Ich habe da einen Verdacht. Denn einmal, ein einziges Mal, habe ich etwas aufgeschnappt, als meine Bewacher etwas unvorsichtig waren. Wir müssen Stella überprüfen. Sie ist ein Waisenkind, ihre Eltern sind unbekannt. Sie war aber eine der Ersten, die von dem Messias rekrutiert wurden. Auch seltsam, dass Oya persönlich sich darum bemüht hat. Das Mädchen scheint stets unter besonderer Beobachtung zu stehen. Wenn wir ihre Vergangenheit ans Licht bringen, finden wir womöglich heraus, ob nicht vielleicht Oya ihre Mutter ist.«
    »Das wird nicht einfach sein.«
    »Natürlich nicht. Deshalb fangt Ihr auch gleich damit an, Mylady .«
    Maria schnaubte. Es gelang ihr nur schwer, ihren Missmut zu zügeln. Schließlich hatte es keiner je zuvor gewagt, so mit ihr umzuspringen. Nicht einmal er als Anführer. Jetzt schluckte sie den Groll hinunter. Natürlich nahm sie an, sie müsse nachsichtig mit ihm sein. Dabei benötigte er ihre Nachsicht nicht, er kam bestens zurecht. Er brauchte nichts und niemanden.
    »Des Weiteren müssen wir den Stützpunkt des Erlösers zerstören«, fuhr Conrad fort. »Das wird Unruhe in seinen Reihen stiften, und die könnten wir bestens ausnutzen.«
    »Wir haben die Pläne der Lagerhallen hier und können den Angriff vorbereiten«, erwiderte die Lady kühl.
    Conrad zögerte. Er hatte das Gefühl, dass etwas nicht stimmte … dass etwas falsch war … Jetzt, da er keine Flashbacks mehr zu befürchten hatte, gewannen seine
Erinnerungen an Klarheit. Angestrengt dachte er nach. Kurz vor der Befreiungsaktion war er von seinen Bewachern fortgebracht worden. Warum? Weil der Messias den Angriff des Clans vorausgesehen hatte? »Der Stützpunkt befindet sich nicht in den Lagerhallen. Diese Räume sind nicht von Belang.«
    »Aber wir haben dich dort gefunden!«, verteidigte sich Adrián.
    »Weil der Erlöser es so wollte.« Erst jetzt begann Conrad, das Spiel durchzuschauen. Seinen Peinigern hatte nichts daran gelegen, ihn zu töten. Es war keine Rettung in letzter Sekunde. Die Feinde hatten ihn seinen Leuten praktisch zugespielt, in der Gewissheit, er wäre bereits zu gebrochen, um weiterzukämpfen. Mit seiner … Wandlung … hatten sie offensichtlich nicht gerechnet.
    »Hatte Ylva nicht auch etwas in der Richtung gesagt?«, warf Adrián nachdenklich ein. »Keine Lagerhallen, sondern … Flure und Räume unter einem Hügel. Welche Straße hatte sie damals genannt?«
    »Heigonder Weg«, erwiderte Maria brüsk, vermutlich darüber verärgert, dass ihre Aufklärungsarbeit falsch gewesen sein sollte. Fehler konnte die Lady sich schon immer schlecht eingestehen. »Aber diese Straße gibt es nicht in Hamburg, das habe ich doch schon überprüft!«
    »Moment. Bin gleich wieder da.« Adrián stand auf und verließ das Zimmer. Eine Weile später kehrte er zurück. Conrad hörte, wie der Nachzehrer einen Laptop aufklappte und etwas auf der Tastatur tippte. »Ja, Heigonder Weg gibt es in der Tat nicht. Aber Google Maps schlägt
›Helgoländer Allee‹ vor. Das hättet Ihr damals auch merken sollen, Gran Princesa .«
    Maria schnaubte, nun endgültig gekränkt. »Entschuldige bitte, dass ich unseren Anführer retten und keine Zeit

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